430 Deutsch
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Ist Deutsch eigentlich die hässlichste Sprache Europas? Dieser Beitrag analysiert, wie die deutsche Sprache im europäischen Raum ästhetisch wahrgenommen wird und was hinter dieser Wahrnehmung sprachwissenschaftlich gesehen steckt.
Die Studie kombiniert qualitative und quantitative Forschungsmethoden miteinander. So werden auf der einen Seite Sprachurteile dokumentiert und analysiert. Auf der anderen Seite wird die durchgeführte europaweite Befragung mit über 2000 Proband*innen ausgewertet, was gleichzeitig einen methodischen Ausgangspunkt für weitere Erhebungen festlegt.
Überwiegt die Wahrnehmung des Deutschen als „harte“ Sprache wirklich? Ist „hart“ denn direkt „hässlich“? Und ist die Wahrnehmung mancher Sprachen als besonders reizlos tatsächlich nur gesellschaftlich konstruiert, wie der bisherige Stand der Forschung nahelegt, oder spielen universelle kognitive Prozesse doch eine größere Rolle als gedacht? Basierend auf einem beträchtlichen Datensatz wirft diese Studie neues Licht auf eine der umstrittensten und methodisch herausforderndsten Kontroversen der Linguistik.
In diesem Beitrag werden neue, repräsentative Daten zur arealen Variation in Deutschland vorgestellt, die das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache im Rahmen der Innovationsstichprobe des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in der Befragungsrunde 2017/2018 erhoben hat. Zum einen wurde die Dialektkompetenz abgefragt; überindividuell zeigt sich hier das bekannte Nord-Süd-Gefälle, beim individuellen Grad der Kompetenz der Dialektsprecher gibt es aber regional nur geringe Unterschiede. Zum anderen wurden die Bewertungen von Dialekten erhoben; hier werden Norddeutsch und Bayerisch besonders positiv, Sächsisch hingegen besonders negativ bewertet, wobei regionale Muster eine Rolle spielen. Auffällig ist ferner die bundesweit sehr einheitlich positive Bewertung des Hochdeutschen.
Studenten, StudentInnen, Studierende? Aktuelle Verwendungspräferenzen bei Personenbezeichnungen
(2020)
Im Beitrag werden Meinungen und Einstellungen zur geschlechtergerechten Sprache dargestellt. Dazu werden verschiedene Möglichkeiten für die Bezeichnung von Personen, die studieren, in den Blick genommen. Diese werden zunächst beschrieben und ihre Frequenzen im Deutschen Referenzkorpus ausgewertet. Anschließend werden explizit die Meinungen und Einstellungen behandelt. Dafür werden die Daten der Deutschland-Erhebung 2008 und der Deutschland-Erhebung 2017 ausgewertet. In der aktuellen Erhebung wurden laienlinguistische Verwendungspräferenzen von Personenbezeichnungen erhoben; präferiert wird von den meisten Befragten die Partizipialform (den Studierenden). Die Verwendungspräferenzen hangen vor allem mit dem Alter der Befragten und ihrer politischen Orientierung zusammen. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass das Thema der geschlechtergerechten Sprache für die meisten Befragten nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Die vorliegende empirische Untersuchung befasst sich mit einer Umfrage zur Wörterbuchbenutzung bei 41 Studentinnen und Studenten des Dipartimento di Filologia, Letteratura e Linguistica der Universität Pisa, dasselbe Department, an dem auch das deutsch-italienische sprachwissenschaftliche Online-Wörterbuch DIL erarbeitet worden ist (vgl. Flinz: 2011). Die schriftliche Umfrage wurde in Anlehnung an Hartmanns 5. Hypothese „An analysis of users´ needs should precede dictionary design“ (1989) durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse waren von großer Bedeutung für die Gestaltung der makro- und mikrostrukturellen Eigenschaften des Fachwörterbuches. Die Ergebnisse der Untersuchung und die daraus folgenden Reflektionen werden in thematischen Kernblöcken vorgestellt.
Der Band "Bundesdeutsch aus österreichischer Sicht" präsentiert die Ergebnisse einer Fragebogen Erhebung zur Einstellung von Österreichern gegenüber der Sprache Deutschlands. Auf der Basis umfangreicher Daten wird dargestellt, wie Österreicher bundesdeutsches Deutsch wahrnehmen und bewerten. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Konzepts der Plurizentrizität der deutschen Sprache und vor dem Hintergrund der speziellen Beziehung zwischen Österreich und Deutschland diskutiert.
Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) hat die Aufgabe, die deutsche Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte zu erforschen und zu dokumentieren. Seine Forschungsarbeiten stützen sich auf umfangreiche Korpora geschriebener Texte, auf Aufnahmen gesprochener Äußerungen und - soweit wie möglich - auch auf Beobachtungen der Bedingungen des konkreten Sprachgebrauchs. Zu den Bedingungen des Sprachgebrauchs in einem weiten Sinn gehören auch die Meinungen und Einstellungen, die Menschen zu ihrer eigenen Sprache und zu den Sprachen oder dem Sprachgebrauch anderer Menschen und Gruppen haben. In Deutschland verbreitete Sprachmeinungen und -einstellungen wurden vom IDS im Winter 1997/98 mit einer Repräsentativumfrage erkundet. Durchgeführt wurde die Erhebung von der Gesellschaft für Marketing, Kommunikations- und Sozialforschung, GFM-GETAS, in Hamburg.
Was denken die Menschen in Deutschland über sprachliche Fragen? Wie stehen sie zur deutschen Sprache, was denken sie über ihre Dialekte? Was denken sie über andere Sprachen? Und wie hängen ihre Meinungen zu sprachlichen Dingen mit ihren sonstigen Einstellungen oder auch mit bestimmten demographischen Faktoren zusammen? Diese Fragen sind Gegenstand des Forschungsprojekts „Erkundung und Analyse aktueller Spracheinstellungen in Deutschland“, dessen zentrale Datengrundlage mit diesem Band zugänglich gemacht wird. Das Projekt ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Deutsche Sprache und des Lehrstuhls für Sozialpsychologie der Universität Mannheim in Verbindung mit dem Deutschen Sprachrat.