Deutsche Sprachgeschichte
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Das Theonym Gott für den christlichen Gott weist im Frühneuhochdeutschen eine Reihe ungewöhnlicher grammatischer Eigenschaften auf, die in diesem Beitrag korpusbasiert untersucht werden. Zum einen hat es sich von seiner appellativischen Herkunft emanzipiert, wie beispielsweise am fehlenden Artikel deutlich wird, zum anderen nutzt es aber das für einen Namen ungewöhnliche es-Flexiv im Genitiv (Pauls, Gottes) und tritt, wie unbelebte Appellative, als Genitivattribut dominant nachgestellt auf (Haus __ Gottes). In der Schreibung bildet sich die Doppelmajuskel <GOtt> heraus, die es bis ins 18. Jh. visuell von der übrigen Lexik abhebt. Damit weist das Theonym im Frühneuhochdeutschen eine Sondergrammatik auf, in abgeschwächter Form besteht sie bis heute fort. Der Beitrag argumentiert dafür, dass es sich um ein Resultat besonderer kommunikativer Relevanz handelt.
Entwicklungen im Deutschen
(2018)
There are a number of recent replicas of Wolfgang von Kempelen's speaking machine. Although all of them are explicitly based on Kempelen's own description nearly none of them are identical in construction and sound. In this paper we want to illustrate some of these differences and their reasons for five replicas built by ourselves.
Das 18. Jahrhundert war wissenschaftlich von großen Umbrüchen geprägt, auch im Bereich der Anatomie und Physiologie des Menschen. Die hierauserwachsende lebhafte Diskussion erstreckte sich auch auf das noch sehr junge Gebiet der (mechanischen) Sprachsynthese und ihrer Grundlagen. Das Sprachsynthesekonzept Wolfgang von Kempelens (1734–1804) ist hierbei ein besonders eindrückliches Beispiel dafür, dass eine grundlegende wissenschaftliche Erkenntnis womöglich durch technologische Limitationen nicht notwendigerweise auch praktisch umgesetzt werden kann. Grundsätzlich waren Kempelens Erkenntnisse zur Anatomie und Physiologie des Menschen und damit auch zur Spracherzeugung weitestgehend zutreffend. Die praktische Umsetzung hingegen wirkt aus heutiger Sicht recht kurios. Kempelens Vokaltrakt-Konzept soll exemplarisch dem nur wenig früher entstandenen Prototypen zur Sprachsynthese Christian Gottlieb Kratzensteins (1723–1795) gegenübergestellt werden. Dessen „Erkenntnisse“ müssen heute vielfach als falsch bezeichnet werden; sein Modell zur Vokalsynthese weist einerseits auffällige Parallelen zu demjenigen KEMPELENS auf, geht hinsichtlich der Physiologie jedoch von vielfach irrigen Annahmen aus.
One was a distinguished natural scientist and engineer, the other a self-taught scientist and vilified as a conman: Christian Gottlieb Kratzenstein (1723–1795) and Wolfgang von Kempelen (1734–1804). Some of the former’s postula-tions on human physiology and articulation of speech proved wrong in later years. Most of the latter’s theories are considered applicable even today. The perhaps most contrasting approaches to speech synthesis during the 18th century are linked to their names. There are many essential differences between their approaches which show that these two researchers were not only representatives of different schools of thought, but also representatives of two different scientific eras. A speculative and philosophical approach on the one hand versus an empirical and logical approach on the other hand. Both Kratzenstein and Kempelen published books on their research. But while the “Tentamen” [4] of the physician Kratzen-stein remains rather vague and imprecise in its descriptions of vowel production and synthesis, the “Mechanismus” [8] of the engineer Kempelen shows much more precision and correctness in almost every respect of human speech and lan-guage. The goal of this paper is to discuss the differences between these two con-temporaneous researchers on speech synthesis and to compare their theories with present-days findings.
Christian Cay Lorenz Hirschfeld (1742-1792) beschrieb in seiner "Theorie der Gartenkunst" die Stellung des Menschen in der Natur und spiegelte die gesellschaftlichen Zustände. Dabei stellte er eine Verbindung zwischen der Kunstform des Landschaftsgartens und der Verbesserung der Menschheit her. In diesem Band wird exemplarisch vorgeführt, mit welchem lexematischen Material er die Kombination aus differenzierter Beschreibung und beabsichtigter ästhetischer Erziehung in moralischer Absicht innerhalb des vom Sprachsystem lexikalisch vorgegebenen Rahmens umsetzte und welche sprachlichen Strategien aus diesen Intentionen resultierten.