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Der Beitrag strebt an, Kategorien der bisher an der Ausgestaltung methodischer und theoretischer Zugänge zu Gedächtniskonzepten beteiligten Kulturwissenschaften einerseits, die Anschlussfähigkeit der bisher nicht beteiligten Linguistik andererseits im Sinn eines integrierten kulturanalytischen Ansatzes reflektieren und exemplarisch zu prüfen.
Die Zuschreibung 'authentisch/Authentizität' ist Ergebnis eines Authentisierungsakts, also einer auf Aushandlung und Deutung folgenden Erklärung, dass ein Sachverhalt, Objekt etc. zu Recht die mit authentischl Authentizität bezeichnete Eigenschaft zugeschrieben bekommt. In diesem Sinn rekonstruiert der folgende Beitrag die Verwendungsweisen von authentischl Authentizität, die aus korpuslinguistischen Auswertungen abgeleitet sind und die Bedeutungsfacetten deutlich machen, die in dieser Granularität nur auf der Grundlage großer Korpora erkennbar sind.
Dass die Brüder Grimm in ihrer Zeit Herausragendes geleistet haben, steht außer Frage. Aber welche Bedeutung hat ihr Schaffen heute noch? Die vielen verschiedenen Facetten ihres Wirkens beweisen eindrucksvoll, dass ein Bild der Grimms als weltfremde, gegenwartsabgewandte Einsiedler ein Stereotyp ist, das auch aus moderner Perspektive keinen Bestand hat. Im Gegenteil - Leben und Werk, Denken und Handeln der Brüder war stets von Offenheit, Kontakt und Grenzüberschreitung gekennzeichnet und war damit wegweisend auch für die Entwicklungen in einer Welt des 21. Jahrhunderts.
Die »Prestigeveranstaltung Olympische Spiele« (ebd.) war Gegenstand eines höchst komplexen multimodalen und multimedialen, in allen semiotischen Dimensionen stattfindenden Diskurses. Aus kulturlinguistischer Sicht war der Diskurs der Olympischen Spiele von 1936 ein sprachliches Realisat, in dem sich Faktoren einer sprachlichen Sozialgeschichte verdichteten. Der Hauptfokus ist im Folgenden auf die Frage gerichtet, wie und mit welchen kommunikativen Praktiken Beteiligte aus entgegengesetzten Diskurspositionen auf die Olympischen Spiele Bezug nahmen, um die aufgrund je spezifischer Haltungen zu den Spielen konträren Ereigniskonstitutionen ›olympische Sommerspiele‹ sichtbar zu machen.
Der folgende Beitrag vollzieht, nach Akteuren und Texten bzw. Kommunikationsformen unterschieden, Bezugnahmen auf die Olympischen Sommerspiele 1936 als eine multiperspektivische Konstruktionen nach. Methodisch werden – für die Perspektive der NS-Akteure – die Zugänge der Raumlinguistik genutzt und entsprechende Referenzen als Verräumlichungs-Akte beschrieben. Unter der Voraussetzung, dass die offizielle Berichterstattung der Olympia-Zeitung die Funktion hatte, einen geistig-kulturellen Zusammenhang zwischen der klassischen Antike und der nationalsozialistischen Gegenwart herzustellen, werden exemplarisch spezifische Raum- und Zeitkonstruktionen analysiert. Mit der Behauptung der Identität der klassischen Antike mit dem Nationalsozialismus wird Rechtfertigungspotenzial geschaffen; unter dem Schutz des Prestiges dieser Kulturepoche und ihrer Hervorbringungen hat man Handlungsspielraum. Für die Perspektive von Dissidenten und Ausgeschlossenen werden Bezugnahmen zeitlinguistisch im Sinn von Chronoferenzen dargestellt. Diese konzipieren die Spiele als ein eine transitorische Realität schaffendes Zeitereignis, mit einem markierten Beginn und Ende, vor allem aber mit temporären Phänomenen, i. e. der auf die Spiele zeitlich begrenzten Aussetzung von Exklusionsmaßnahmen. Im Zeichen von Täuschung und Entlarvung werden die kommunikativen Akte akteursspezifisch zusammengefasst.
Diskurs- kontrastiv: Vorwort
(2018)
Diskursive Historizität
(2016)
Diskurslexikografie als gesellschaftsbezogene Wortforschung. Vorstellung eines Wörterbuchkonzepts
(2015)
This contribution tries to answer the question how the lexical elements of a discourse, seen as a societal practice, can be presented as instances which give this practice structure and order. Therefore we will first reflect the theoretical and methodological conditions and determine, discourse and lexicography of discourse as terms. Afterwards I introduce two examples of discursive dictionaries: the dictionary of guilt (concerning the postwar time of 1945) and the dictionary of the protest movement late 1960ies. We will finally add a typological classification of discourse lexicography.
Das Erkenntnisziel zeitgeschichtlicher Diskurslinguistik steht im Kontext des Zusammenhangs von Sprache und Gesellschaft und der diskursiven Repräsentation dieses Verhältnisses. Dieser Zusammenhang wird spezifiziert und als sprachwissenschaftlicher Gegenstand einer zeitgeschichtlichen Diskurslinguistik methodisch profiliert. Ausgehend von der Definition Rothfels‘ wird die zeitliche und inhaltliche Erstreckung von ‚Zeitgeschichte‘ als relationale Größe thematisiert und von dem Phänomen der Geschichtlichkeit abgegrenzt. Als methodische Perspektive wird anschließend, von Foucault kommend, die der Kontextualisierung im Sinn des grundlegenden erkenntnisleitenden Zugangs vorgestellt und als hermeneutisches Verfahren bewertet. Mit der Darstellung des Verhältnisses von Diskurslinguistik und Zeitgeschichte auf den Analyseebenen Wort, Konzept, Argumentationsmuster und Intertextualität wird deutlich gemacht, dass Diskurslinguistik keine methodenbezeichnende Kategorie ist, sondern eine Perspektive auf sprachlich-diskursive Repräsentationen bezeichnet. Mit zwei Beispielen für Fragestellungen (Umbruchgeschichte und Kollektives Gedächtnis) wird abschließend die empirische Dimension zeitgeschichtlich orientierter Diskurslinguistik angedeutet.
Einleitung
(2018)
Einleitung
(2018)
Einleitung
(2022)
Einleitung
(2022)