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Den Schwerpunkt des Neuen im "Weiteren" bildet die Darstellung der Kombinemgeschichte im Deutschen, d.h. die Darstellung von Herausbildung, Integration und historischer Entwicklung des deutschen Interkombinems -esk. Ein "Chronologisches Register" deutscher Lehnwörter mit dem Segment |esk| und deutscher Lehn-Wortbildungsprodukte mit dem Lehnsuffix -esk ergänzt nicht nur die Artikelposition "Geschichtliche Entwicklung". Es verweist auch auf ein seinerseits chronologisch angelegtes "Wörterbuch" mit Artikeln und Dokumentationsteilen zu Wortaufkommen und Wortgeschichte wiederum von Lehnwörtern (wie "grotesk", "moresk") und Lehn-Wortbildungsprodukten (wie "hippiesk", "humoresk", "kafkaesk"). Die mit dem Kombinem -esk teilsynonymen Wortbildungseinheiten sind auswahlhaft im "Semantischen Paradigma" aufgeführt und unter bestimmten Aspekten -esk gegenübergestellt, aber nicht im eigentlichen Sinne behandelt (-artig, -haft, -isch). Im direkten Vergleich mit -esk ist hier auf Einzelprobleme verwiesen. Eine Ausnahme innerhalb des "Semantischen Paradigmas" bildet das teilsynonyme Lehnsyntagma à la, das eine eigenständige, wiederum historisch-entwicklungsbezogene, dokumentationsgestützte Darstellung erfahren hat. Ein nicht zufälliger Anhang schließt sich der wortgeschichtlich 'merkwürdigen' -esk-Kombination "gigantesk" an. Die in diesem Anhang behandelten, letztlich auf griechisch "Gígas", "Gígantos" zurückgehenden Lehnkombineme und semi-selbstständigen entlehnten Einheiten (gigant(o)-, giganto-, giga-, gigas, gigas-, giganteus) sind - mit Wortartikeln und Belegteilen - ebenfalls in ihrer Geschichte dargestellt.
Den Schwerpunkt des Neuen im "Weiteren" bildet die Darstellung der Kombinemgeschichte im Deutschen, d.h. die Darstellung von Herausbildung, Integration und historischer Entwicklung des deutschen Interkombinems -esk. Ein "Chronologisches Register" deutscher Lehnwörter mit dem Segment |esk| und deutscher Lehn-Wortbildungsprodukte mit dem Lehnsuffix -esk ergänzt nicht nur die Artikelposition "Geschichtliche Entwicklung". Es verweist auch auf ein seinerseits chronologisch angelegtes "Wörterbuch" mit Artikeln und Dokumentationsteilen zu Wortaufkommen und Wortgeschichte wiederum von Lehnwörtern (wie grotesk, moresk) und Lehn-Wortbildungsprodukten (wie hippiesk, humoresk, kafkaesk). Die mit dem Kombinem -esk teilsynonymen Wortbildungseinheiten sind auswahlhaft im "Semantischen Paradigma" aufgeführt und unter bestimmten Aspekten -esk gegenübergestellt, aber nicht im eigentlichen Sinne behandelt (-artig, -haft, -isch). Im direkten Vergleich mit -esk ist hier auf Einzelprobleme verwiesen. Eine Ausnahme innerhalb des "Semantischen Paradigmas" bildet das teilsynonyme Lehnsyntagma à la, das eine eigenständige, wiederum historisch-entwicklungsbezogene, dokumentationsgestützte Darstellung erfahren hat. Ein nicht zufälliger Anhang schließt sich der wortgeschichtlich 'merkwürdigen' -esk-Kombination gigantesk an. Die in diesem Anhang behandelten, letztlich auf griechisch Gígas, Gígantos zurückgehenden Lehnkombineme und semi-selbstständigen entlehnten Einheiten (gigant(o)-, giganto-, giga-, ...gigas, gigas-, ...giganteus) sind - mit Wortartikeln und Belegteilen - ebenfalls in ihrer Geschichte dargestellt.
Walter Porzig
(1996)
Vorwort
(1998)
Vorwort
(2017)
Johann Leo Weisgerbers bekannter Titel bezieht sich auf Humboldts Energeia-Begriff, also auf die Sprache als wirkende Kraft. Auch in diesem Beitrag soll den wirkenden Kräften nachgegangen werden, freilich nicht als Unterstellung eines wesenhaften Sprachvermögens, sondern als Versuch, die wirksamen Motive der sprachkritischen Einstellungen, Publikationen und publizistischen Erscheinungen an einem Raster sozialwissenschaftlicher Begriffe darzulegen. An einigen ausgewählten Presseberichten und grammatischen Beispielen (Veränderungen im Bereich der deutschen Zeitenfolge) wird zunächst gezeigt, dass sich Sprachkritik oft schon von ihrem Gegenstand, der deutschen Sprache, weitgehend gelöst hat. Auch angesichts neuer Formen von substandardsprachlichen Erscheinungen (z.B. Jugendsprache, Jargon, Kiezsprache usw.) kann oft nachgewiesen werden, dass es sich in vielen Fällen um kommunikativ funktionale Sprachformen handelt. Um es schlagwortartig zusammenzufassen: Es gibt Sprachkritik ohne Sprache. Die „wirkenden Kräfte“ der Sprachkritik sichern vielmehr die Wahrnehmung gesellschaftlicher Differenzen und machen damit das Gefüge unterschiedlicher Lebensformen deutlich. Sie werden hier mit systemtheoretischen Begrifflichkeiten nach Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme beschrieben und damit auch erklärt. Während das für die 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts charakteristische Programm der „Kritik der Sprachkritik“ auf eine sprachwissenschaftliche Aufklärung zielt, scheint heute vielmehr eine soziologische Aufklärung diese metakritische Funktion erfüllen zu können. Es könnte sich aber auch zeigen, dass Sprachkritik ihren Beitrag zur Stabilisierung des gesellschaftlichen Zusammenwirkens leistet — wenn man sie nicht als Sprachkritik im engeren Sinn versteht.
Von der Bedeutung der Mundarten : ein weiterer Entwurf zum Vorwort von Schmellers Mundartgrammatik
(1988)
Die vorliegende Arbeit basiert auf zwei Korpusrecherchen und -analysen, die im Rahmen meiner Magisterarbeit durchgeführt wurden. Die Ergebnisse wurden überarbeitet und die neueste Forschungsliteratur eingebracht. Die Untersuchung verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: Zum einen soll zunächst durch einen historischen Rückblick die Frage geklärt werden, inwiefern die Vorwürfe von Sprachverfall und Kulturverlust beim gegenwärtigen Apostrophgebrauch gerechtfertigt sind. Lassen sich heutige Verwendungsweisen des Apostrophs bereits seit dem 15. Jahrhundert in früheren Grammatiken und anderen Werken, die sich mit der Orthographie beschäftigen, wiederfinden und wie sahen damalige Rechtschreibempfehlungen und Regelungen aus? Zum anderen wird in der linguistischen Forschung der Apostroph in funktionaler Hinsicht nicht nur auf das Anzeigen von Elisionen beschränkt, sondern durchaus als „uneindeutiges Zeichen“ (Maas 2003, S. 230) beschrieben, das nicht nur als Auslassungszeichen sondern auch als Grenzzeichen fungieren kann, um Morphem- oder Lexemgrenzen anzuzeigen. Daher soll als zweites Ziel die Mono- bzw. Multifunktionalität des Apostrophs in der deutschen Gegenwartssprache genauer untersucht werden. Dafür wurden in sämtlichen Ausgaben einer Tageszeitung über einen Monat hinweg systematisch sämtliche Apostrophsetzungen recherchiert und analysiert.
This paper studies the morphological productivity of German N+N compounding patterns from a diachronic perspective. It argues that the productivity of compounds increases due to syntactic influence from genitive constructions (“improper compounds”) in Early New High German. Both quantitative and qualitative productivity measures are adapted from derivational morphology and tested on compound data from the Mainz Corpus of (Early) New High German (1500–1710).
One of the specific historical and cultural characteristics of the Russian political discourse is its orientation to precedents. It is considered correct to follow the behaviouristic models shown by one of the “heroes” (Peter I, Lenin, Stalin, etc.), to reproduce standard texts, and to compare the present situations with past situations (The Time of Troubles, Weimar Republic, NEP “New Economic Policy” (1921-1928), etc.). One of the peculiarities of the present time in Russia is the deep conflict between different social groups orientated to different precedents. Each group has its own variant of the national myth using the same means of the language for actualisation of this myth. Therefore, it is very important to analyse changes in the national cognitive foundation. Precedential phenomena are the central components of this foundation.
Im Spektrum der Textsorten des 17. Jahrhunderts nehmen diejenigen religiös-erbaulichen Charakters quantitativ und wohl auch qualitativ eine besondere Stellung ein. Sie zählten zu den am häufigsten gedruckten Texten der Zeit, was auf ihre weite Verbreitung schließen läßt. Sie sprachen zumeist ganz allgemein den Christen an, unabhängig von seinem weltlichen Stand, seinem Besitz und seiner Bildung. Für viele Menschen boten sie die einzige Möglichkeit, mit literatursprachlichen Varianten der deutschen Sprache in Berührung zu kommen. So lernten die Protestanten des 16. und 17. Jahrhunderts an Erbauungsbüchem, Kirchenliedern, dem Katechismus und der Bibel lesen und schreiben, so daß diese Texte sicher Einfluß auf ihren Wortschatz und ihren sprachlichen Ausdruck nahmen, allerdings in einem heute wahrscheinlich nicht mehr eindeutig zu rekonstruierenden Maße. Es liegt hier die Vermutung nahe, daß die sprachliche Varietät im Bereich der Erbauungsliteratur einen besonderen Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Standardsprache ausgeübt hat, den es freilich noch nachzuweisen gilt. Dieser ist weniger auf den Ebenen des Sprachsystems zu suchen; die besondere Leistung der Erbauungsliteratur in diesem Prozeß liegt m. E. vielmehr in einem Ausbau der Mittel des individuell-emotionalen Sprechens und des emotionalen Argumentierens und Beeinflussens.