430 Deutsch
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This paper deals with a specific type of lexeme, namely binary preposition-noun combinations containing temporal references like am Ende [at (the) end] or für Sekunden [for seconds]. The main characteristic of these combinations is the recurrent internal zero gap. Despite the fact that the omission of the determiner can often be explained by grammatical rules, the zero gaps indicate a higher degree of lexicalization. Therefore, we interpret these expressions as minimal phraseological units with holistic meanings and functions. The corpusdriven exploration of typical context patterns (e.g. using collocation profiles and the lexpan slot filler analysis) shows that a) even such minimal expressions are based on semi-abstract schemes and b) temporal expressions can also fulfill modal or discursive functions, usually with fuzzy borders and overlapping structures. In the case of modalization or pragmatization one can regard such PNs as distinct lexicon entries.
Idiome
(1997)
Kollokationen stellen einen noch zu wenig beachteten Teilbereich der Phraseologie dar. Sie sind bisher in den Wörterbüchern unzureichend erfasst und werden auch nicht systematisch gelehrt und gelernt. Es lassen sich zwei Typen von Kollokationen unterscheiden, die sowohl eine strukturelle als auch eine statistische Herleitung nutzen und beide für die unauffällige und kompetente Sprachproduktion im Alltag von Bedeutung sind. Angesichts der großen Zahl der auffindbaren Kollokationen ist zu differenzieren und zu gewichten: a) Es steht lexikografisch zunächst die Unterstützung bei der Sprachproduktion im Vordergrund sowie b) der Grundwortschatz bzw. Basiswortschatz und es sind c) die Unterscheidung von typischen Wortverbindungen und gebräuchlichen Wortverbindungen ('den Hund loslassen' vs. 'den Hund anleinen/an die Leine nehmen') vorzunehmen.
Idiom-Modifikationen aus kognitiver Perspektive zu beschreiben heißt in erster Linie, die allgemeinen Mechanismen, die die betreffenden Variationsmöglichkeiten bzw. -restriktionen steuern, aufzudecken. Ich gehe von der Hypothese aus, dass die Durchführung jeder konkreten Modifikation der Idiomstruktur nur dann zu standardmäßig akzeptablen Ergebnissen führt, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Bei der Verletzung dieser Bedingungen entstehen entweder fehlerhafte Ausdrücke oder innovative, oft wortspielerische Abwandlungen des betreffenden Idioms. Das Modifikationsverhalten der Idiome richtet sich also nicht ausschließlich nach dem Usus, sondern stellt ein in hohem Grade regelgeleitetes semantisch basiertes Phänomen dar. Die entsprechenden Restriktionen sind folglich nicht völlig arbiträr, sondern in bestimmtem Maße prognostizierbar. Dies schließt jedoch nicht aus, dass in manchen Fällen nur der Usus über die Akzeptabilität der jeweiligen Modifikation entscheidet. Diese vor allem in der Tradition der kognitiven Phraseologieforschung postulierten Prinzipien wurden hier am Beispiel des Adjektiv-Einschubs überprüft und fanden ihre Bestätigung.