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Am 11. Juni 2010 versammelte sich eine große Schar von Freunden, Kollegen und Mitarbeitern in Mannheim, um den Direktor des IDS, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger aus Anlass seines 60. Geburtstags mit einem Festkolloquium unter dem Titel „Wanderjahre“ zu ehren. Damit sollten die wissenschaftlichen Stationen und zentralen Forschungsthemen des Jubilars dokumentiert werden, der seit nunmehr acht Jahren die Geschicke des Instituts lenkt.
Zum 80. Geburtstag wird er im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1981 deutscher „Sprachzuchtmeister“ genannt und mit Konrad Duden verglichen (Herrmann 2003, Sp. 1138). Im Werbedeutsch der Antiquariate taucht die Benennung „Schatzmeister der deutschen Sprache“ auf. Im Jahr 1969 wird er zum Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ernannt, nachdem er zuvor, 1966, die VDI-Ehrenmünze erhalten hat (Herrmann 2003, Sp. 1137). Sein „Neues Deutsches Wörterbuch“, das 1952 erscheint, seit der 3. Auflage 1955 den Titel „Deutsches Wörterbuch“ führt, wird 2006 in 13. Auflage verlegt, „Unreformiert, undeformiert“ – wie die Bauchbinde ausweist. Wer ist dieser Lutz Mackensen (1901-1992) – der (angebliche) Konrad Duden der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, der den deutschen Sprachschatz, also den Wortschatz seiner Zeit, (mit)verwaltet und Sprachzucht ausübt, indem er eine alphabetische und grammatisch-semantische Ordnung über die Wörter der deutschen Hoch- und Schriftsprache legt?