430 Deutsch
Refine
Year of publication
Document Type
- Article (5)
- Part of a Book (4)
- Review (2)
- Book (1)
Language
- German (12)
Has Fulltext
- yes (12)
Keywords
- Konjunktiv (12) (remove)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (4)
- Zweitveröffentlichung (4)
- Postprint (1)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (5)
- Peer-Review (3)
Publisher
- Schwann (2)
- Akademie Verlag (1)
- Bibliographisches Institut (1)
- Erich Schmidt Verlag (1)
- Institut für Deutsche Sprache (1)
- Institut für deutsche Sprache (IDS) (1)
- Iudicium (1)
- Steiner (1)
- Univerzita Hradec Králové (1)
- de Gruyter (1)
In diesem Artikel wird der Tempus-Modus-Gebrauch in indirekter Redewiedergabe im Niederdeutschen im Vergleich mit dem Hochdeutschen, Englischen und Norwegischen untersucht. Die hochdeutsche Standardsprache verfügt über eine voll ausgebaute Indikativ-Konjunktiv-Unterscheidung, wobei eine der Funktionen des Konjunktivs in der Markierung indirekter Rede besteht. Viele andere germanische Sprachen, hier vertreten durch das Englische und Norwegische, kennen keine vergleichbare Konjunktivkategorie (mehr). Indirekte Rede steht dort im Indikativ, wobei häufig das Phänomen der Tempusverschiebung zu beobachten ist. Das nördliche Niederdeutsche kennt ebenfalls keine distinkten Konjunktivformen, womit sich die Frage stellt, ob auch die Redewiedergabe wie in den anderen konjunktivlosen Sprachen funktioniert. Der vorliegende Beitrag geht dieser Frage im Rahmen einer empirischen Untersuchung nach. Als Datengrundlage dienen nordniederdeutsche Radionachrichten. Es zeigt sich, dass die Verteilung von Präsens und Präteritum in den niederdeutschen Radiodaten weiter ausfällt als in den konjunktivlosen Vergleichssprachen: Das Präsens tritt, wie im Hochdeutschen, auch dort auf, wo im Englischen und Norwegischen mit einer Verschiebung zum Präteritum zu rechnen wäre. Und für das Präteritum ergibt sich eine reportiv-konjunktivische Verwendung, die keine Entsprechung im Englischen oder Norwegischen hat.
Der folgende Beitrag untersucht textuelle Funktionen von Modus und Modalität am Beispiel des Moduswechsels vom Indikativ in den Konjunktiv und umgekehrt anhand von vier Verwendungen: in der Indirekten Rede - eine Verwendung, die hier als Textimport bezeichnet wird -, in Modalitätskontexten, in Aufforderungskontexten und schließlich die sog. „metakommunikativen Moduswechsel“. In allen Fällen zeigt sich, dass - unter durchaus unterschiedlichen Bedingungen - durch die Moduswechsel eine Zäsur gesetzt und ein Wechsel in einen anderen Teiltext markiert wird.
The possibility to search electronically very large corpora of texts has opened up ways in which we can truly evaluate the rules through which grammarians have tried and continue to try to simulate natural languages. However, the possibility to handle incredibly large amounts of texts might lead to problems with the assessment of certain phenomena that are hardly ever represented in those corpora and yet, have always been regarded as grammatically correct elements of a given language. In German, typical phenomena of this kind are forms like betrögest or erwögest, i.e. second person singular of the so-called strong verbs in the subjunctive mood. Should we see them merely as grammarians’ inventions? Before doing so, we should reconsider the nature of these phenomena. They may appear to be isolated word forms but, in fact, are compact realizations of syntactic constructions, and it is the frequency of these constructions that should be evaluated, not the frequency of their specific realizations.