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This contribution deals with right-dislocated complement clauses with the subordinating conjunction dass (‘that’) in German talk-in-interaction. The bi-clausal construction we analyze is as follows: The first clause, in which one argument is realized by the demonstrative pronoun das (‘this/that’), is syntactically and semantically complete; the reference of the pronoun is (re-)specified by adding a dass-complement clause after a point of possible completion (e.g., aber das hab ich nich MITbekommen. (0.32) dass es da so YOUtubevideos gab. (‘But I wasn’t aware of that. That there were videos about that on YouTube.’). The first clause always performs a backward-oriented action (e.g., an assessment) and the second clause (re-)specifies the propositional reference of the demonstrative, allowing for a (strategic) perspective shift. Based on a collection of 93 cases from everyday conversations and institutional interactions, we found that the construction is used close to the turn-beginning for referring to and (re-)specifying (parts of) another speaker’s prior turn; turn-internal uses tie together parts of a speaker’s multi-unit turn. The construction thus facilitates an incremental constitution of meaning and reference.
Physische oder psychische Schädigung und die Erfahrung von Hilflosigkeit sind zwei Grundvoraussetzungen für Traumatisierung. Hilflosigkeit ist ein Zustand extrem reduzierter Agency im Angesicht von Gefahr und drohender Schädigung. Wenn Erzähler Gewalterfahrungen darstellen, beinhaltet dies nicht nur die Darstellung reduzierter Agency, sondern auch die Auseinandersetzung damit, wie Gewalt motiviert war: Wer war verantwortlich für die Gewaltausübung? Wie schuldhaft war sie? Gab das erzählte Selbst Anlass zu gewalttätigen Reaktionen? Da Fragen nach Verantwortung, Schuld und Absicht zentral für das Erleben und die Bewältigung von Gewalterfahrungen sind, ist die Frage, wie Agency zugeschrieben wird, grundlegend für die Analyse von Erzählungen traumatischer Gewalterfahrungen. Lucius-Hoene (2012) hat aufgezeigt, dass Agency im Erzählen auf verschiedenen Ebenen relevant wird. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Ebene der narrativen Darstellung der Gewalterfahrung, d.h. der Darstellung von Opfer- und Täterschaft, Macht und Hilflosigkeit, Schuld und Rechtfertigung von Gewalt. Nach einer kurzen Einführung in soziologische, philosophische und linguistische Konzepte von Agency werden zwei Typen von Erzählungen physischer Gewalterfahrungen kontrastiert. Die Untersuchung konzentriert sich auf die narrativen Praktiken der Zuschreibung von Schuld und Verantwortung.