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Die Untersuchung präsentiert die multimodale Struktur und Komplexität eines besonderen Kooperationstyps, dem »Pitching«. Das Pitching ist eine Mischform aus Arbeits- und Lehr-Lern-Diskurs, bei der vier Studierende gemeinsam mit zwei Dozenten Filmideen entwickeln. Als empirische Grundlage dient ein Datenkorpus von 72 Stunden Videoaufnahmen, das methodisch mit einer Kombination aus ethnographischer Gesprächsanalyse, ethnomethodologischer Konversationsanalyse und deren Erweiterung um eine multimodale Analyseperspektive untersucht wird. Dabei wird detailliert der komplexe Gesamtzusammenhang von Verbalität, Mimik, Gestik, Körperpositur und anderen körperlichen Ausdruckformen in seiner Bedeutung für die gemeinsame Arbeit ersichtlich. Basierend auf den beiden zentralen Konzepten »Kooperation« und »Handlungsschema« werden die spezifischen Situationsmerkmale des Pitchings und die typischen Aufgaben und Probleme rekonstruiert, die von den Interaktionsbeteiligten durch unterschiedliche Verfahren bearbeitet werden. Aufgrund einer longitudinalen Perspektive gibt die Untersuchung zudem Einblicke in die Professionalisierung der Studierenden im Studienverlauf.
Der Musikclip gehört seit den 1980er Jahren zum Forschungsbereich diverser Disziplinen und gilt Vielen als intermediales Phänomen schlechthin. Als problematisch erweist sich allerdings nach wie vor, dass das klangliche Material des Clips, populäre Musik, eine Herausforderung nicht nur für die Musikwissenschaften darstellt – greifbar wird dies mit Blick auf die anhaltenden Diskussionen um einen adäquaten Begriff der populären Musik. Darüber hinaus gilt Musik allgemein als ‚Sonderfall‘ für den Bereich der Medien-, Sprach- und Kulturwissenschaften, da an ihr weder rein medienästhetische noch kommunikations- und informationstheoretische Begriffe in ausreichender Weise greifen. Die Entwicklung eines transdisziplinär nachvollziehbaren Objektverständnisses des Musikclips bleibt daher desiderabel.
Der Beitrag zum Thema „Bild-Text-Ton-Analysen“ resultiert aus einer intensivierten Begegnung von Medienwissenschaft und Musikwissenschaft. Im Artikel wird die Konstitution von Bedeutung im intermedialen Zusammenspiel von Sprache/Text, Stimme und Musik fokussiert. Dies geschieht auf Grundlage einer näheren Bestimmung der Analysekriterien, die im Hinblick auf den speziellen Fall des popmusikalischen Umgangs mit Sprache erforderlich sind. Ziel ist es, die Bedeutungssedimente von vokaler Performanz im Kontext von populärer Musik offenzulegen. Für die Betrachtung des Musikclips ist dies ein wesentlicher Zwischenschritt. Anhand der Darstellung der klanglich-materiellen Vorprägungen gilt es, die Möglichkeitsbedingungen der (nachträglichen) intermedialen Transformation von Sprache auf die Bildebene auszuloten. In finaler Wendung ist es dann möglich, das inter- bzw. plurimediale Amalgam von Text-Stimme-Musik als Generator von Bedeutungsüberschüssen einzufassen.
Es scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass Bild und Text sowie Bild und Klang einander in den audiovisuellen Prozessen filmischer Produkte wechselseitig konturieren. Dieser geläufige Befund jedoch bedarf weiterer Klärung. Vor allem die wissenschaftliche Analyse von Sendungen des Fernsehens operiert nicht selten weiterhin mit irreführenden Hierarchien zumal zwischen Text und Bild, so als würde der Bildverlauf eine weitgehend autonome Bedeutung des im sprachlichen Text Gesagten lediglich modifizieren oder transformieren. Demgegenüber vertritt der Beitrag die These, dass Bild und Text in filmischen Erzeugnissen jeglicher Art gleichursprünglich an der Konstitution der in ihnen präsentierten Gehalte beteiligt sind. Es wird gezeigt, dass dieser basale audiovisuelle Zusammenhang auch dort besteht, wo eines dieser Elemente – etwa der mündliche Dialog oder ein verbaler Kommentar – den Verlauf eines Films oder einer Filmsequenz zu dominieren scheint, und folglich, dass er alle filmischen Genres einschließlich der Sendetypen des Fernsehens gleichermaßen prägt. Eine Interpretation ausgewählter Beispiele stützt das Plädoyer für ein nichthierarchisches Verständnis der Bedeutungsdimensionen in den Produktionen von Film und Fernsehen.
Die Autoren beschäftigen sich in diesem Beitrag mit einem spezifischen Typ der Transition von Interaktionsräumen. Die Transitionen, die sie analysieren, ereignen sich zwar im Rahmen einer bereits etablierten globalen Situationsstruktur (eines Filmsets), stellen jedoch lokal die Herstellung einer personell, räumlich und pragmatisch jeweils neuen Konstellation dar. Aus diesem Grund konzeptualisieren sie diesen Transitionstyp als Eröffnung einer neuen Situation. Neben der Spezifik des jeweiligen Falles interessieren sie vor allem rekurrente Verhaltensaspekte der Beteiligten, die im Kontext dieser Transitionen beobachtbar sind.