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Neue Kommunikationstechnologien haben Auswirkungen auf lokale Sprach- und Kommunikationsgemeinschaften, aber auch globalisierte Kommunikationszusammenhänge. Die digitale Revolution ist in vollem Gange und noch längst nicht abgeschlossen und sie ist nicht die erste Revolution im Hinblick auf mediale Kommunikationstechnologien.
Vor dem Hintergrund der klassischen Medienrevolutionen sind das Internet und das Handy keine ‚neue' Medien, sondern Technologien, in der ‚alte' Medien integriert sind. So wird zu Recht das Internet als ‚Multimedium' oder ‚Hybridmedium' bezeichnet. Intermedialität und funktionale Abstimmung unterschiedlicher Einzelmedien bilden das Fundament der Hybridisierung. Dies findet seinen Niederschlag im Konzept von Hypermedia, in dem Bild, Ton und Schrift integral und durch Linkstrukturen vernetzt aufeinander bezogen sein können.
Hypermedia sind Hypertexte in Kombination mit Multimedia. Ein wesentlicher Aspekt von Hypermedia bildet die Hypertexttechnologie, die als Medium der nicht-linearen Organisation von Informationseinheiten ein starkes Potenzial zur Interaktivität und Interaktion aufweist, die partiell synchron erfolgt (Chat-Kommunikation) und die analoge Strukturen von Face-to-Face-Kommunikationen zeigt. Damit verbundene Rückkopplungseffekte von der gesprochenen Sprache auf die Schriftsprache sind die Phänomene, die in linguistischer Perspektive besonders gut untersucht und die Gegenstand breiter Diskussionen in der Öffentlichkeit sind, insofern sie als Sprach- und Kulturverfall wahrgenommen werden: Gegenüber hartnäckig festsitzenden Vorurteilen, die die Folie kulturpessimistischer und sprachpuristischer Haltungen bilden, geben allgemein linguistische und sprachsoziologische Untersuchungen zu durch die digitale Revolution ausgelösten sprachlichen Entwicklungen keine Hinweise auf einen durchgreifenden Sprachverfall.
Allerdings entstehen auf der Folie sprachlicher Variation funktionale Schriftvarianten, die sich in Konkurrenz zu Standardisierungs- und Normierungsprozessen ausbilden: medial und kommunikativ optimiert.
Beim Germanistikstudium in Barcelona leben drei Sprachen zusammen, die den akademischen Alltag bestimmen: Spanisch, Katalanisch und Deutsch. Also drei verschiedene Normsysteme, drei Sprachenstandards, mit ihrer zum Teil sehr komplexen Varianz.
Spanisch ist eine von alters her normierte Sprache, der Normierungsprozess des Katalanischen ist ein noch sehr lebendiger und diskutierter Prozess, ganz besonders was die Akzeptanz von Varietäten betrifft. Das Zusammenleben von Spanisch und Katalanisch erzeugt bei den Sprechern sowohl ein erhöhtes Bewusstsein der Arbitrarität der Norm wie auch Haltungen die von Kommunikationswillen und hoher Fehlertoleranz bis hin zu Diskussionen über Sprachverhalten gehen, und die Kompromisse im Sprachverhalten zum normalen Alltag gehören lassen.
Wie funktioniert in einem solchen Kontext das Erlernen der deutschen Sprache, wie wirkt sich die Schwächung der Norm gerade beim Lehren einer Sprache aus? Ist der varianzfreudigere Standard dafür tatsächlich ein Problem? Der Beitrag geht auf die unterschiedlichen Normierungstraditionen der Sprachen, spezifisch auf Spanisch und Katalanisch ein, auf die sprachliche Situation, die sich aus der Koexistenz der beiden Sprachen ergibt, und auf die Art, wie das Lehren von Deutsch und überhaupt das Germanistikstudium in Barcelona damit umgeht und darauf aufbaut.
Die zentrale Frage der Jahrestagung „Wie viel Variation verträgt die deutsche Standardsprache?“ wird anhand zweier enger gefasster Fragen behandelt. Die erste lautet: „Wo ist linguistisch die Grenze der Standardsprechsprache anzusetzen?“ Die zweite lautet: „Bis zu welchem Grad der Abweichung von der kodifizierten Norm beurteilen naive Hörer regionale Varianten noch als standardsprachlich?“
Die erste Frage wird im Rahmen der Theorie der Sprachdynamik expliziert und beantwortet. Konstitutiv für das interaktiv-kognitive System ‚Sprache‘ sind die Dimensionen ‚Zeitlichkeit‘ und ,Raum‘. Jede sprachliche Interaktion vollzieht sich in der Zeit, zeitlich determiniert sind die kognitiven Reflexe der sprachlichen Interaktionen und die interindividuelle Abstimmung des sprachlichen Wissens und der sprachlichen Konventionen. Die jeweilige Verfasstheit einer Einzelsprache und ihrer Standardvarietät ergibt sich aus dem Nebeneinander von areal determinierten Mesosynchronisierungen, in denen Individuen ihr sprachliches Wissen in Situationen personellen Kontaktes abstimmen, und von Makrosynchronisierungen, mit denen sich die Mitglieder einer Sprachgemeinschaft unabhängig vom personellen Kontakt an einer gemeinsamen Norm ausrichten. Die zunächst großlandschaftlichen Oralisierungsnormen (entstanden um 1700) der einen literalen Standardvarietät unterliegen seit 70 Jahren einem massiven Umwertungsprozess. In dem Maße, in dem die durch die mündlichen Massenmedien verbreiteten neuen nationalen Oralisierungsnormen des Deutschen kommunikative Präsenz erlangten, wurden die alten Prestigesprechlagen als regional begrenzt wahrgenommen und zunehmend in einem landschaftlich sehr differenziert verlaufenden Prozess abgewertet. In dem heutigen Kontinuum der verschiedenen an der literalen Norm ausgerichteten Sprechlagen kann unter Rückgriff auf den kognitiv fundierten Begriff der Vollvarietät eine klare Abgrenzung von standardsprachlichen und nichtstandardsprachlichen Sprechlagen vorgenommen werden.
Zur Beantwortung der zweiten Frage werden rezente empirische Studien vorgestellt, deren Datenbasis standardsprachlich intendierte Äußerungen ungeschulter Sprecher in authentischen Sprechsituationen sind. Die in den entsprechenden Sprachaufnahmen beobachteten Regionalismen wurden dabei 1. empirisch-linguistisch analysiert und 2. in Beurteilungstests durch naive Hörer auf ihre Übereinstimmung mit der Standardsprache hin bewertet. Das überraschende Resultat: Die Hörerbeurteilungen in verschiedenen Regionen des Deutschen stimmen sehr weitgehend mit der theoretisch hergeleiteten Abgrenzung überein.
Zum Abschluss des Beitrages wird dann eine Bestimmung der Standardsprache und ihrer Oralisierungsnormen vorgenommen werden, die einerseits der konstitutiven Zeitlichkeit und Räumlichkeit einer jeden Sprache gerecht wird und dennoch eine klare Unterscheidung der Standardvarietät von regionalsprachlichen Sprechlagen erlaubt.
Da eine Darstellung der prosodischen bzw. intonatorischen Variation innerhalb des Standarddeutschen zur Zeit (noch?) nicht möglich ist, möchte ich folgendes bescheidenere Ziel verfolgen: Ich möchte anhand des Berlinischen beispielhaft die Bereiche und Dimensionen aufzeigen, in denen Unterschiede einerseits zwischen Standard und Stadtsprache und andererseits auch innerhalb des Standard zwischen Sprechern aus unterschiedlichen Regionen vorhanden bzw. erwartbar sind. Dabei werde ich mich vor allem um die Variation der Intonation kümmern.
Zu diesem Zweck werde ich zeigen, in welchen Bereichen der intonatorischen Gestaltung von gesprochener Sprache in Gesprächen sich Besonderheiten berlinischer Sprecher finden, soweit wie möglich auch im Vergleich zum sog. Standarddeutschen. Darüber hinaus werde ich untersuchen, welche Unterschiede zwischen standardnahen und standardfernen Sprechern des Berlinischen bestehen.
Für diese Arbeit werde ich zurückgreifen auf Daten und Arbeiten aus dem DFG-Projekt ‚Untersuchungen zur Struktur und Funktion regionalspezifischer Intonationsverläufe im Deutschen‘, in dem die Beschreibung und der Vergleich von ausgewählten Stadtsprachen geleistet wird.
Numerusinkongruenzen bei Subjekt und Prädikat sind im Deutschen von pragmatischen und diskurssemantischen Faktoren motiviert. Das kann man u.a. dadurch zeigen, dass hier auch bestimmte Verbkategorien wie Wahrnehmungsverben und Modalisierungskontexte wirksam sind. Solche Fälle können zu den Inkongruenzerscheinungen gehören, welche von den normbezogenen Werken als falsch bezeichnet werden. Tatsächlich zeigen sich aber in diesen Erscheinungen sprachübergreifende Sprechstrategien mit dem Anspruch auf universalgrammatische Geltung. Unter dem Gesichtspunkt, dass hier eigentlich Themakongruenz vorliegt und die Termqualität im Subjektsbereich als entscheidender Faktor wirkt, sollte die Frage der sprachlichen Norm auf diesem Bereich neu überdacht werden.
Was mir wichtig ist
(2005)
Changes of consciousness establish a status quo of consciousness. But which consciousness, that is, which definition (concept) of water accompanies everyday »unconscious« thought, communication, and behavior? Which, more or less, conscious concept of water shapes public discourse in the media and forms a starting point for political action? It is shown that the aspects of drinking, washing, and landscape constitute the core and that the aspect of costs is linked to utilization: however, the origins of the costs (purification, availability) are not considered. Furthermore, the social perspective (especially regarding the last fifty years in the FRG) is actually very one-sided and partially blind. Therefore, precisely this status quo must be acknowledged and considered if political measures are to be taken for the protection of water.
elexiko - Das Projekt
(2005)