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Eines der Hauptprobleme bei der Erstellung einer Verbvalenzgrammatik besteht darin, Kriterien zu formulieren, die es erlauben, eindeutig zwischen valenzgebundenen und nicht valenzgebundenen Elementen des einfachen Verbalsatzes zu unterscheiden. Es hat sich gezeigt, daß die Kriterien der “Weglaßbarkeit” zur Identifizierung der freien Elemente und der “verbspezifischen Erwartungswahrscheinlichkeit” zur Bestimmung der Verbergänzungen nicht ausreichen. Daher wird seit einigen Jahren in steigendem Maße die Frage diskutiert, ob die Abhängikeitsverhältnisse zwischen dem Prädikat und seinen Ergänzungen nicht nur als oberflächensyntaktische Vorkommensrelationen zu beschreiben, sondern primär in einer Tiefenstruktur anzusetzen sind, als deren Reflex sie sich an der Oberfläche niederschlagen. Auf diesem Hintergrund hat G. Helbig ein operationalisiertes Verfahren entwickelt, das das Problem der valenzgebundenen Elemente auf der Ebene einer syntaktischen Tiefenstruktur entscheiden soll. Der folgende Beitrag setzt sich kritisch mit Helbigs Vorschlag auseinander und stellt ihm eine Alternative auf der Basis der von K. Heger2a entwickelten Aktantenmodelle entgegen.
Der folgende Beitrag befaßt sich mit der in der Semantischen Syntax angenommenen Regel der prälexikalischen Prädikatenhebung und will versuchen, zur Klärung einiger der Probleme beizutragen, die durch eine solche Regel aufgeworfen werden. Die hier angenommene Grammatik nach der Theorie der Semantischen Syntax (oft auch Generative Semantik genannt, der etwas glücklichere Terminus Semantische Syntax stammt aus S e u r e n (1973)) erzeugt in der Basis semantische Strukturbäume,
d.h. Strukturbäume, deren terminales Vokabular nicht aus einzelsprachlichen Lexemen besteht, sondern vielmehr aus sogenannten „semantischen Primitiven“ ; diese Strukturen (Semantische Repräsentationen, SR) werden durch Transformationen in einzelsprachliche Oberflächenstrukturen überführt. Eine wichtige Rolle bei diesen Derivationen spielt die Regel der Prädikatenhebung (Predicate Raising, PR), die dem Zweck dient, mehrere Prädikate der SR zu einer komplexen Konstituente zusammenzufassen, die dann durch ein einzelsprachliches Lexem ersetzt werden kann.
Der vorliegende Aufsatz skizziert zunächst Syntax und Semantik einer kategorialen Sprache L. Diese wird dann durch Einführung des Funktionenabstraktors X zu einer reicheren und elastischeren Sprache erweitert. Abschließend soll die Überführung der Strukturen dieser Basissprache in eine einzelsprachliche Seichte Syntax angedeutet werden.
Der vorliegende Aufsatz unternimmt den Versuch, einen Ausschnitt des Wortfeldes mit dem eponymen Verb schlafen ausführlicher darzustellen. Die semantische Beschreibung des Eponyms selbst wird hier noch nicht geleistet; sie wird vielmehr als wohldefiniert unterstellt in einer solchen Weise, daß damit und unter Benutzung des Begriffs der stärkeren oder schwächeren Realisierung propositionaler Gehalte die Zustandsverben des Feldes untersucht werden können. Die Analyse der Verben, die Übergänge zwischen den Zuständen darstellen, erfolgt anschließend unter Verwendung des CHANGE-Operators, der allmähliche, nicht notwendig regelmäßige Übergänge zwischen Zuständen in zeitlicher Abfolge darstellt. Die Darstellung wird hier weitgehend informell durch Graphiken vorgenommen.