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This article investigates the use of überhaupt and sowieso in German and Dutch. These two words are frequently classified as particles, if only because of their pragmatic functions. The frequent use of particles is considered a specific trait common to German and Dutch, and the description of their semantics and pragmatics is notoriously difficult. It is unclear whether both particles have the same meaning in Dutch (where they are loanwords) and German, whether they can fulfil the same syntactic functions and to what extent the (semantic and pragmatic) functions of überhaupt und sowieso overlap. There has already been linguistic research on überhaupt and sowieso by Fisseni (2009) using the world-wide web and by Bruijnen and Sudhoff (2013) using the EUROPARL corpus. In the present study we critically evaluated the corpus study, integrating information on original utterance language and discussing the adequacy of this corpus. Moreover, we conducted an experimental survey collecting subjective-intuitive judgements in three dimensions, thus gathering more data on sparse and informal constructions.
By using these complementary methods, we obtain a more nuanced picture of the use of überhaupt and sowieso in both languages: On the one hand, the data show where the use of both words is more similar and on the other hand, differences between the languages can also be discerned.
Im vorliegenden Beitrag werden einige zentrale Aspekte der kontrastiven Wortbildungsforschung anhand von Beispielen aus dem niederländisch-deutschen Sprachvergleich besprochen. Als nah verwandte Sprachen zeigen das Niederländische und das Deutsche zwar vergleichbare Strukturen der Komposition und der Derivation, bei näherem Hinsehen sind es aber vor allem die vielfältigen Divergenzen, die ins Auge fallen. Im ersten Teil des Artikels werden verschiedenartige Beispiele für solche Divergenzen besprochen. Anschließend geht es um gegenläufige Entwicklungen, die zu Konvergenz zwischen beiden Sprachen führen. Anhand einer Analyse von Zusammensetzungen vom Typ „wassergekühlt“ (ndl. „watergekoeld“) wird für eine stärkere Berücksichtigung von Konvergenzfaktoren in der kontrastiven Linguistik plädiert. Der zweite Teil des Artikels enthält eine detaillierte Fallstudie zur Adjektivbildung mit dem niederländischen Suffix „-achtig“ und dem deutschen „-haft“, die den Zusammenhang von diachronen Entwicklungen und synchronen Kontrasten aufzeigt. Zudem zeigt sie Konsequenzen und Implikationen der vergleichenden Analyse für die Theorie des Lexikons und der Wortbildung auf. Im Mittelpunkt stehen dabei Rainers (2003) Idee der ,semantischen Fragmentierung‘ von Wortbildungsmustern und die Konzeption eines ,hierarchischen Lexikons‘, wie sie unter anderem von Jackendoff (2008) oder Booij (2010) vertreten wird.
Variation ist ein wesentliches Merkmal von Sprachen und auf allen Ebenen der linguistischen Beschreibung zu finden. In der Forschungsliteratur wird allgemein angenommen, dass Variation – sofern es nicht zur funktionalen oder semantischen Ausdifferenzierung kommt – langfristig zu Verdrängungsprozessen und damit zu Sprachwandel führt. Als empirische Evidenz wird zumeist die Seltenheit lexikalischer Synonyme genannt. Der vorliegende Band bietet eine kritische Betrachtung dieser Annahme am Beispiel morphologisch-syntaktischer Konkurrenzen im Deutschen und Niederländischen. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind Adjektiv-Nomen-Komposita (z.B. Kaltmiete), die gleichermaßen als Benennungen dienenden Phrasen (z.B. kaltes Büfett) sowie die zugrunde liegenden strukturellen Bildungsmuster Komposition und Phrasenbildung. Anhand historischer Fallstudien wird die Entwicklung beider Muster seit 1700 beschrieben und untersucht, ob von einem Verdrängungsprozess ausgegangen werden kann, der zur Unproduktivität eines der beiden Muster führt. Der Sprachvergleich erlaubt dabei die Identifikation einzelsprachlicher Präferenzen sowie verschiedener Faktoren, die zu Divergenz- und Konvergenzprozessen zwischen dem Deutschen und Niederländischen führen.
ANW und elexiko repräsentieren eine neue Generation von wissenschaftlichen elektronischen (Online-)
Wörterbüchern: sie sind keine digitalisierten Klone von schon existierenden Printwörterbüchern, sondern werden inhaltlich neu und mit voller Berücksichtigung der Möglichkeiten des neuen Mediums realisiert. In diesem Beitrag werden zuerst pauschal einige wichtige Parallelen und Unterschiede zwischen dem ANW und elexiko beleuchtet. Anschließend wird der substanzielle Unterschied in den Suchoptionen eingehend behandelt. Elexiko hantiert mit dem Unterschied „einfache Suche“ neben „Expertensuche“ – ein bekanntes System. Das ANW hat ein eigenes, neues System mit den folgenden Suchmöglichkeiten entwickelt: Suche nach Information zu einem Wort, Suche nach einem Wort (von der Bedeutung aus), Suche nach Wörtern (auf Grund eines oder mehrerer gemeinschaftlicher Merkmale), Suche nach Beispielen mit gemeinsamen Merkmalen und Suche nach Information über das Wörterbuch selbst. In den onomasiologischen Suchformen, die vom Inhalt zum Wort führen, spielt das „Semagramm“, die Darstellung von Kenntnis, die mit einem Wort zu verbinden ist, in einem Rahmen mit „Slots“ und „Fillern“ eine substanzielle Rolle. Das Semagramm ist eine weitere Erneuerung des ANW.