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Dieser Beitrag behandelt aus der Perspektive des Verarbeitens und des
Lernens von Deutsch als Fremdsprache die Frage nach dem Umgang mit Zwischenräumen, die sich zwischen einem Pol rein lexikalischen Wissens und einem Pol lexikonunabhängiger grammatischer Regeln ansiedeln lassen. Dabei wird unterschieden zwischen dem Wissen um abstrakte Konstruktionen, über das Lernende verfügen müssen, um adäquate Erwartungen in der Rezeption fremdsprachlichen Inputs aufzubauen, und dem valenz- und framebasierten Wissen, das an spezifische lexikalische Einheiten angedockt werden muss, um die lernersprachliche Produktion anzuleiten.
Novel formats of construction-based description hold great potential for phenomena that fall through the cracks in traditional kinds of linguistic reference works. On the example of German verb argument structure constructions with a prepositional object, we demonstrate that a construction-based description of such phenomena is superior to existing lexicographic and grammaticographic treatments, but that it also poses a number of new problems. The most fundamental of these relates to the fact that construction-based analyses can be proposed on different levels of abstraction. We illustrate pertinent problems relating to the precise identification of constructional form and meaning and suggest a multi-layered descriptive format for web-based electronic reference constructica that can accommodate these challenges. Semantically, the proposed solution integrates both lumping and splitting perspectives on constructional grain size and permits users to flexibly zoom in and out on individual elements in the resource. Formally, it can capture variation in the number and marking of realised arguments as found in e.g. passives and transitivity alternations. Aspects of the theoretical controversy between Construction Grammar and Valency Theory are addressed where relevant, but our focus is on questions of description and the practical implementation of construction-based analyses in a suitable type of linguistic reference work.
Die vorliegende Arbeit untersucht grammatische Serialisierungsfaktoren und geht auf die semantische Rolle und die Rektion der Verbargumente näher ein. Das sind zwei unabhängige Faktoren der Wortstellung, die zwar gemeinsam auf einen allgemeinen multifaktoriellen Dependenzbegriff zurückgeführt, aber nicht voneinander abgeleitet werden können. Die wortstellungsrelevante Hierarchie von semantischen Rollen kann als Spezialfall semantischer Dependenzasymmetrien ausgewiesen werden. Auf der Grundlage dieses Dependenzbegriffs wird ein allgemeines Serialisierungsprinzip aufgestellt, das mehrere in der Forschung diskutierte Prinzipien zusammenfaßt. Die beiden Parameter der Dependenz können bei der Determination der Abfolge der Verbargumente in Abhängigkeit vom verblexemspezifischen Konstruktionstyp gegeneinander konkurrieren oder miteinander koalieren. Diese Interaktion wird im Rahmen eines Wettbewerbsmodells der Serialisierung präsentiert. Über die koalierende vs. konkurrierende Interaktion wird die konstruktionsspezifische festere vs. freiere Stellung der Verbargumente im Deutschen und im Sprachvergleich erklärt. Im sprachvergleichenden Teil werden ditransitive Konstruktionen mit Rezipient und Patiens in 50 europäischen Sprachen untersucht.
Nach einer knappen Abgrenzung von Partikelverben vs. Präfixverben werden in den Abschnitten 2 und 3 beide Arten der Verbbildung im Deutschen miteinander kontrastiert. In Abschnitt 4 wird auf das Phänomen der Argumentvererbung bei Partikelverbbildung näher eingegangen. Dies führt in Abschnitt 5 zu einer vorläufigen Bilanz der Ergebnisse für das Deutsche, die im zweiten Teil des Aufsatzes mit Partikelverbbildungen im Englischen verglichen werden. Die Diskussion in den Abschnitten 6 und 7 demonstriert, wie die formalen Unterschiede zwischen den beiden Sprachen im Bereich der Partikelverbbildung in typologischen Unterschieden verankert sind, die sich im Laufe der Sprachgeschichte des Englischen herausgebildet haben. Das Phänomen der Argumentvererbung kommt in Abschnitt 8 erneut zur Sprache, wo Unterschiede zwischen den beiden Sprachen thematisiert werden. In 9 werden schließlich die Ergebnisse der Gesamtuntersuchung zusammengefaßt.
Der Artikel befasst sich mit der Beschreibung des deutschen Verbwortschatzes im Hinblick auf die Perspektivierungsmöglichkeiten, die mit verbalen Ausdrücken verbunden sind. Im Unterschied zu den meisten Nomina und Adjektiven eröffnen verbale Ausdrücke grundsätzlich Leerstellen, Valenzstellen oder Verbargumente genannt, mit denen die an der Situation beteiligten Entitäten in bestimmter Weise syntaktisch angeschlossen werden können. Verbale Ausdrücke, die sich prinzipiell zur Bezeichnung derselben Situation eignen, unterscheiden sich nun genau in der Anzahl ihrer Verbargumente und der Art des Beitrags der Argumente zur Verbbedeutung voneinander. Weiterhin gibt es im Deutschen wie in fast allen Sprachen systematische Perspektivierungszusammenhänge zwischen syntaktischen Konstruktionen, die mit demselben Verb oder derivationell verwandten Verben gebildet werden können. Im Vordergrund der folgenden Ausführungen steht die Frage, wie diese Perspektivierungsalternativen in einer onomasiologisch orientierten und auf Situationstypen bezogenen Beschreibung verbaler Ausdrücke berücksichtigt werden können.
Das kontrastive Verbvalenzwörterbuch Spanisch - Deutsch (Diccionario contrastivo de valencias verbales español - alemán DCVVEA) liefert eine Beschreibung der kombinatorischen Möglichkeiten von über hundert hochfrequenten Verben des Spanischen und ihrer deutschen Äquivalente und macht präzise Angaben zu ihren semantischen und syntagmatischen Eigenschaften. Die Abgrenzung von Bedeutungsvarianten für die polysemen spanischen Lemmata geht zum einen von vorliegenden lexikographische Beschreibungen aus, die an die Zielsetzungen des DCVVEA angepasst wurden, und stützt sich zum anderen auf das empirische Datenmaterial, das die syntaktische Datenbank Base de datos sintácticos del español actual (BDS) zur Verfügung stellt. Die BDS wurde von WissenschaftlerInnen der USC unter der Leitung von Guillermo Rojo erstellt und enthält die Ergebnisse der syntaktischen Analyse von etwa 160.000 Sätzen aus einem Textkorpus der spanischen Gegenwartssprache, ARTHUS (Archivo de textos hispánicos de la Universidad de Santiago de Compostela).
Das DCVVEA ist ein syntagmatisches Wörterbuch mit alphabetischer Struktur und Spanisch als Metasprache. Die Einträge beziehen sich auf die einzelnen Bedeutungsvarianten eines spanischen Verbs und werden mit authentischen Beispielen belegt. Den spanischen Verbvarianten werden deutsche Verben zugeordnet, die zu ihnen in einer vollständigen oder partiellen Äquivalenzrelation stehen. Die Ermittlung dieser Äquivalente stützt sich auf die Übersetzung der Korpusbeispiele. Die Valenzbeschreibung der spanischen und der deutschen Verbvarianten enthält funktionale, kategoriale und semantische Angaben zu den einzelnen Verbaktanten und explizite Hinweise auf kontrastiv relevante Unterschiede zwischen den Einheiten beider Sprachen.
We provide a unified account of semantic effects observable in attested examples of the German applicative (‘be-’) construction, e.g. Rollstuhlfahrer Poul Sehachsen aus Kopenhagen will den 1997 erschienenen Wegweiser Handiguide Europa fortführen und zusammen mit Movado Berlin berollen (‘Wheelchair user Poul Schacksen from Copenhagen wants to continue the guide ‘Handiguide Europe’, which came out in 1997, and roll Berlin together with Movado.’). We argue that these effects do not come from lexico-semantic operations on ‘input’ verbs, but are instead the products of a reconciliation procedure in which the meaning of the verb is integrated into the event-structure schema denoted by the applicative construction. We analyze the applicative pattern as an argument-structure construction, in terms of Goldberg (1995). We contrast this approach with that of Brinkmann (1997), in which properties associated with the applicative pattern (e.g. omissibility of the theme argument, holistic interpretation of the goal argument, and planar construal of the location argument) are attributed to general semantico-pragmatic principles. We undermine the generality of the principles as stated, and assert that these properties are instead construction-particular. We further argue that the constructional account provides an elegant model of the valence-creation and valence-augmentation functions of the prefix. We describe the constructional semantics as prototype-based: diverse implications of fee-predications, including iteration, transfer, affectedness, intensity and saturation, derive via regular patterns of semantic extension from the topological concept of coverage.
Alternations play a central role in most current theories of verbal argument structure, wich are devides primarily to model the syntactic flexibility of verbs. Accordingly, these frameworks take verbs, and their projection properties, to be the sole contributors of thematic content to the clause. Approached from this perspective, the German applicative (or be-prefix) construction has puzzling properties. First, while many applicative verbs have transparent base forms, many, including those coined from nouns, do not. Second, applicative verbs are bound by interpretive and argument-realization conditions which cannot be traced to their base forms, if any. These facts suggest that applicative formation is not appropriately modeled as a lexical rule.
Using corpus data from a diverse array of genres, Michaelis and Ruppenhofer propose a unified solution to these two puzzles within the framework of Construction Grammar. Central to this account is the concept of valence augmentation: argument-structure constructions denote event types, and therefore license valence sets which may properly include those of their lexical fillers. As per Panini's Law, resolution of valence mismatch favors the construction over the verb. Like verbs of transfer and location, the applicative construction has a prototype-based event-structure representation: diverse implications of applicative predications--including iteration, transfer, affectedness, intensity and saturation--are shown to derive via regular patterns of semantic extension from the topological concept of coverage.