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Die durch die Covid-19-Pandemie bedingte Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Lehr- und Lernformate stellte Lehrende und Studierende gleichermaßen vor eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit musste die Nutzung von Plattformen und digitalen Tools erlernt und getestet werden. Der Beitrag stellt exemplarisch Dienste und Werkzeuge von CLARIAH-DE vor und erläutert, wie die digitale Forschungsinfrastruktur Lehrende und Studierende auch im Rahmen der digitalen Lehre unterstützen kann.
Allgemeine Aussagen über die Inlandsgermanistik in ihrer Beziehung zu, Zusammenarbeit mit und Bearbeitung von Fragen des "Deutsch von außen" zu machen, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen, schon weil es von Fribourg bis Rostock, von Innsbruck bis Hamburg 'die' Inlandsgermanistik ebenso wenig gibt wie zwischen Kairo und Berkeley 'die' Auslandsgermanistik. Hinzu kommt, dass "Außen" und "Innen" im Zeitalter der Globalisierung, der Mobilität und Vernetzung problematische Unterscheidungen geworden sind. Ich muss daher vorweg um Nachsicht für unzulässige Verallgemeinerungen bitten; diese können aber vielleicht das Bewusstsein für den zur Diskussion stehenden Blickwechsel schärfen.
Das Programm der Jahrestagung des IDS 2002 "Deutsch von außen", bei der zu Recht Beiträge aus nichtdeutschsprachigen Ländern - wenn auch in kaum einsichtiger Verengung auf "Deutsch in Europa" - im Zentrum stehen, lässt den Schluss zu, dass der spezifische Bedarf der Auslandsgermanistik wohl am ehesten von der Auslandsgermanistik selbst gedeckt werden kann. Dennoch ist die Frage nach dem Beitrag der Inlandsgermanistik zu diesem Arbeitsfeld berechtigt und überfällig.
Im 18. Jhdt. schürte in Frankreich das Thema 'Sprache' die Leidenschaften in dem Streit zwischen den Anciens und den Modernes und sorgte dafür, dass manche Stellungnahmen wie die von Rivarol zur französischen Sprache bzw. zur Struktur der anderen Sprachen berühmt wurden. Erst in der 2. Hälfte des 20. Jhdts. erfolgte der „Mauerfall der überkommenen Ideen" (Fourquet, Zemb) und brachte eine wichtige Erneuerung in der Forschung und in der Lehre mit sich. Dennoch sind die Bilanz und die heutige Situation nicht sehr positiv: Trennung zwischen Forschung an den Universitäten und Lehre an den Schulen, katastrophale Schülerzahlen für DaF und in der Folge stark zurückgehende Studentenzahlen, mangelnde Anerkennung der Sprachwissenschaft im Bereich der Germanistik. Ein neuer Aufschwung ist aber möglich, wenn die Sprachwissenschaft ihren Blick weiter erweitert und mit den Nachbardisziplinen kooperiert.
Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die deutsche Sprache und Germanistik von der Perspektive der Linguistik und der Fremdsprachendidaktik in einem multilingualen bzw. multikulturellen Land wie Indien zu erläutern und die möglichen Schwerpunkte des Lehr- und Forschungsgegenstandes aufzuzeigen, zumal wenn der Auslandsgermanistik in aller Welt durch Globalisierungsprozesse und durch die Stellung der deutschen Sprache im europäischen Raum international geringere Bedeutung beigemessen wird.
Im Hinblick auf die geleistete und noch zu leistende Arbeit in der Linguistik und Didaktik des Deutschen als Fremdsprache in Indien wird u. a. auf die Fragen der Relevanz, Ziele, Aufgaben und Grenzen von Deutschunterricht und Germanistik eingegangen, die Lernschwierigkeiten des Deutschen als Fremdsprache, insbesondere die Problematik der Interferenzen hervorgehoben und die Notwendigkeit der Erforschung von beeinflussenden Faktoren anhand des eigenen Modells zur Diskussion gestellt. Weiterhin wird kurz auf die Fragen der europäischen Sprachenpolitik eingegangen und dazu aus multilingualer indischer Perspektive kritisch Stellung genommen.
Dass Spanien nicht gerade als Beispiel für die konsequente und andauernde Förderung des Fremdsprachenlernens gelten kann, dürfte allgemein bekannt sein. Genauso wie die Tatsache, dass sich weder die Zentralregierung noch die Landesregierungen in mehr als 20 Jahren für eine klare und rationale Fremdsprachenpolitik haben entscheiden können. Und trotzdem haben die Leute in Spanien Fremdsprachen gelernt, unter anderem auch Deutsch, einige haben sogar Germanistik studiert. Wenn man vor einigen Jahren noch in der Lage war oder zumindest versuchte, sich Hoffnungen zu machen, steht man gegenwärtig vor einer nicht zu übersehenden und zum Teil auch noch nicht völlig erklärten Tatsache. Ein Rückgang der Schüler- bzw. Studentenzahlen macht sich zwar bezüglich aller Fremdsprachen bemerkbar, er betrifft aber die deutsche Sprache vielleicht noch stärker. Gründe dafür kann es natürlich viele und verschiedene geben. Hängt es mit den sich überall bemerkbar machenden Folgen des Geburtenrückgangs zusammen? Spielt es eine Rolle, dass Teile Spaniens über eine eigene Landessprache verfugen? Hängt es damit zusammen, dass das Deutsche bisher ja auch noch weniger gefördert worden war als beispielsweise das Englische oder das Französische? Was hat die spanische Germanistik dagegen getan? Was die deutsche Regierung? Wie stehen die Verlage dazu? All dies sind Fragen, die seit langem offen stehen, die uns aber gerade jetzt in noch größerem Maße beschäftigen sollten. Fragte man sich noch vor Kurzem, ob wir nicht auf dem Wege der Besserung seien, sehen wir uns jetzt vor die Frage gestellt, ob es überhaupt noch einen Ausweg gibt.
Das Bestehen einer deutschsprachigen Kulturinsel auf dem heutigen Gebiet Rumäniens hat im Laufe der Zeit spezifische Schwerpunkte und Perspektiven in der bodenständigen germanistischen Forschung und Lehre gesetzt. Die einheimische deutschsprachige Literatur, die Vielfalt der Erscheinungsformen des Rumäniendeutschen, ihre Interferenzen mit den Sprachen mitwohnender Ethnien, Probleme des Deutschunterrichts sind konstant ihre bevorzugten Themen. Eine Betrachtung von außen setzt erst dort an, wo das Deutsche als eine Fremdsprache aus der Sicht des Rumänischen betrachtet wird.
Forschung und Lehre wandeln sich heute durch die starke Auswanderung der Rumäniendeutschen und durch die Pflege und Förderung der deutschen Sprache nunmehr hauptsächlich durch Rumänen.
Im Folgenden soll der Frage nach der Entstehung und den Aufgaben der heutigen rumänischen Germanistik auf dem Hintergrund der Bestimmung des Standortes des Deutschen in Rumänien nachgegangen werden. Das führt auch zur Frage, ob sich diese Germanistik ohne weiteres als Auslandsgermanistik einordnen lässt, eine Einordnung, mit der sich die meisten rumänischen Germanisten noch sehr schwer tun.