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Thema dieses Beitrags sind die komplexen Nominalphrasen im Deutschen, die von außen gesehen unter Umständen monströs anmuten. Ein besonderes, wohl bekanntes Problem bieten dabei sogenannte erweiterte vorangestellte Attribute. Die Komplexitäten geben u.A. zu folgenden Fragen Anlass: Inwiefern lässt sich die ‚Ausuferung‘ der deutschen Nominalphrase funktional begründen? Falls es ein Rationales hinter den Komplexitäten gibt, wie lösen dann Sprachen, die entsprechende Ausbaumöglichkeiten nicht besitzen, die einschlägigen funktionalen Aufgaben? Hier soll primär die erste Frage diskutiert werden anhand von authentischen Text(ausschnitt)en, die das Zusammenspiel zwischen vorangestellten und nachgestellten ‚Erweiterungen‘ der Nominalphrase – Relativsätze eingeschlossen – wie auch die Funktion sogenannter nichtrestriktiver Attribute im Diskurs veranschaulichen können; die zweite Frage wird in relevanten Zusammenhängen mit berücksichtigt.
Kombinationen aus Präposition und artikelloser Nominalprojektion, deren syntaktischer Kopf ein zählbares Substantiv im Singular ist, fristeten lange Zeit ein Schattendasein in der Grammatikschreibung. Sie wurden ignoriert oder als Ausnahmen beschrieben, obwohl sie offenkundig regelhaft gebildet werden. Im vorliegenden Aufsatz verwenden wir computerlinguistische Verfahren, insbesondere „Annotation Mining“ und logistische Regression, um die syntaktische Distribution dieser Kombinationen zu charakterisieren und anhand zweier Präpositionen (‚ohne‘ und ‚unter‘) detailliert die Realisationsbedingungen zu bestimmen.
In dependenzsyntaktischen Systemen wie denen von Engel (1982), Hudson (1984), Schubert (1987), Mel'čuk (1988) oder Starosta (1988) können gemeinhin nur Wörter andere Wörter oder Phrasen regieren. Auch wenn diese Annahme durchaus praktikabel ist, führt sie doch zu einer ganzen Reihe von syntaxtheoretischen Unzulänglichkeiten, die ausgearbeitete Dependenzgrammatiken gegenüber konkurrierenden Grammatiktheorien als unzulänglich erscheinen lassen. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die Notwendigkeit darzulegen, auch komplexeren Einheiten Rektionsfähigkeit zuzugestehen, und mit dem Konzept des 'komplexen Elements' ein geeignetes formales Instrument dafür zur Verfügung zu stellen.
Nominalstil
(2014)
Der vorliegende Aufsatz behandelt ausgewählte morphologische, syntaktische, semantische und pragmatische Eigenschaften von Nominaltotalisatoren im Deutschen und im brasilianischen Portugiesisch. Im einzelnen werden die Elemente todo, cada, ambos und os dois sowie alle, jeder, der ganze und beide behandelt. Hinsichtlich ihrer Morphologie wird die Bildung von Genus-, Numerus- und Kasusformen beschrieben. Im Bereich der Syntax geht es um die Stellung der Totalisatoren in der Nominalphrase, ihre Beziehungen zu Determinantien und Quantoren und um die funktionale Verteilung von Deklinationstypen. Im Bereich der Semantik und Pragmatik geht es um die Kodierung referentieller und quantifikationaler Information, um Definitheit und um kumulative vs. distributive Totalisierung. Das Erkenntnisinteresse wird durch den Vergleich zwischen dem Deutschen und dem brasilianichen Portugiesisch bestimmt, wobei auf typische Fehler von Sprachlernern in beiden Richtungen eingegangen wird.