Textwissenschaft
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Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie und inwieweit korpusbasierte Ansätze zur Untersuchung und Bewertung von Sprachwandel beitragen können. Die Bewertung von Sprachwandel erscheint in dieser Hinsicht interessant, da sie erstens von größerem öffentlichen Interesse ist, zweitens nicht zu den Kernthemen der Sprachwissenschaft zählt und drittens sowohl die geisteswissenschaftlichen Aspekte der Sprachwissenschaft berührt als auch die empirischen, die eher für die so genannten harten Wissenschaften typisch sind. Letzteres trifft bei der Frage nach Sprachverfall (gutem vs. schlechtem Deutsch diachron) vermutlich unbestrittener zu als bei der Frage nach richtigem vs. falschem Deutsch, da zu ihrer Beantwortung offensichtlich einerseits empirische, messbare Kriterien herangezogen werden müssen, andererseits aber auch weitere Kriterien notwendig sind und es außerdem einer Entscheidung zur Einordnung und Gewichtung der verschiedenartigen Kriterien sowie einer Begründung dieser Entscheidung bedarf. Zur Annäherung an die Fragestellung werden zunächst gängige, leicht operationalisierbare Hypothesen zu Symptomen eines potenziellen Verfalls des Deutschen auf verschiedenen DeReKo-basierten Korpora überprüft und im Hinblick auf ihre Verallgemeinerbarkeit und Tragweite diskutiert. Im zweiten Teil werden weitere empirische Ansätze zur Untersuchung von Wandel, Variation und Dynamik skizziert, die zur Diskussion spezieller Aspekte von Sprachverfall beitragen könnten. Im Schlussteil werden die vorgestellten Ansätze in den Gesamtkontext einer sprachwissenschaftlichen Untersuchung von Sprachverfall gestellt und vor dem Hintergrund seines gesellschaftlichen Diskurses reflektiert.
Der vorliegende Beitrag will zeigen, daß auch eine textlinguistische Betrachtung des Emblems und eine Erläuterung seiner Struktur in der besonderen Zusammensetzung von Bild und geschriebenem Text nicht davon absehen kann, historisch festlegbare Merkmale dieser bestimmten Art von Textbildung unmittelbar in die Definition einzubeziehen. Erkenntnistheoretische Grundlagen, formale Struktur und Wirkungsabsicht kennzeichnen das Emblem in einer zeitlich fixierbaren Weise, sodaß ohne Berücksichtigung dieser zeittypischen Faktoren eine angemessene Ausgrenzung aus dem gesamten Bereich literarischer Bildlichkeit nicht möglich scheint.
Ziel des Beitrages ist es, den in früheren Arbeiten an Appellen, Geschäftsbriefen u. a. entwickelten Begriff der Illokutionsstruktur (vgl. Motsch/Viehweger 1981, Brandt/Koch/Motsch/Rosengren/Viehweger 1983, Motsch/Pasch 1986) auf Texte anzuwenden, die im Unterschied zu den bisher untersuchten Texten vorwiegend aus Äußerungen bestehen, die entsprechend der in Motsch/Pasch 1986 vorgeschlagenen Typologie illokutiver Handlungen der Klasse der Feststellungen zuzuordnen sind. Dies macht es zunächst erforderlich, den Illokutionstyp ‘Feststellung’ näher zu bestimmen und durch eine systematische Analyse in Untertypen zu zerlegen. Die auf diese Weise ermittelten elementaren sprachlichen Handlungen, d. h. illokutiven Handlungen sind eine wesentliche Voraussetzung für eine Analyse der Illokutionsstruktur von Texten, die als Feststellungstexte bezeichnet werden sollen.
Die vorliegenden Ausführungen umreißen den theoretischen Rahmen des Forschungsprogramms „Sprache und Pragmatik“, das sich zum Ziel setzt, die Beziehung zwischen Grammatik und Pragmatik im Bereich der Textstrukturierung zu explizieren. Es soll einerseits gezeigt werden, von welchen theoretischen Bausteinen man auszugehen hat und wie diese zueinander in Beziehung zu setzen sind; andererseits sind einige der wichtigeren Problemkomplexe zu skizzieren, die sich aus der Zielsetzung des Programms ergeben. Die beiden Hauptabschnitte behandeln deshalb das kommunikative Potential des Satzes und die dafür verantwortlichen Systeme und daran anschließend die Textstrukturierungsprinzipien. Ausgangspunkt sind die zwei grundlegenden Annahmen des Programms, (a) daß das Verhältnis von Grammatik und Pragmatik modular ist, und (b) daß relevante Teile der sogenannten „Pragmatik“ zu den sprachlichen Kenntnissystemen gehören.
Wissenschaftliche Kommunikation zeichnet sich durch ein besonders hohes Maß an Standardisierung und Organisation aus. Anforderungen der Objektivität, der Nachvollziehbarkeit und der Authentizität schlagen sich in der Struktur aller wissenschaftlichen Textsorten nieder. Die Kulturtechniken der Schrift sind auf diese Bedingungen ausgerichtet, weshalb das Lesen und Schreiben wissenschaftlicher Texte traditionell besonderen Bedingungen unterliegt, die üblicherweise im Studium vermittelt werden. In diesem Beitrag soll zunächst gezeigt werden, welches die wichtigsten wissenschaftlichen Textsorten sind, welche Eigenschaften sie besitzen und welche Ziele mit Ihnen kommunikativ verfolgt werden. Im zweiten Abschnitt geht es um die Digitalisierung von Texten: Welche Merkmale besitzen digitale Texte und welchen technischen Bedingungen unterliegen sie. Auch wird es hier um das Schreiben digitaler Texte überhaupt gehen. Im letzten Abschnitt dieses Beitrags sehen wir uns die Auswirkungen daraus auf die wissenschaftliche Kommunikation an. Digitale Texte weisen Eigenschaften auf, die die kommunizierten Inhalte zu verändern vermögen. Wie ändert sich das wissenschaftliche Schreiben dadurch?