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Die Analyse des Begriffs 'Apposition‘ ist in den verfügbaren Arbeiten über deutsche Grammatik in mehrfacher Hinsicht unzulänglich. Die Mängel beruhen sowohl auf einer zu geringen Tiefe der Details als auch auf einem zu niedrigen Grad der theoretischen Verallgemeinerung. In der vorliegenden Arbeit soll gezeigt werden, daß ein bedeutender Teil der Fakten, der durch den Begriff 'Apposition‘ zusammengefaßt wird, mit Hilfe sehr genereller grammatischer Regeln in einen unmittelbaren Zusammenhang mit anderen Konstruktionen der deutschen Grammatik gestellt werden kann. Den theoretischen Hintergrund für die Diskussion der Fakten und für die Formulierung geeigneter grammatischer Regeln bildet die neue Version einer generativen Grammatik, die N. CHOMSKY in jüngster Zeit entwickelte [CHOMSKY, 1964].
Der vorliegende Aufsatz möchte die Leser der Muttersprache mit einer in der internationalen Sprachwissenschaft sehr heftig erörterten Form der Grammatikdarstellung bekannt machen. Die von dem Amerikaner N. Chomsky entwickelte Theorie der ‘generativen Grammatik’ ist inzwischen durch umfangreiche praktische Arbeiten erprobt worden. An einer Beschreibung der deutschen Grammatik in Form einer generativen Grammatik wird gegenwärtig in der Arbeitsstelle Strukturelle Grammatik bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gearbeitet. Die ersten Ergebnisse dieser Forschungseinrichtung, zu deren Mitarbeitern der Verfasser des folgenden Aufsatzes gehört, wurden und werden in der Schriftenreihe Studia Grammatica (im Akademie-Verlag, Berlin) veröffentlicht. In welchem Maße eine generative Grammatik der deutschen Sprache im Unterricht in und außerhalb der Schule Verwendung finden kann, bleibt den Entscheidungen der Fachleute überlassen. Möge der nachstehende Aufsatz zu einem gehaltvollen und gewinnbringenden Gespräch beitragen.