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The representative full-text digitalized HetWiK corpus is composed of 140 manually annotated texts of the German Resistance between 1933 and 1945. This includes both well-known and relatively unknown documents, public writings, like pamphlets or memoranda, as well as private texts, e.g. letters, journal or prison entries and biographies. Thus the corpus represents the diverse groups as well as the heterogeneity of verbal resistance and allows the study of resistance in relation to the language usage. The HetWiK corpus can be used free of charge. A detailed register of the individual texts and further information about the tagset can be found on the project-homepage (german). In addition to the CATMA5 XML-format we provide a standoff-JSON format and CEC6-Files (CorpusExplorer) - so you can export the HetWiK corpus in different formats.
Der Wortschatzausschnitt kommunikativer Ausdrücke ist in den letzten 20 Jahren in der lexikalischen Semantik kaum systematisch bearbeitet worden. Dies ist umso erstaunlicher, als dieser Bereich einen nicht unbeträchtlichen Bestandteil des Verbwortschatzes aller indoeuropäischen Sprachen ausmacht: Eine grobe Zählung, bei der auch komplexe lexikalische Einheiten wie Funktionsverbgefüge, Phraseologismen und Idiome berücksichtigt wurden, ergab für das Deutsche ca. 5000 lexikalische Einheiten. Die Vernachlässigung von kommunikativen Ausdrücken ist aber auch aus qualitativen Gründen unverständlich; schließlich sind sie der Indikator für die Konzeptualisierung des kommunikativen Verhaltens innerhalb einer Sprach- und Kulturgemeinschaft.
Mit dem vorliegenden Band soll versucht werden, diese semantische Lücke zumindest ansatzweise zu füllen. Unter dem Ausdruck "konzeptuelle Ordnung" im Untertitel dieses Bandes werden sowohl kognitive Schemata (wie Kommunikation- und Ereigniskonzepte) als auch kategoriale Aspekte verstanden, die aus einer induktiven Analyse von Kommunikationsverben gewonnen und für eine systematische Analyse nutzbar gemacht wurden. Der Ausdruck "semantische Repräsentation" im Untertitel nimmt Bezug auf den Aspekt der Abbildung konzeptueller Strukturen auf das Lexikon und zum andern auf den eher praktischen Gesichtspunkt der lexikologischen und lexikographischen Darstellung.
Kommunikative Konzepte sind sowohl mit einfachen als auch mit komplexen kommunikativen Ausdrücken lexikalisiert. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob die Verteilung von einfachen und komplexen Lexikalisierungen im Wortschatzausschnitt der kommunikativen Ausdrücke des Deutschen eine bestimmte Verteilung aufweist, d.h. ob einfache und komplexe Lexikalisierungen jeweils bestimmte kommunikative Konzepte lexikalisieren. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Idiome und Kollokationen grundsätzlich unterschiedliche kommunikative Konzepte lexikalisieren. Die unterschiedlichen Lexikalisierungseigenschaften von Idiomen und Kollokationen zeigen sich darin, dass Kollokationen meist als Synonyme zu den Sprechakt- und Kommunikationsverben verwendet werden, während dies bei Idiomen weitaus seltener der Fall ist: Die Idiome, die den Paradigmen der Sprechakt- und Kommunikationsverben zugeordnet werden können, häufen sich in einigen wenigen Verbfeldern. Idiome unterscheiden sich vor allem darin von Kollokationen, dass sie entweder hybride Paradigmen konstituieren, d. h. Paradigmen, in denen Elemente der Bedeutung von Verben unterschiedlicher Felder kombiniert werden, oder völlig neue Paradigmen kommunikativer Ausdrücke eröffnen.
Sprechaktverben stehen, wie auch andere Einheiten des Lexikons, in unterschiedlichen Arten von Gegensatzbeziehungen zueinander. Das Spektrum der Gegensatzrelationen umfasst eine Vielfalt unterschiedlicher Phänomene wie Komplementarität, Kontrarität, direktionale Opposition, Sub- kontrarität, Konversivität, Reversivität und Dualität (vgl. Cruse 1986, Lang 1995, Cruse et al. 2002), die alle negationsinvolvierend, aber ftir den Wortschatzausschnitt der Sprechaktverben nicht alle gleichermaßen relevant sind. Gegensatzrelationen von Wörtern sind meist bei Adjektiven, seltener auch bei Adverbien, Nomen und Verben untersucht worden. Im Unterschied zu den klassischen Beispielen antonymischer Verben wie z. B. lieben-hassen, kommen-gehen und kaufen-verkaufen lassen sich Sprechaktverben nur schwer in das Spektrum der Gegensatzrelationen ein- ordnen. Im Folgenden werden die Kriterien, die zur Bestimmung unterschiedlicher Typen von Gegensatzrelationen angeführt worden sind, diskutiert und auf den Wortschatzbereich der Sprechaktverben angewendet.