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In internetgestützten Medien ist eine Reihe von medienspezifischen Kommunikationspraktiken entstanden - vom Flaming und Trolling aus der Frühzeit des Internet bis zum für die Sozialen Medien charakteristischen Shitstorm. In diesem Beitrag befasse ich mich anhand einer Fallstudie eines von mir als „personalisiert“ bezeichneten Shitstorms gegen die Sprachwissenschaftlerin Luise Pusch mit der Frage, inwiefern diese Form des Shitstorms mit den medialen Eigenschaften sozialer Netze - speziell, des Netzwerks Twitter - zusammenhängt und welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen er benötigt.
Forms of verbal violence, such as Hate Speech and Cyberbullying, currently are issues with high societal relevance. In the social discourse they are associated with brutalization of social interaction. Against this background it is necessary to integrate the topic into school lessons. This chapter outlines a teaching unit on verbal violence in the digital age. It has been developed together with students and can therefore be used in German classes but it is also relevant for use in academic teaching.
„Bringt morgen jemand ein paar Mistgabeln und Fackeln mit zur Schule???“ Diese Frage werfen Schüler/innen eines Gymnasiums in einem Facebook-Thread auf. Mit Mistgabeln und Fackeln, so malen es sich die Jugendlichen für jede/n mitlesbar aus, müsse man die Person attackieren, die ihren Unmut auf sich gezogen hat. In einem anderen Fall droht ein/e Schreiber/in in einer geschlossenen Hassgruppe, dass ein Mitglied der Trainingsgruppe dessen / deren „füße in der fresse hängen [haben wird]!“, was Beifall in der Gruppe und eine Reihe weiterer diskreditierender Kommentare hervorruft.
Diese Schlaglichter aus Online-Interaktionen geben einen ersten Eindruck von Cybermobbing, einer Form von Gewalt, die vornehmlich sprachlich realisiert und in Sozialen Medien verbreitet wird und sozialpsychologischen Studien zufolge heute zum Schulalltag gehört.
Cybermobbing ist ein spezifischer Typ digitaler Gewalt, der vor allem unter Kindern und Jugendlichen vorkommt und in den Fokus der breiten Öffentlichkeit geraten ist. Die Cybermobbing-Forschung ist geprägt von zahlreichen sozialpsychologischen und medienwissenschaftlichen Studien. Eine linguistische Beschäftigung mit konkretem Sprachmaterial stand jedoch bis heute aus. Im vorliegenden Buch wird anhand vieler authentischer Beispiele erörtert, wie sich Cybermobbing im Netz zeigt, in welchen Formvarianten es als kommunikatives Phänomen in Erscheinung tritt und wie die Spezifik der Online-Kommunikation in der virtuellen Welt Einfluss auf die spezifischen Prozesse dieser verbalen Gewalt nimmt. Umfangreiche Detailanalysen helfen, die Spezifik des Emotionspotenzials dieser Texte besser zu verstehen. Das Buch ist einerseits für die spezifische Medialität digitaler Kommunikation und somit die Medienlinguistik allgemein äußerst relevant, andererseits bildet es einen wichtigen Referenzpunkt für künftige Untersuchungen anderer Formen verbaler Gewalt in der digitalen Kommunikation wie auch in anderen Kommunikationsformen.