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FAIR-Prinzipien und Qualitätskriterien für Transkriptionsdaten. Empfehlungen und offene Fragen
(2022)
Dieser Beitrag behandelt die mittlerweile als Bestandteil guter wissenschaftlicher Praxis anerkannten FAIR-Prinzipien in Bezug auf die Transkription und Annotation gesprochener Sprache und multimodaler Interaktion. Forschungsdaten - und somit Transkriptionsdaten - sollen heute Findable, Accessible, Interoperable und Reusable sein. Der Beitrag versucht dementsprechend, empirische Methoden im Prozess der Digitalisierung und generische Prinzipien des digitalen Forschungsdatenmanagements zusammenzubringen, um für diesen Kontext einem operationalisierten Begriff der „FAIRness“ näher zu kommen und möglichst konkrete Empfehlungen aufzustellen. Der Beitrag sollte aber gleichzeitig zur Diskussion anregen, denn konkrete Anforderungen in Bezug auf das Forschungsdatenmanagement und die Datenqualität müssen auch im Rahmen der FAIR-Prinzipien von den Fachgemeinschaften selbst herausgearbeitet werden.
Seit langem schon wurde nicht mehr so intensiv über Sprache und Sprachgebrauch in der Öffentlichkeit debattiert. Sprache fungiert dabei möglicherweise als das Schlachtfeld, auf dem die gegenwärtigen identitätspolitischen Kämpfe ausgetragen werden. Neben anderen sprachlichen Erscheinungsformen soll insbesondere durch Metaphern die Bereitschaft geschaffen werden, bestimmte politische Handlungsziele zu unterstützen. Manche Metaphern verzerren aber die Gegebenheiten auf unheilvolle Weise. In einer politischen Auseinandersetzung kann eine Reflexion über Sprache zu einer Verständigung beitragen. Auch in den Medien sollte häufiger auf die originelle Metapher verzichten und stattdessen eine differenziertere sprachliche Form gewählt werden.
Der Beitrag analysiert die Strukturen der Inhaltsdistribution im Microblogging-System Twitter. Den Ausgangspunkt hierfür bildet eine Fokussierung der Medienforschung auf Produktion und Rezeption von „User Generated Content“ im Social Web, die ebenso wie die Annahme einer „freien“ Wahl von Themen- und Informationsquellen im Web hinterfragt werden soll. Die zentrale These lautet hierbei, dass nicht nur Nutzerinnen und Nutzer über die Verteilung der Inhalte bestimmen, sondern in hohem Maße auch Algorithmen. Im Konzept der selektiven Distribution werden die typischen Distributionsmodi sowie deren Erzeugungsmechanismen herausgearbeitet und dargestellt. Die medienethische Verantwortung für die Verteilung der nutzergenerierten Inhalte liegt (auch) bei den Medienunternehmen, die die Macht über algorithmische Distributionsstrukturen haben. Die Unternehmen geraten dadurch, wie abschließend argumentiert wird, in einen Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und gesellschaftlicher Verantwortung. Aus der Analyse ergeben sich Forderungen nach mehr Transparenz der algorithmischen Distributionsprinzipien sowie mehr Kontrollmöglichkeiten für die User.
Mehr Zivilgesellschaft durch Social Media? Medienethische Perspektiven auf Twitter als Diskursmedium
(2012)
Im Beitrag wird die Frage erörtert, inwiefern sich der Microblogging- Dienst Twitter als Diskursmedium der Zivilgesellschaft eignet. Die spezifischen Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen von Social Media sowie die ihrem Netzwerkcharakter inhärenten neuartigen Konstitutionsoptionen für öffentliche Diskursräume erfordern eine Justierung der medienethischen Perspektive. Doch auch klassische ethische Theorien machen Microblogs greifbar: Die Prämissen der Diskursethik nach Habermas differenzieren sich auch im Handlungsbereich Twitter in prädiskursiven Geltungsansprüchen aus, die von Diskursteilnehmern implizit erhoben werden. Setzt man diese – und hier setzt die notwendige Modifikation des Blickwinkels ein – in Beziehung zu den spezifischen Funktionen des Mediums Twitter, treten komplexe kommunikative Optionen zu Tage. Prüft man die Geltungsansprüche der Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit auf empirische Fallbeispiele in Twitter, lassen sich Brüche von medienethischer Relevanz feststellen, die nicht nur die zivilgesellschaftliche, sondern auch die journalistische Nutzung des Mediums in ein neues Licht rücken.
Ethik und Sprachkritik
(2013)