Rekontextualisierung von Hate Speech als Aneignungs- und Positionierungsverfahren in Sozialen Medien
- Hate Speech wird im vorliegenden Aufsatz nicht als Medium der Herabwürdigung betrachtet, sondern als Positionierungsverfahren. Es handelt sich bei Hate Speech Liebert (2015, 176) zufolge um eine „unorganisierte [...] Praktik" innerhalb der Online-Kommunikation. Das würde erstens bedeuten, dass keine strategische Dekonstruktion einer spezifischen Identität damit verbunden ist, wie das etwa beim Cybermobbing der Fall wäre. Es gibt also keine Verabredungen und gruppenkonstitutiven Prozesse außerhalb der medial vermittelten Kommunikation. Es scheint jedoch auch die diskursdynamischen Prozesse auszublenden, die sich ad hoc „organisieren", wo Hassrede praktiziert wird. Zweitens ruft der Terminus der „Unorganisiertheit" die Assoziation einer strukturellen Unterspezifikation auf und damit das Bedürfnis nach einer präzisierenden Definition für diese Praktik. Drittens ware davon auszugehen, dass Hass-Kommentare verstreut an Diskursorten und zu willkürlichen Diskurszeiten auftreten, die deshalb nicht vorhersagbar sind.
Author: | Konstanze Marx |
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URN: | urn:nbn:de:bsz:mh39-67710 |
ISBN: | 978-3-944312-51-4 |
ISSN: | 1614-905X |
Parent Title (German): | Aptum. Themenheft: Hate Speech/Hassrede |
Publisher: | Hempen |
Place of publication: | Bremen |
Editor: | Jürgen Schiewe, Martin Wengeler |
Document Type: | Article |
Language: | German |
Year of first Publication: | 2017 |
Date of Publication (online): | 2017/12/04 |
Publicationstate: | Veröffentlichungsversion |
Reviewstate: | Peer-Review |
GND Keyword: | Computerunterstützte Kommunikation; Hass; Social Media; Üble Nachrede |
Volume: | 13 |
Issue: | 2 |
First Page: | 132 |
Last Page: | 147 |
DDC classes: | 400 Sprache / 400 Sprache, Linguistik |
Open Access?: | ja |
Leibniz-Classification: | Sprache, Linguistik |
Linguistics-Classification: | Medienlinguistik |
Program areas: | Pragmatik |
Licence (German): | ![]() |