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Ziel des folgenden Beitrags ist eine vergleichende Gegenüberstellung der elektronischen Wörterbücher
ELDIT („Elektronisches Lernerwörterbuch Deutsch-Italienisch“) und elexiko. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen ein allgemeiner Überblick und die Beschreibungen der beiden Benutzerschnittstellen mit entsprechenden Hintergrundinformationen sowie ein technischer Vergleich der beiden Systeme in tabellarischer Form. Die Synopse zeigt, dass beide Wörterbücher einerseits eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen, die unter anderem in der modularen Struktur und im Zugang zu einzelnen Angabeklassen, aber auch in den eingesetzten Technologien und der Hypermedianutzung bestehen, andererseits unterscheiden sie sich wesentlich voneinander. Aus den möglichen Konstellationen verschiedener Parameter (Adressat, Fachgebiet, Zweck/Benutzungssituation, Medium) ergeben sich nämlich jeweils spezifische Anforderungen, die eine differenzierte Ausgestaltung nicht nur dieser, sondern ein- oder mehrsprachiger Benutzerschnittstellen im Allgemeinen auf mehreren Ebenen nötig machen.
Wie wirkt sich das Schreiben kürzerer Texte in interaktionsorienterter Online-Kommunikation langfristig auf das Schreiben und die Qualität monologischer Texte aus? Auf diese Frage geht der Beitrag ein und präsentiert dazu empirische Daten aus einer Korpus-Vergleichsstudie, in der die Verwendung ausgewählter Konnektoren in einem Facebook-Korpus quantitativ und qualitativ analysiert und mit der Verwendung in dialogischen Texten von Wikipedia-Diskussionsseiten einerseits und in monologischen Texten wie Zeitungskommentaren und Schulertexten anderseits verglichen wurde. Die Analysen fokussieren darauf, wie Konnektoren in Online-Texten eingesetzt werden, ob sich spezifische Online-Verwendungen etablieren und ob „Spuren“ typischer Online-Verwendungen auch in normgebundener Umgebung nachweisbar sind.
Heute wird mehr geschrieben als je zuvor und die digitale Kommunikation trägt wesentlich dazu bei; ein großer Teil des heutigen Schreibens ist dialogisches Schreiben im Alltag. Konsequenterweise wird die Online-Kommunikation zunehmend Thema in Bildungskontexten und in der Deutschdidaktik. Offen ist aber weiterhin, wie Texte des interaktionsorientierten Schreibens bewertet werden sollen, die sich von solchen des textorientierten Schreibens in vielerlei Hinsicht unterscheiden können. Während es für textorientiertes Schreiben Normen gibt, die in Sprachkodizes erfasst sind, ist es nicht klar, was der Bezugspunkt für interaktionsorientierte Texte sein könnte. In diesem Beitrag analysieren wir die Verwendung von Konnektoren in der Online-Kommunikation und die Repräsentation von online-spezifischen Besonderheiten in Sprachressourcen. Die Ergebnisse zeigen, dass spezifische Online-Verwendungsweisen von Konnektoren in Sprachkodizes kaum berücksichtigt und beschrieben werden.
Das Kommunizieren in Sozialen Medien und der Umgang mit Hypertexten ist im Jahr 2020 kein Randphänomen mehr. Die sprachlichen Besonderheiten internetbasierter Kommunikation und Sozialer Medien sind mittlerweile auch gut erforscht und beschrieben, allerdings werden diese bislang in deutschen Grammatiken, mit Ausnahme von Hoffmann (2014), allenfalls am Rande behandelt. Selbst neuere Ansätze zur Textanalyse, z. B. Ágel (2017), konzentrieren sich auf gestaltstabile, linear organisierte Schrifttexte. Dasselbe gilt für Ansätze, die primär für die Bewertung von Schreibprodukten in Bildungskontexten entwickelt wurden.
The changes caused by the growing automatisation of processes in the lexicographer´s workstation and in lexicographic work, together with the ensuing needs of lexicographers and their demands for adequately targeted software, have not been discussed sufficiently in meta-lexicographic research. The aim of this paper is therefore to fill this gap, with a focus on academic non-commercial lexicography. After an introduction into the general functionalities of specific dictionary writing software, with the help of a real-life example we will discuss the lexicographic working environment, the new specific demands to lexicographic software as well as different tools. The final aim is to propose some recommendations for how to structure the lexicographic working environment to meet specific project requirements.
Der "ethische" Dativ
(1971)
Zur Linguistik der Metapher
(1975)
Gehören nun die Männer an den Herd? Anmerkungen zum Wandel der Rollenbilder von Mann und Frau
(2015)
In der vorliegenden Arbeit werden die Gliederungsprinzipien von schriftlichen argumentativen Texten im Deutschen und Japanischen am Beispiel der Textsorte „Leitartikel/Kommentare“ aus sprechakttheoretischer Sicht kontrastiert. Ziel der Untersuchung ist, die Gliederungsmittel zwischen satzübergreifenden Einheiten und die Verknüpfungsmittel innerhalb der Einheit in argumentativen Texten zu beschreiben. Dabei soll herausgearbeitet werden, wie ein argumentativer Text genau strukturiert ist und welche Funktionen die einzelnen satzübergreifenden Einheiten bzw. die Textkonstituenten haben. Die Untersuchung soll schließlich zur Erhellung des Zusammenhangs zwischen der Argumentationsstruktur und dem Textaufbau bzw. den Gliederungsprinzipien in deutschen und japanischen Leitartikeln/Kommentaren führen.
Die sprachliche Situation im Kanton Graubünden, wo eine Vielzahl von italienischen, romanischen und deutschen Varietäten in lang andauerndem Kontakt stehen, ist bisher nur wenig beschrieben, eine wahrnehmungslinguistische Untersuchung steht noch ganz aus. Ausgehend von der Annahme, dass Salienz abhängig vom eigenen sprachlichen System und vom Sprecherwissen ist, wurde ein Experiment konzipiert, bei dem Hörer aus Graubünden und Zürich Aufnahmen aus drei Bündner Orten, in denen Rätoromanisch und Deutsch in unterschiedlichen Kontaktverhältnissen stehen, hören und kommentieren sollten. Dabei konnte gezeigt werden, dass Bündner aufgrund ihres Sprecherwissens über die Variation in Graubünden andere Merkmale wahrgenommen und die Aufnahmen anders charakterisiert haben als Zürcher.
Seit 2017 wird im deutschen Mikrozensus eine Frage zur Sprache der Bevölkerung gestellt. Die letzte Spracherhebung in einem deutschen Zensus datiert aus dem Jahr 1939; entsprechend gibt es aktuell keine aussagekräftigen Sprachstatistiken in Deutschland. Die neue Sprachfrage des Mikrozensus weist jedoch erhebliche Mängel auf; offensichtlich wurde sie als Stellvertreterfrage zur Messung kultureller Integration konzipiert. Im vorliegenden Text werden die Fragen diskutiert und ihre ersten Ergebnisse analysiert. Daran anschließend werden andere Varianten von Sprachfragen dargestellt, dabei wird insbesondere auf die vorbildlichen Sprachfragen im kanadischen Zensus eingegangen. Abschließend wird die Sprachfrage der Deutschland-Erhebung 2018 des IDS inklusive ihrer Ergebnisse vorgestellt; die Deutschland-Erhebung 2018 stellt neben dem Mikrozensus bislang die einzige repräsentative Spracherhebung in Deutschland dar.
This paper explores how attitudes affect the seemingly objective process of counting speakers of varieties using the example of Low German, Germany’s sole regional language. The initial focus is on the basic taxonomy of classifying a variety as a language or a dialect. Three representative surveys then provide data for the analysis: the Germany Survey 2008, the Northern Germany Survey 2016, and the Germany Survey 2017. The results of these surveys indicate that there is no consensus concerning the evaluation of Low German’s status and that attitudes towards Low German are related to, for example, proficiency in the language. These attitudes are shown to matter when counting speakers of Low German and investigating the status it has been accorded.
2017 gibt es im deutschen Mikrozensus zum ersten Mal seit etwa achtzig Jahren eine Frage zur Sprache der Bevölkerung in Deutschland. Diese Frage wird dann offenbar im entsprechenden Rhythmus des Mikrozensus jährlich wiederholt werden. Der Mikrozensus ist eine seit 1957 durchgeführte, repräsentative Befragung, bei der ungefähr 830.000 Menschen (das sind ca. 1 % der Bevölkerung) in rund 370.000 Haushalten befragt werden.1 Darin werden etwa Angaben zu den soziodemographischen Daten erfragt, zur familiären Situation, zur Wohnsituation, zur Aus- und Fortbildung und zur Arbeitssituation. Für die befragten Personen besteht Auskunftspflicht. Das Stellen einer Sprachfrage sieht, aus sprachwissenschaftlicher Sicht, zunächst nach einem sinnvollen und wünschenswerten Schritt aus. Nach näherer Betrachtung der gestellten Frage zeigen sich jedoch viele Unzulänglichkeiten und das, obwohl die Antworten und statistischen Auswertungen zu dieser Frage überhaupt noch ausstehen. Die Ergebnisse werden üblicherweise in der zweiten Hälfte des Folgejahres durch das statistische Bundesamt veröffentlicht.
Germany's (single) national official language is German. The dominance of German in schools, politics, the legal system, administration and the entire written public domain is so great that for a long time the lack of a coherent language policy was not seen as a problem. State restraint in this area is due, on the one hand, to historical reasons; on the other hand, it has been promoted by the federal system in Germany, which grants the federal states far-reaching responsibilities in the fields of education and culture. More recently, multilingualism among the population has increased and has resulted in a growing interest in understanding the language situation in Germany and (in particular) taking a closer look at the different minority languages. In 2017, for the first time in about 80 years, there is a question on the language of the population in the German micro census. The Institute for the German Language has also carried out various representative surveys; in the winter of 2017/201, a large representative survey with questions on the language repertoire and language attitudes is in the field.
Status und Gebrauch des Niederdeutschen 2016. Erste Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung
(2016)
Wer versteht heute Plattdeutsch, und wer spricht es? Wer nutzt die plattdeutschen Medien- und Kulturangebote? Welche Vorstellungen verbinden die Menschen in Norddeutschland mit dem Niederdeutschen, und wie stehen sie zu ihrer Regionalsprache?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich die vorliegende Broschüre mithilfe von repräsentativen Daten, die durch eine telefonische Befragung von insgesamt 1.632 Personen aus acht Bundesländern (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt) gewonnen wurden.
Who understands Low German today and who can speak it? Who makes use of media and cultural events in Low German? What images do people in northern Germany associate with Low German and what is their view of their regional language?
These and further questions are answered in this brochure with the help of representative data collected in a telephone survey of a total of 1,632 people from eight federal states (Bremen, Hamburg, Lower Saxony, Mecklenburg-West Pomerania and Schleswig-Holstein as well as Brandenburg, North Rhine-Westphalia and Saxony-Anhalt).
Studenten, StudentInnen, Studierende? Aktuelle Verwendungspräferenzen bei Personenbezeichnungen
(2020)
Im Beitrag werden Meinungen und Einstellungen zur geschlechtergerechten Sprache dargestellt. Dazu werden verschiedene Möglichkeiten für die Bezeichnung von Personen, die studieren, in den Blick genommen. Diese werden zunächst beschrieben und ihre Frequenzen im Deutschen Referenzkorpus ausgewertet. Anschließend werden explizit die Meinungen und Einstellungen behandelt. Dafür werden die Daten der Deutschland-Erhebung 2008 und der Deutschland-Erhebung 2017 ausgewertet. In der aktuellen Erhebung wurden laienlinguistische Verwendungspräferenzen von Personenbezeichnungen erhoben; präferiert wird von den meisten Befragten die Partizipialform (den Studierenden). Die Verwendungspräferenzen hangen vor allem mit dem Alter der Befragten und ihrer politischen Orientierung zusammen. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass das Thema der geschlechtergerechten Sprache für die meisten Befragten nur eine untergeordnete Rolle spielt.
In diesem Beitrag werden neue, repräsentative Daten zur arealen Variation in Deutschland vorgestellt, die das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache im Rahmen der Innovationsstichprobe des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in der Befragungsrunde 2017/2018 erhoben hat. Zum einen wurde die Dialektkompetenz abgefragt; überindividuell zeigt sich hier das bekannte Nord-Süd-Gefälle, beim individuellen Grad der Kompetenz der Dialektsprecher gibt es aber regional nur geringe Unterschiede. Zum anderen wurden die Bewertungen von Dialekten erhoben; hier werden Norddeutsch und Bayerisch besonders positiv, Sächsisch hingegen besonders negativ bewertet, wobei regionale Muster eine Rolle spielen. Auffällig ist ferner die bundesweit sehr einheitlich positive Bewertung des Hochdeutschen.
Thema des Beitrags ist die Frage, wie in einer quantitativen Herangehensweise die Spracheinstellungen von linguistischen Laien erfasst werden können. Das IDS hat 2017/18 im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) eine neue bundesweite Repräsentativerhebung zu Spracheinstellungen durchgeführt. Im Beitrag präsentieren wir erste Ergebnisse dieser Erhebung und verknüpfen sie mit früheren Erhebungen. In drei Abschnitten befassen wir uns mit der Bewertung von regionalen Varietäten des Deutschen und der Bewertung des Standards, mit Meinungen zu sprachlichem Gendern sowie, aus einer methodischen Perspektive, mit der Erhebung von sprachlichen Daten im deutschen Mikrozensus.
Sprecher haben (oft unbewusste) Meinungen und Einstellungen zu Sprachen und Varietäten. Ein Weg, solche Spracheinstellungen zu erfassen, führt über quantitative Verfahren (Fragebogen mit offenen und geschlossenen Fragen), mit denen man Daten großer Gruppen – im Idealfall repräsentativ – erheben kann. Im Beitrag werden solche Erhebungen, die am Institut für Deutsche Sprache durchgeführt wurden, vorgestellt, und es werden zwei Instrumente der Spracheinstellungsforschung, die dabei zum Einsatz kamen, naher erläutert: das Allgemeine Sprachbewertungsinstrument (ASBI) und die Attitudes-Towards-Languages-Skala (AToL). Außerdem wird gezeigt, wie dialektometrische Auswertungs- und Visualisierungsverfahren auf Einstellungsdaten angewendet werden können.
Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) führt seit den 1990er Jahren regelmäßig Repräsentativerhebungen zu sprachlichen Fragen durch. Über die letzten Umfragen, die Deutschland-Erhebung 2017 und die Erhebung Dialekt und Beruf 2019, wurde bereits in dieser Reihe berichtet. Informationen über die Deutschland-Erhebung 2017 finden sich in Folge 1 bis 6 dieser Reihe. In den Folgen 7 bis 9 wurden Ergebnisse der Erhebung Dialekt und Beruf 2019 vorgestellt. Im Winter 2022 hat das IDS eine neue Repräsentativumfrage durchgeführt: die Deutschland-Erhebung 2022. Darin wurden Einstellungen zum Deutschen und anderen Sprachen sowie die Wahrnehmung von sprachlichen Veränderungen erfasst. In dieser Folge 10 werden die Erhebung und erste Ergebnisse vorgestellt
Welche Veränderungen fallen Menschen in der deutschen Sprache auf? Sprache in Zahlen: Folge 11
(2023)
Die Komposition des Satzes
(1972)
Die Sprache in Sozialen Medien zeigt auf allen Ebenen eine hohe Variabilität und wurde daher als eine Mischung verschiedener Register (Tagliamonte/Denis 2008) analysiert, die sowohl informelle als auch formelle Formen umfassen. Im Gegensatz zu herkömmlichen schriftlichen Medien, wie z.B. Zeitungstexten, sind Soziale Medien wie Chat, Twitter, Forumsdiskussionen, Facebook oder Blogs für diverse Autor/innen zugänglich, sind spontaner, und unterliegen weniger den sprachlichen Standards. Ein Teil der in diesen Kommunikationskanälen gefundenen Variabilität wird häufig auf Fehler zurückgeführt, es gibt jedoch viele Phänomene, die eigenen Regeln folgen. In Bezug auf das Kontinuum von konzeptueller/medialer Mündlichkeit/Schriftlichkeit (Koch/Oesterreicher 1985) befinden sich die meisten Social-Media-Beitrage in der Mitte des konzeptuellen Oralitätskontinuums, obwohl deren genaue Position bisher weitgehend unbestimmt ist. Soweit Nicht-Standard-Merkmale untersucht wurden, wurde meist die Orthographie, Morphologie, das Lexikon und die Syntax (z.B. Abkürzungen, Emoticons, Ellipsis) berücksichtigt.
Im Gegensatz dazu wählen wir einen pragmatischen, diskursorientierten Standpunkt: Welche Diskursstrategien wählen Sprecher/innen in Sozialen Medien und wie unterscheiden sich diese von bisher untersuchten Medienformen?
Beim Lesen stolpert man über den unscheinbaren Artikel den. Muss das nicht dem heißen? Richtig. Die lokale Angabe am Stadioneingang und die temporale Angabe am Sonntag stehen im Dativ, wie sich eindeutig an dem definiten Artikel dem erkennen lässt, der hier mit der Präposition an zu am verschmolzen ist. Und der Artikel, der nach dem Komma folgt und den ‚lockere‘ oder
‚lose Apposition‘ genannten Nachtrag einleitet, bezieht sich ebenfalls auf Stadioneingang bzw. Sonntag und sollte mit diesem Bezugsnomen kongruieren, das heißt ebenfalls im Dativ – und nicht wie in den Beispielen in im Akkusativ – stehen.
Die Duden-Ontologie hat mittlerweile eine mehr als 10-jährige Geschichte, von denen ich hier verschiedene Aspekte vorstellen möchte. Zu Beginn stand die Vision alle Duden-Werke in einer zentralen Quelle zu speichern, aus der heraus alle bisherigen und je nach Bedarf auch neue Werke in verschiedenen Formaten und für verschiedene Medien weitgehend automatisch produziert werden können. Darüber hinaus sollten auch sprachtechnologische Produkte diese Quelle nutzen und so von einer permanenten Pflege und kontinuierlichen Überarbeitung und Ergänzung der zentralen Ressource unmittelbar profitieren können. In diesem Papier werde ich zunächst die Motivation und die Ziele erläutern, die uns zu Beginn des Projektes veranlasst haben, uns in dieses Abenteuer zu stürzen. Aus diesen Motiven und Zielen leiteten sich die Anforderungen an die Datenmodellierung ab. Das daraus resultierende Datenmodell werde ich kurz darstellen und anschließend auf die Implementierung eingehen. Zum Schluss gehe ich auf den Einsatz des Wissensnetzes in der Verlagspraxis ein.
Zunächst wird die verbreitete Auffassung von der regionalen Einheitlichkeit des Standarddeutschen, oder auch von Standardsprachen generell, problematisiert. Stattdessen wird die nationale und regionale Variation auch des Standarddeutschen verdeutlicht und werden die zu ihrer Beschreibung notwendigen Termini und Begriffe eingeführt. Angesichts der Variabilität des Standards stellt sich besonders dringlich die Frage, welche Sprachformen denn standardsprachlich sind und welche nicht. Hinter dieser auf Definition und Beschreibung abhebenden Frage erhebt sich die weitere, auf Erklärung abzielende, wer denn festlegt, welche Sprachformen standardsprachlich sind. Der Beitrag bemüht sich vor allem um eine Antwort auf diese letztgenannte Frage. Hierzu werden zunächst einmal vier für die Festlegung sprachlicher Standards maßgebliche soziale Kräfte identifiziert: Die Sprachkodifizierer (die den Sprachkodex erstellen), die Modellsprecher und -schreiber (an deren Texten sich die Kodifizierer orientieren), die Sprachexperten (die auf die Kodifizierer kritisch einwirken) und die Sprachnormautoritäten (welche die standardsprachlichen Normen durchsetzen). Das Zusammenspiel dieser maßgeblichen gesellschaftlichen Kräfte wird eingehend dargestellt und an Beispielen verdeutlicht. Abschließend werden die für die Einführung und den Wandel standardsprachlicher Normen ebenfalls wesentlichen Begriffe der ,Existenz‘, ,Gültigkeit (Validität)“ und ,Legitimität von Normen‘ expliziert.
Web-Umgebungen wie virtuelle soziale Netzwerke und Videoportale sind von Tendenzen der Partizipation, Konvergenz und Multimedialität gekennzeichnet. Diese bedeuten eine Herausforderung für sprachanalytische Zugänge, die digitale Kommunikationsformen separat voneinander untersuchen und auf mikrolinguistische Phänomene bei nur geringer Beachtung ihrer komplexen soziomedialen Rahmenbedingungen abheben. Im Beitrag wird ein bildschirm-basierter Ansatz entworfen, der Web-Umgebungen als semiotische Räume begreift, die von Nutzern in ihren spezifischen soziokulturellen Umständen und vor der Folie technologischer Potenziale und Grenzen aufgefüllt und ausgestaltet werden. Sprache ist eine wesentliche, aber nicht die einzige Ressource dieses digitalen kommunikativen Handelns, und ihre Verwendung ist in der Spannung zwischen technologischer Vorprägung und situierter Medienaneignung zu untersuchen. Im Kern des Ansatzes liegt die Unterscheidung von zwei analytischen Dimensionen. Die erste unterscheidet vier Leistungen von Sprache in Web-Umgebungen: Organisation, Selbstdarstellung, Spektakel und Interaktion. Die zweite erfasst drei für Web 2.0 charakteristische Prozesse der Sprach- und Textgestaltung: Multimodalität, Intertextualität und Heteroglossie. Wie diese beiden Kategorienbündel eine Grundlage für weiterführende Fragestellungen bilden können, wird am Beispiel des Dialektgebrauchs auf einer Videoplattform diskutiert.
Jugend- und Szenensprachen sind wichtige Ressourcen für den lexikalischen Wandel der Standardsprache „von unten“, dessen letzte Etappe der Eingang in ein gesamtsprachiges Wörterbuch ist. Ziele dieses Beitrags sind es. den Verbreitungsprozess jugendsprachlicher lexikalischer Innovationen zu modellieren und die Rolle der Massenmedien im lexikalischen Wandel von unten zu klären. Die Diskussion verbindet die Mikroperspektive der soziolinguistischen Akkomodations- und Netzwerktheorie mit der Makroperspektive der Massenmedien als Indikatoren der gesellschaftlichen Reichweite sprachlicher Innovationen. Drei analytische Dimensionen werden aufeinander bezogen. Zunächst wird versucht, innovationsfreudige lexikalische Kategorien zu identifizieren. Der zweite Schritt gilt der sozialen Verbreitung lexikalischer Innovationen, wobei die individuelle sprachliche Akkomodation und Imitation genauso angesprochen wird wie die Rolle der Massenmedien im Verbreitungsprozess. Auf dieser Grundlage werden „Karrieren“ jugendsprachlicher Ausdrücke in der öffentlichen Kommunikation quantitativ und qualitativ untersucht. Die zunehmende Erscheinungshäufigkeit ausgewählter lexikalischer Einheiten wird im Zeitungskorpus des IDS verfolgt. Am Beispiel chillen wird ein Entwicklungspfad herausgearbeitet, der von der metasprachlichen Thematisierung über den Gebrauch als Zitat bis hin zum Eingang des Ausdrucks in die Eigenperspektive der Journalisten führt.
Der Beitrag diskutiert Interpunktion als ein Teilsystem des Deutschen, an dem das Verhältnis zwischen Sprachwandel und dem gesamtgesellschaftlichen Wandelprozess der Digitalisierung besonders gut ablesbar ist. Der Gebrauch von Interpunktionszeichen im interaktionsorientierten digitalen Schreiben ist gekennzeichnet durch eine distributive Umstrukturierung des Interpunktionsinventars sowie durch Prozesse der Pragmatikalisierung, Syntaktisierung und Ikonizität, die verschiedene Satzzeichen betreffen. In der privaten und öffentlichen metasprachlichen Reflexion zeigen sich eine nicht-binäre Wahrnehmung digitaler Interpunktion und eine Registrierung einzelner Interpunktionspraktiken mit sozialen Gruppen. Die Verlagerung interpersonaler Kommunikation auf digitale Schriftlichkeit führt insgesamt zu einer Ausfächerung des interaktionalen Umgangs mit Interpunktion und zur Herausbildung domänenspezifischer Interpunktionsstile.
Online-Gemeinschaften und Sprachvariation : soziolinguistische Perspektiven auf Sprache im Internet
(2003)
This paper presents a sociolinguistic perspective on language in the Internet. Most linguistic research on computer mediated communication has focused on media or genre related language variation, establishing language styles as typical for e.g. chat or newsgroups. A critical discussion of this research suggests that more attention should be paid to user related language variation. The concept of "online community" is proposed as a suitable starting point for the study of language variation on the Internet, and sociological and linguistic criteria for the definition and description of online communities are discussed. The second part of the paper presents a classification of sociolinguistically relevant variation patterns. Finally, evidence for the effect of various social factors on language use in the Internet is reviewed.
This paper focuses on so called syntactic projection phenomena in the German language. This term from the German Gesprächsforschung is used to define the fact that an utterance or part of it foreshadows another one. This paper aims at pointing out how such projection phenomena are consciously exploited for rhethorical purposes. This will be observed on the basis of excerpts from the Stuttgart 21 mediation talks. The linguistic analysis carried out in this paper will focus on syntactic projection phenomena involving the use of causal adverbial connectives deshalb and deswegen.
Dieses Buch schließt eine Lücke in der Konnektorenforschung, indem es den Gebrauch von Konnektoren im gesprochenen Deutsch untersucht. Die Fragestellung bringt Elemente aus dem traditionellen grammatischen Ansatz und aus der pragmatisch basierten Forschung zur gesprochenen Sprache zusammen. In Anlehnung an die Methode der Interaktionalen Linguistik analysiert der Autor den Gebrauch der Konjunktoren «und», «aber» und der Adverbkonnektoren «also», «dann» in zwei Korpora von autobiographischen Interviews. Die Untersuchung zeigt, wie Konnektoren zur Bewältigung von verschiedenartigen kommunikativen Aufgaben zur Stiftung von Intersubjektivität und zur Gesprächsorganisation eingesetzt werden können.
In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Studie über die Intonation von Frageaktivitäten in deutschen Alltagsgesprächen vor. Unsere Untersuchung erforscht, inwieweit die Intonation zur Kontextualisierung von konversationellen Fragen beiträgt. In der Analyse stützen wir uns auf das autosegmental-metrische Modell von Peters und das taxonomische Modell der interaktionalen Prosodieforschung von Selting. Diese Modelle beschreiben jeweils phonologische oder pragmatische Aspekte der Frageintonation, zwei Dimensionen, die für sich genommen, keine vollständige Beschreibung liefern können. Auf der Grundlage authentischer Gesprächsdaten aus dem Korpus FOLK argumentieren wir für die Kompatibilität des autosegmental-metrischen Modells von Peters und des taxonomischen Modells der Frageintonation von Selting. Die Merkmale aus beiden Modellen lassen sich zu Bündeln kombinieren, die es erlauben, die Intonation von Fragen zu erfassen.
Bild-Makros, auch unter dem Begriff Memes bekannt, sind populäre Internetphänomene, die im Zuge der umfassenden Multimodalisierung der Medienkommunikation als Unterhaltungsangebote auf Facebook verbreitet und kommentiert werden. Dieser Beitrag betrachtet diese aus einer Kombination von Bild und Text bestehenden multimodalen Kommunikate aus einer gattungs- und gesprächsanalytischen Perspektive, da Bild- Makros sowohl in ihrer formalen und semantischen Gestaltung als auch in der interaktiven Rezeption in Form von Kommentaren und Antworten verfestigte Muster aufzuweisen scheinen. In dieser medial vermittelten Interaktion haben sich sowohl auf der strukturellen Ebene der Interaktionssequenzen als auch innerhalb einzelner, auf sequenzexterner und sequenzinterner Ebene analysierten Interaktionseinheiten verschiedene kommunikative Muster herausgebildet. Darin nehmen soziale Prozesse wie face-work und Identitätskonstruktion Einfluss auf die interaktive Aushandlung des Kommunikats.
Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Projekt „Lexik des gesprochenen Deutsch“(LeGeDe, Leibniz-Wettbewerb 2016, Förderlinie I: „Innovative Vorhaben“) nahm im September 2016 am Institut für Deutsche Sprache (IDS) seine Arbeit auf.1 Das Hauptziel ist die Erstellung einer korpusbasierten lexikografischen Online-Ressource zur Lexik des gesprochenen Deutsch auf der Grundlage von lexikologischen und gesprächsanalytischen Untersuchungen authentischer gesprochensprachlicher Daten. Als Kooperationsprojekt der Abteilungen Lexik und Pragmatik arbeiten Mitarbeiter/innen aus der Lexikologie, Lexikografie, Interaktionalen bzw. Gesprächslinguistik, Korpus- und Computerlinguistik und den Empirischen Methoden zusammen, wodurch sowohl aus der Sicht der Gesprochene- Sprache-Forschung als auch aus lexikografischer Perspektive eine innovative Form der Sprachbeschreibung entstehen soll.
Der Auftaktworkshop "Lexik des gesprochenen Deutsch: Forschungsstand, Erwartungen und Anforderungen an die Entwicklung einer innovativen lexikografischen Ressource" fand am 16. und 17. Februar 2017 am Institut fur Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim statt. Das von der Leibniz-Gemeinschaft geforderte Projekt "Lexik des gesprochenen Deutsch" (=LeGeDe, Leibniz-Wettbewerb 2016, Forderlinie "Innovative Vorhaben") nahm im September 2016 am IDS seine Arbeit auf. Das Hauptziel ist die Erstellung einer korpusbasierten elektronischen Ressource zur Lexik des gesprochenen Deutsch auf der Grundlage von lexikologischen und gesprachsanalytischen Untersuchungen authentischer gesprochensprachlicher Daten.
In diesem Beitrag wird untersucht, wie mithilfe korpuslinguistischer Verfahren Erkenntnisse über den Aufbau von Bedeutungsparaphrasen in Wörterbüchern gewonnen werden können. Diese Erkenntnisse sollen dazu genutzt werden, den Aufbau von Bedeutungsparaphrasen in Wörterbüchern umfassend und systematisch zu beschreiben, z.B. im Hinblick auf eine Optimierung der Bedeutungsparaphrasen für so genannte elektronische Wörterbücher oder für die Extraktion lexikalisch-semantischer Information für NLP-Zwecke.
Sowohl OWID/elexiko für das Deutsche als auch ordnet.dk für das Dänische gehören zu den Pionieren bei der Nutzung des Web für wörterbuchähnliche Wortschatz-Informationssysteme. Da sich im Web viele unterschiedliche herkömmliche mediale Funktionen modellieren lassen, z.B. Druckmedien oder audiovisuelle Medien, und darüber hinaus eine unmittelbare Interaktion mit dem Benutzer möglich ist, stellt die Konzeption eines Wortschatz-Informationssystems eine komplexe Herausforderung für die traditionelle buchorientierte Lexikografie dar. Auf dem Hintergrund der Frage, inwiefern das klassische Buchmedium – und hiermit verbundene Interaktionsmuster – in den beiden Wortschatz-Informationssystemen nicht nur einfach virtuell nachgebaut, sondern nutzbringend erneuert wird, soll ein Vergleich von elexiko und einem Prototyp der Wörterbuchkomponente von ordnet.dk durchgeführt werden. Hierbei wird deutlich, dass elexiko und ordnet.dk etwas unterschiedliche Schwerpunkte haben: Das Ausloten mikrostruktureller Möglichkeiten zur möglichst umfassenden lexikografischen Beschreibung bei elexiko bzw. die Erweiterung der Wörterbuchfunktionen bei ordnet.dk, z.B. bezüglich der Recherche.
Nachdem im Juni 1979 ein erstes internationales Sprachkontaktsymposium in Brüssel stattgefunden hatte, folgte nun drei Jahre später ein zweites. Hatte sich das erste Brüsseler Symposium die Klärung der Fragen nach den Faktoren des Sprachwechsels und der Sprachumstellung als Aufgabe gestellt, so war diesmal „Theorie, Methode, Modelle und Vergleichbarkeit von Sprachkontakten" das speziellere kontaktlinguistische Thema. Veranstalter war auch diesmal wieder die Brüsseler Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit (FFM) unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Hans Neide (UFSAL). Die FFM feierte mit diesem zweiten Sprachkontaktsymposium zugleich ihr fünfjähriges Bestehen und stellte sich dazu in einer eigenen Broschüre den Teilnehmern vor.
Sprachliche Landschaften. Die Strukturierung des öffentlichen Raums durch die geschriebene Sprache
(2010)
Es gehört zu den Gemeinplätzen der Linguistik, dass gesprochene Sprache situationsgebunden, geschriebene Sprache aber zumindest tendenziell situationsgelöst sei und sich über Orte und Zeitpunkte hinweg transportieren lässt, ohne ihre Bedeutung wesentlich zu verändern. Eine große Menge von schriftlichen Zeichen ist allerdings genau durch das umgekehrte Phänomen gekennzeichnet: sie sind ortsstabil und in ihrer Bedeutung von ihrem lokalen Kontext abhängig. Die Schrift auf Schildern, Plakaten und anderen öffentlichen Zeichen ist eine spezifische Form von Sprache, die den gängigen Stereotypen von Schriftlichkeit widerspricht, weil sie „ding“- bzw. „ortsfest“ ist und funktional wie auch formal anderen Regelmäßigkeiten folgt als die meist betrachtete Schrift der Texte auf transportablen Trägern wie Buch, Zeitung, elektronischem Textdokument oder E-mail. Solche Funktionen von Schrift (wie Wegweisen, Orientierung geben, Erinnern und Appellieren, Zugehörigkeit Signalisieren) sind seit deren Erfindung relevant gewesen; erst in jüngster Zeit werden aber orts- und dingfesten Zeichen unter dem Begriff der linguistic landscapes ins Blickfeld der Linguistik gerückt und systematisch untersucht. Das Forschungsinteresse liegt vor allem in der Beantwortung der Frage, wie öffentliche Zeichen Sprach-Räume konstituieren, und zwar insbesondere monolinguale oder bilinguale Räume in mehrsprachigen Gesellschaften. Der folgende Beitrag geht aber nur nebenbei auf solche Sprach-Räume ein; sein primäres Interesse gilt der Art und Weise, wie öffentliche, orts- und dingfeste Zeichen überhaupt Raum konstituieren, d.h. wie wir semiotisch dicht organisierte Räume ,lesen‘, um uns in ihnen zu orientieren.
Der Beitrag zeichnet im ersten Teil die historische Entwicklung ethnischer und polyethnischer Sprechweisen im Deutschen nach und skizziert die verschiedenen Transformationen ihrer indexikalischen Bedeutung. Im zweiten Teil des Beitrags wird anhand von Daten aus Stuttgart diskutiert, ob es sich bei den heute verwendeten polyethnischen Markern um Komponenten eines sozialen Stils oder um eine emergente neue Varietät handelt.
Der Beitrag versteht sich als erster Schritt zur historiographischen Rekonstruktion der Soziolinguistik in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird gezeigt, wie in gewolltem Bruch mit der älteren germanistischen Forschung zum Thema Sprache und Gesellschaft in den späten 1960er Jahren die neue Disziplin der Soziolinguistik in Auseinandersetzung mit den Theorien Bernsteins entstand, sich die Soziolinguistik anschließend professionalisierte und das Spektrum ihrer Themen verbreiterte, schließlich auch den Anschluss an ältere Theorien insbesondere in der Dialektologie wiederfand.
Areale Variation und phonologische Theorie: Überlegungen am Beispiel der mitteldeutschen Epenthese
(1997)
Anhand der vor allem in den mitteldeutschen Orts- und Regionaldialekten verbreiteten sog. Vokalepenthese wird gezeigt, wie phonologische Theorienbildung und dialektologische Beschreibung sich ergänzen und inspirieren können. Um die dialektologischen Fakten im Zusammenhang der sog. Vokalepenthese nicht nur lexikographisch und dialektkartographisch zu erfassen, sondern auch zu verstehen, ist es notwendig, sich über die Art dieses Phänomens Gedanken zu machen. Im vorliegenden Beitrag wird insbesondere diskutiert, ob und wie Modelle aus der Artikulatorischen Phonetik, der Autosegmentalen Phonologie, der Optimalitätstheorie und der zweidimensionalen Variationsphonologie zur Erklärung der Vokalepenthese dienen können.
Statt Stadt Statt
(2013)