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Der Beitrag strebt an, Kategorien der bisher an der Ausgestaltung methodischer und theoretischer Zugänge zu Gedächtniskonzepten beteiligten Kulturwissenschaften einerseits, die Anschlussfähigkeit der bisher nicht beteiligten Linguistik andererseits im Sinn eines integrierten kulturanalytischen Ansatzes reflektieren und exemplarisch zu prüfen.
Seit fast 20 Jahren betreibt das Institut für Deutsche Sprache (IDS) das grammatische Informationssystem grammis (https://grammis.ids-mannheim.de). Grammis vermittelt den hochkomplexen Gegenstandsbereich Grammatik unter Ausnutzung digitaler Sprachressourcen und hypertextueller Navigationsstrukturen gleichermaßen wissenschaftlich fundiert und anschaulich. Forschungsergebnisse werden nicht in Form singulärer Einzelpublikationen transportiert, sondern es wird das gesamte Potenzial multimedialer Medien genutzt. Grammis hebt dadurch Beschränkungen der bisherigen Realisierungsformen von Open Access auf und adressiert variable – insbesondere mobile – Nutzungssituationen. Grammis versammelt multimedial aufbereitetes grammatisches Wissen auf über 3000 Webseiten, ergänzt um linguistisch motivierte Datenbanken, Wörterbücher und Bibliografien. Mit mehr als 100.000 Seitenaufrufen pro Monat zählt es zu den meistgenutzten Online-Ressourcen des IDS.
In recent years, formal semantic research on the meaning of tense and aspect has benefited from a number of studies investigating languages with graded tense systems. This paper contributes a first sketch of the temporal marking system of Awing (Grassfields Bantu), focusing on two varieties of remote past and remote future. We argue that the data support a "symmetric" analysis of past and future tense in Awing. In our specific proposal, Awing temporal remoteness markers are uniformly analyzed as quantificational tense operators, and both the past and the future paradigm include a form that prevents contextual restriction of this temporal quantifier.
Die Ausgangsthese des Beitrags lautet, dass Sprachwandel, insbesondere lexikalischer Wandel, der Intention von Werbetextern einer auch sprachlich originellen Werbegestaltung zuwider läuft. Was Werbetexter an Sprachmaterial nutzen, ist also im Prinzip nicht für den alltagssprachlichen Gebrauch gedacht, weil sich dann kein Neuheits- und damit Überraschungseffekt mehr einstellen kann. Ziel von Werbetextern muss es daher sein, entweder Neues zu kreieren oder Altes und Bekanntes so zu verfremden, dass es neu wirkt. Um dies zu belegen, ist der Beitrag in zwei Teile gegliedert: Zuerst wird aus der Perspektive funktionaler Werbebausteine am Beispiel des Markennamens aufgezeigt, welche Möglichkeiten der Namenbildung existieren und in welcher Weise beim Markennamen die Tendenz zur Verfremdung zum Neuen sichtbar wird. In einem zweiten Teil werden die Ausgangsthesen dann ausgehend von sprachlichen Mitteln und ihrem Niederschlag in Elementen von Anzeigen und Werbetexten überprüft. Fokussiert wird dabei exemplarisch auf fremdsprachliches sowie fach- und jugendsprachliches Wortmaterial. Die Frage nach dem Einfluss der Werbesprache auf die Alltagssprache wird dabei an verschiedenen Stellen angeschnitten, kann aber mangels empirischer Studien nicht definitiv beantwortet werden. Abschließend wird mit Bezug auf die Ausgangsthesen ein Fazit zum Verhältnis von Werbesprache und Sprachwandel sowie zu sprachlichen Werbestrategien unter dem Blickwinkel der Verfremdung zum Neuen formuliert.
Am Beispiel der polyfunktionalen Mehrworteinheit <was weiß ich> wird das Zusammenspiel von pragmatischer und phonetischer Ausdifferenzierung in Pragmatikalisierungsprozessen untersucht. Hierzu werden spontan-sprachliche Belege aus dem Korpus „Deutsch heute“ analysiert. Die beobachtete phonetische Variationsbreite deutet auf eine komplexe Beziehung zu den jeweiligen pragmatischen Funktionen hin.
Sogenannte „Pragmatikalisierte Mehrworteinheiten“ sind im Deutschen hochfrequent und unterliegen bisweilen tiefgreifenden phonetischen Reduktionsprozessen. Diese können Realisierungsvarianten hervorbringen, die in der Rückschau auf mehr als eine lexematische Ursprungsform zurückführbar sind. Die vorliegende Studie untersucht mit [ˈzɐmɐ] einen besonders prägnanten Fall dieser Art anhand eines Perzeptionsexperimentes.
In diesem Kapitel stellen wir zunächst grundlegende Konzepte von Abfragesystemen und Abfragesprachen für die Suche in Korpora vor. Diese Konzepte sollen Ihnen helfen, die einzelnen Abfragesprachen besser zu verstehen und vergleichen zu können. Die gängigen Abfragesprachen unterscheiden sich in vielen Details. Diese Details und die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Abfragesprachen stellen wir im zweiten Teil mit vielen Beispielaufgaben und dazu passenden Lösungen in jeweils drei Abfragesprachen vor.
Qualifizierungsmaßnahmen wie „Perspektive für Flüchtlinge Plus“ (PerFPlus) können als wichtige Bestandteile der neuen Willkommenskultur in Deutschland betrachtet werden. Deutschland als Einwanderungsland kann mit Hilfe solcher Initiativen gezielt für Arbeitsbereiche und Berufsgruppen werben, in denen es an Nachwuchs mangelt. Den Neuzugewanderten bieten sie die eine Chance sich in der hiesigen Arbeitswelt zu orientieren und Berufsfelder zu erkunden, die ihnen bislang noch nicht oder nur in anderer Form bekannt waren. Auf der anderen Seite bergen solche Maßnahmen aber auch ihr Risiko: Wenn sie ihr Ziel verfehlen und Frustrationen auf beiden Seiten erzeugen, sind lange Warteschleifen, Arbeitslosigkeit und möglicherweise politische Polarisierung und Radikalisierung die Folge. Insofern ist eine schnelle Intervention hinsichtlich der Verbesserung solcher Maßnahmen essentiell. Der vorliegende Bericht soll die konzeptionell-arbeitenden Teams bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie bei Bildungsanbietern die mit der BA kooperieren bei ihren wichtigen Aufgaben unterstützen. Alle Partner bleiben im Bericht anonym.
Deutschland sieht sich in den nächsten Jahren vor enormen Herausforderungen gegen-übergestellt. Mit der Fluchtmigration von knapp 1,5 Mio. Menschen alleine zwischen 2014 und 2017 stehen nahezu in jedem gesellschaftlichen Bereich und hier insbesonde-re in den Sektoren Bildung und Arbeit große Integrationsaufgaben an. Steven Vertovec, der Leiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften bezeichnet die Fluchtmigration von 2015 auch deshalb als die „zweite Wende“ (Vertovec 2015) für Deutschland, die das Land nachhaltig verändern wird. Nach seiner Einschätzung werden die gesellschaftlichen Transformationen dermaßen tiefgrei-fend sein, dass die Formulierung „seit der Flüchtlingskrise“ eine ebenso geläufige Rede-wendung sein wird wie die Formulierung „seit der Wende“.
Berufliche Qualifizierungsmaßnahmen wie „GASTRO“ im Rhein-Neckar-Raum sind in diesem Kontext sehr wichtige Anstrengungen im Hinblick auf die strukturelle Integrati-on der Fluchtmigranten. Im gesamtgesellschaftlichen Kontext sind sie unverzichtbare Bestandteile der neuen Willkommenskultur, die seit den 2010ern versucht wird, in Deutschland zu etablieren. Als Einwanderungsland kann Deutschland mit Hilfe solcher Initiativen gezielt für Arbeitsbereiche und Berufsgruppen werben, in denen es an Nach-wuchs mangelt. Den Neuzugewanderten bieten sie die Chance sich in der hiesigen Ar-beitswelt zu orientieren und möglicherweise Berufsfelder zu erkunden, die ihnen bis-lang noch nicht oder nur in anderer Form bekannt waren.
Modalverben gehören zu den hochfrequenten Verben des Deutschen und weisen in der gesprochenen Sprache eine hohe grammatische, semantische und funktionale Flexibilität auf. Die Studie befasst sich aus interaktionslinguistischer Sicht mit dem Verwendungsspektrum von Konstruktionen, in denen Modalverben “absolut”, das heißt hier: ohne infinites Vollverb, gebraucht werden. Es wird untersucht, welche Bedeutungen die Modalverben in Interaktionen haben bzw. welche Faktoren ihre Interpretation beeinflussen und inwiefern die jeweiligen Konstruktionen für spezifische sprachliche Handlungen und in speziellen interaktiven Kontexten verwendet werden.
Als entscheidend für die Analyse zeigen sich neben der signifikanten Medialitätsdifferenz auch Interaktivität, Online-Produktion und Gattungs- bzw. Registermerkmale wie Informalität. Die Studie demonstriert außerdem, dass die Modalverbkonstruktionen sehr unterschiedliche Grade von Schematizität, Spezifizität und (Nicht-) Kompositionalität aufweisen.
Abstufung
(2015)
Abtönung
(2015)