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Das Wort
(2018)
Die kompetente Verwendung von Wörtern im Kontext einer Sprache stellt ein hochspezialisiertes Fähigkeitssystem dar, das wir unbewusst beherrschen. Ebenso verfügen wir über eine implizite Kenntnis der Regeln, die den inneren Aufbau von Wörtern bestimmen. Der unbewusste Charakter sprachlichen Wissens erschwert jedoch dessen Vermittlung in Schule und Universität. Der vorliegende Überblick über wesentliche morphologische Phänomene des Deutschen sowie einschlägige grammatische Begriffe und Analysemethoden berücksichtigt dieses Problem des Grammatikunterrichts und begegnet ihm mit einer Synthese von sprachwissenschaftlicher und sprachdidaktischer Perspektive.
Einleitung
(2019)
In the present-day Germanic languages, free relatives (FRs) share formal properties with indirect question in that both constructions are introduced by w-pronouns. However, at least in German (and historical stages of a larger set of languages, including English), there is an additional pattern which involves the use of d-pronouns such as German der/die/das ‘that.masc./fem./neut.’, which typically introduce headed relative clauses. Focusing on presentday German, this paper shows that d-FRs are set apart from w-FRs by a number of properties including syntactic distribution in the matrix clause, behavior with respect to matching effects, inventory of pronominal forms, and semantic interpretation. From these observations, it is concluded that d-FRs should not be analyzed on a par with w-FRs. More precisely, we argue that d-FRs are in fact regular headed (restrictive) relative clauses where the relative pronoun has been deleted under identity with a demonstrative antecedent. This apparent instance of syntactic haplology is then analyzed as resulting from the same mechanism that eliminates copies/traces in movement dependencies.
Die Beschreibung und Modellierung grammatischer Variation, d.h. von Instanzen, in denen eine Funktion oder Bedeutung durch mehrere, miteinander konkurrierende Formtypen ausgedrückt werden kann, stellt eine Herausforderung sowohl für Grammatikografie als auch Grammatiktheorie dar. Die vorliegende Doppelstudie zur starken Genitivflexion und ihrem Wegfall entwickelt neue korpusorientierte Zugänge zu dieser Problematik. Quantitative und inferenzstatistische Methoden ermöglichen nicht nur eine detaillierte und empirisch fundierte Beschreibung der Distribution der einschlägigen Markierungsvarianten (-s, -es, -ens, -Ø, Apostroph). Sie sind auch das geeignete Rüstzeug, die Hypothesen der bisherigen Forschung zu evaluieren und die sehr zahlreichen sprachlichen und außersprachlichen Einflussfaktoren präzise zu hierarchisieren, um einem konsistenten Gesamtmodell der Variation in diesem Teilbereich der Grammatik näher zu kommen.
In diesem Beitrag werden zunächst zwei Perspektiven auf sprachliche Variabilität diskutiert: Im Fokus stehen zum einen die Variation der Form und zum anderen die Variation der Funktion. Im Anschluss daran werden im Bereich der formalen Variation zwei Fälle eingehender untersucht: die Acl-Konstruktion mit ihren Kovarianten und die Relativsatzeinleitung mittels das oder was. Dabei wird der zuvor modellhaft entworfene methodische Rahmen auf die differenzierte Praxis linguistischer Forschung angewendet und das heuristische Potenzial des Prinzips der „Variationsreduktion“ genauer illustriert.
This paper discusses the categorial status of nominalized adjectives, which share formal properties with both adjectives and nouns, in present-day German. Based on a corpus study conducted in the Deutsches Referenzkorpus (DeReKo), it is shown that different types of deadjectival nouns do not behave uniformly with respect to pronoun choice in attributive relative clauses. While nominalized positives (in the neuter gender) preferably combine with the regular relative pronoun das ‘that’, superlatives strongly favor relativization by means of the corresponding wh-form was ‘what’. The contrasts are taken to reflect structural differences in the internal make-up of the respective categories that give rise to different degrees of ‘nouniness’.
Relativpronomenselektion und grammatische Variation: 'was' vs. 'das' in attributiven Relativsätzen
(2019)
Sprachliche Variation
(2018)
Der Beitrag diskutiert anhand von Kongruenzschwankungen im Zusammenhang mit Subjektreihungen verschiedene Aspekte sprachlicher Variation. Es wird gezeigt, wie mithilfe einer Korpusstudie grammatische Faktoren ermittelt werden können, die die Verteilung der Varianten steuern. Im Anschluss wird eine Analyse vorgestellt, die Variation darauf zurückführt, dass syntaktische Strukturen, die an der Schnittstelle zur Morphologie/Phonologie nicht vollständig interpretierbar sind, auf verschiedene Arten repariert werden können.
In Adjektivreihungen ohne Determinierer ('in neuem korpuslinguistisch-em/-en Licht') und in Fügungen aus Pronominaladjektiv und attributivem Adjektiv ('mancher ausbildend-er/-e Betrieb') treten Schwankungen zwischen Parallel- und Wechselflexion auf, die von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener grammatischer und außergrammatischer Faktoren beeinflusst werden. Auf der Basis einer explorativen Korpusstudie werden im vorliegenden Beitrag zunächst einschlägige Einflussgrößen identifiziert und deren Effektstärken geschätzt. Im Anschluss wird gezeigt, dass entgegen bisherigen Annahmen nach Pronominaladjektiven keine allgemeine Tendenz zur schwachen Flexion vorliegt, sondern mit Ausnahme des Kontextes Dat. Sg. Mask./Neutr. diachron eine Ausbreitung der Parallelflexion (stark/stark) beobachtbar ist.