400 Sprache, Linguistik
Refine
Document Type
- Article (1)
- Part of a Book (1)
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- yes (2)
Keywords
- Färöisch (2) (remove)
Publicationstate
Reviewstate
- Peer-Review (2)
Publisher
- Franz Steiner (1)
- Pacini editore (1)
Dieser Beitrag skizziert einen paradoxen Wandelprozess, den wir „Denaturierung" nennen: Ursprünglich natürlichsprachige, orale, ersterworbene Varietäten werden durch sprachplanerische Maßnahmen zu literalen, nicht ersterworbenen Systemen. Wir diskutieren zunächst die Grundlagen dieses Prozesses: Die Literalisierung von Sprachsystemen und Gesellschaften bringt orale Non-Standard-Varietäten in funktionale Konkurrenzsituationen mit Standardvarietäten. Der Wunsch nach Bewahrung und (Re-)Vitalisierung dieser Varietäten erzwingt - um ihre funktionale Leistungsfähigkeit auszubauen - Standardisierungsprozesse der betroffenen Varietäten, wodurch in ihren Systemen Elemente auftreten, die nicht durch L1-Erwerb weitergegeben werden (können). Paradoxerweise soll also das Verschwinden natürlicher Sprachen (der muttersprachlich erworbenen Dialekte), die sich definitorisch gerade durch die funktionale Distanz zur Standardsprache auszeichnen, durch Eingriffe unterbunden werden, die ihrem Status als natürliche Sprachen entgegenwirken. Wir postulieren, dass diese Denaturierung eine Konsequenz der Faktoren Attrition und Standardisierung ist. Dazu illustrieren und kontrastieren wir den Verlauf dieses Prozesses anhand von drei germanischen Varietäten: Während das Bairische noch am Anfang einer möglichen Denaturierung steht, kann das sowohl von starker Attrition als auch gezielter Standardisierung betroffene Niederdeutsche in dieser Hinsicht bereits als fortgeschritten angesehen werden. Im modernen Färöischen, wo bei bewahrter hoher mündlicher Variation eine stark historisierende, unifizierende Schriftvarietät installiert wurde, fällt die Denaturierung mangels Attrition dagegen nur schwach aus.
In this paper we discuss a type of copular clause – specificational copular clauses – in which subject properties may be split between two nominative noun phrases. In particular, while the first noun phrase occupies the canonical preverbal subject position, in some languages the finite verb can agree with the postverbal nominative. Such agreement might be expected, on some theoretical assumptions, to show person restrictions. We discuss this phenomenon in two SVO Germanic languages – Icelandic and Faroese – and present new data from Faroese showing that the person effect here follows from the existence of distinct probes for Number and Person agreement.