Gesprächsforschung / Gesprochene Sprache
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ja, achja, eben
(2025)
In sprachlicher Interaktion spielen Antworten eine zentrale Rolle im Sichern von Progressivität und wechselseitigem Verstehen. Responsive Beiträge zeigen, wie Gesprächsteilnehmer/innen die laufende Aktivität verstehen and sich zum Vorgängerturn positionieren, zum Beispiel mit Bezug auf beanspruchtes oder zugeschriebenes Wissen. Dieser Beitrag befasst sich mit partikelbasierten Responsiven im Deutschen. Bestehende Forschung zeigt, dass die Wahl der Partikel und auch ihre sequenzielle Platzierung und prosodische Gestaltung wesentlich zur interaktionalen Funktion beitragen. Ich fasse zunächst ausgewählte Ergebnisse zu affirmativen Responsiven zusammen und biete dann eine Erweiterung bestehender Forschung zu Formen und Verwendungen von affirmierenden Partikeln nach Bestätigungsfragen.
Der Beitrag gibt einen Überblick darüber, mit welchen sprachlichen Mitteln Bestätigungsfragen und deren Antworten im gesprochenen Deutsch gestaltet werden. Den Beobachtungen liegt eine quantitative Analyse von 200 Bestätigungsfragesequenzen als Teil eines größeren sprachvergleichenden Projekts zugrunde. Es zeigt sich, dass im Deutschen Modalpartikeln und tags zur Gestaltung von Bestätigungsfragen eine wichtige Rolle spielen, um die epistemische Haltung der Fragenden auszudrücken. Bestätigungsfragen werden typischerweise mit fallender, die angehängten tags mit steigender finaler Intonation realisiert. Die Antworten bestehen in der Regel aus einer Antwortpartikel und einer Expansion, die z. B. eine Erklärung nachliefert oder eine Annahme korrigiert. Wir weisen auf sprachspezifische Besonderheiten bei der Gestaltung von Bestätigungsfragesequenzen hin und eröffnen Perspektiven für zukünftige Forschung zum Zusammenspiel körperlicher und verbaler Ressourcen bei Antworthandlungen.
Gebrauchsbasierte Sprachmodelle gehen davon aus, dass Sprecher/innen auf der Basis ihres sprachlichen Inputs ein Musterwissen ausbilden und zwar auch in Bezug auf die Assoziationen sprachlicher Mittel zu Merkmalen des situativen Kontextes. Korpuslinguistisch sind statistisch belegbare Assoziationen von Ausdrucksmitteln zu im Korpus erfassten Kontextmerkmalen (Indizierungspotenziale) erschließbar und können in den Mustern ihrer Verteilung betrachtet werden. Es wird eine Untersuchung vorgestellt, die diesen Ansatz anhand der Assoziationen von Kommunikationsverben zu Interaktionsdomänen exploriert. Dabei wird das FOLK-Korpus als Modell des gesprochenen Deutsch behandelt, für das Typen domänenbezogener Indizierungspotenziale ermittelt und Gesprächskonstellationen nach Ähnlichkeit ihrer Indizierungspotenzialprofile gruppiert werden. Der Beitrag zeigt exemplarisch, wie sich Konstellationen des Lebensbereichs Bildung aus dieser Perspektive beschreiben lassen.
Der Artikel dokumentiert Ergebnisse einer Studie zum Gebrauch von ABER in der Interaktion, die Hinweise dafür liefern, dass Vorkommen von konnektivem ABER in (potenziell) turnfinaler Position, die in der bisherigen Literatur als sog. trail off conjunctions beschrieben worden sind, sich sinnvoller in die größere Funktionsklasse der Kontingenzmarkierung mit ABER einordnen lassen. Die Analysen erfolgen im Rahmen eines gebrauchsbasierten Ansatzes, orientieren sich hinsichtlich des Zusammenspiels von Konnektivität und Kontingenz an Hoppers Emergenz-Konzept und sind methodisch dem Programm der Interaktionalen Linguistik verpflichtet.
Gesprochenes Deutsch in den Regionen. Eine Standortbestimmung für die Bundesrepublik Deutschland
(2025)
Der Beitrag skizziert regionale Unterschiede im Spannungsgefüge von Standard und Dialekt in den Regionen Deutschlands. Es wird deutlich, welche Konfigurationen der Standard-Dialekt-Achse sich im intergenerationellen Vergleich nachweisen lassen, welche individuellen Bedingungen hinter diesen Konfigurationen stehen und welche kommunikativen Potentiale sich daraus ergeben. Die Datenbasis liefert das Akademie-Forschungsprojekt REDE mit einer flächendeckenden Dokumentation der regionalen Varietäten in Deutschland. Der Beitrag greift die Erhebungen von Personen dreier Generationen in unterschiedlichen Explorationskontexten auf und analysiert den sich daraus ergebenden regionalsprachlichen Möglichkeitsraum des gesprochenen Deutsch in der Bundesrepublik Deutschland.
2006 wurde im IDS-Projekt „Variation des gesprochenen Deutsch“ mit der
Datenerhebung zum Korpus „Deutsch heute“ begonnen, seit 2011 wird der Atlas zur Aussprache des Deutschen Gebrauchsstandards (AADG) (Kleiner 2011–) online publiziert. In diesem Beitrag werden zum einen bisher ganz oder weitgehend unausgewertete Aspekte aus „Deutsch heute“ thematisiert: Der Fragebogen zur sprachlichen Selbsteinschätzung, die Aussprache „schwerer“ Wörter im Lesetext und lexikalische Variation in der Bildbenennungsaufgabe. Zum anderen werden mithilfe von multivariaten statistischen Verfahren auf der Basis aller AADG-Karten erstmals die hinter den lautlichen Einzelphänomenen stehenden übergeordneten Karten der Sprachräume gezeigt, die sich aus der Zusammenfassung der Daten gewinnen lassen.
Die in diesem Band versammelten Beiträge zur Jahrestagung 2024 des Instituts für Deutsche Sprache geben einen Überblick zu aktuellen Erkenntnissen aus der empirischen Erforschung von phonetischen, lexikalischen und grammatischen Phänomenen und deren Variation im gesprochenen Deutsch. Da gesprochene Sprache meist in Face-to-face-Begegnungen verwendet wird, stehen dabei Fragen nach dem Verhältnis von sozialer Interaktion, Sprachstruktur und Funktion sprachlicher Formen im Zentrum. Sämtliche Beiträge untersuchen das gesprochene Deutsch auf Basis aktueller empirischer Methoden aus Interaktions- und Psycholinguistik, Dialektologie und Korpuslinguistik.
Vorwort
(2025)
Anhand von ca. 98 Stunden Fernsehnachrichten aus den Jahren 1989 und 2019/20 wird gezeigt, dass die grammatischen Systeme des gesprochenen und des geschriebenen Standarddeutschen nicht deckungsgleich sind. Als zentraler Grund dafür wird angenommen, dass sich das Standarddeutsche in seiner gesprochenen Form für einen Teil der Population zur Erstsprache entwickelt hat. Daher können im Gesprochenen Wandelprozesse ablaufen, die im Schriftlichen durch die strenge, konservative Kodifikation noch nicht sichtbar sind bzw. normativ stärker blockiert werden. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der Phonologie-Morphologie-Schnittstelle: Der Vergleich mit Non-Standard-Varietäten legt nahe, dass die Abspaltung nicht durch die unterschiedliche Medialität oder rein phonologisch motiviert ist, sondern einen genuin morphologischen Wandelprozess darstellt, der nicht auf den Standard beschränkt ist. Ergänzend zur diachronen und vertikalen Einordnung wird die Rolle situativer und intraindividueller Variation als Ausgangspunkt für die Auseinanderentwicklung der beiden Standardausprägungen genauer analysiert.