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Die Rolle von Illokutionen in Texten wurde bisher vorwiegend unter dem Gesichtspunkt der Hierarchiebildung untersucht. Daß auch die sequentielle Anordnung von Illokutionen ein Forschungsgebiet ist, das zur Vertiefung unserer Kenntnisse über Textstrukturen beitragen kann, haben Rosengren (1987) und Brandt/Rosengren (1991) deutlich gemacht. Meine Überlegungen stützen sich in wesentlicher Hinsicht auf diese Beiträge.
Aus der Syntax ist uns bekannt, daß die Reihenfolge sprachlicher Konstituenten durch Prinzipien der Konstituentenstruktur eingeschränkt wird. Die verbleibenden freien Stellungsmöglichkeiten können durch Mittel der Fokus-Hintergrund- oder der Topic-Comment-Gliederung festgelegt werden. Insgesamt betrachtet wird die Reihenfolge syntaktischer Konstituenten also durch verschiedene Strukturprinzipien geregelt. Es liegt nun nahe, auch die mögliche Anordnung von Illokutionen auf strukturelle Prinzipien unterschiedlicher Art zurückzuführen. Diese Fragestellung setzt eine Unterscheidung von Arten der Strukturbildung in Texten sowie eine Untersuchung ihres Einflusses auf die Sequenzierung von Texteinheiten voraus. Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, diese Aufgabenstellung genauer zu umreißen.
In diesem Beitrag wird die Abgrenzung von semantischen und pragmatischen Aspekten der Wortbildung besprochen. Wir werden von folgenden Grundüberlegungen ausgehen, die sich freilich - im Detail betrachtet - als höchst problematisch erweisen. Zur Semantik rechnen wir - wie allgemein üblich - die Bedeutungen, die komplexen sprachlichen Strukturen aufgrund der Bedeutung ihrer lexikalischen Elemente und für die Bedeutung relevanter syntaktischer Verknüpfungen dieser Elemente zukommen. Diese Auffassung ist als Kompositionalitätsprinzip bekannt. Zur Pragmatik zählen wir diejenigen Aspekte der Interpretation sprachlicher Ausdrücke, die durch Kommunikationswissen, Weltwissen, besonderes Wissen über die aktuelle Redesituation und bestimmte Operationen zustande kommen.
Die Unterscheidung semantischer von pragmatischen Aspekten setzt eine Unterscheidung zwischen Syntax und Semantik voraus. Wir wollen uns deshalb zunächst der Frage zuwenden, ob das Verhältnis zwischen Syntax und Semantik in Phrasenstrukturen und komplexen Wörtern in gleicher Weise zu bestimmen ist. Das Problem läßt sich auch so formulieren: Müssen wir eine Wortsyntax annehmen, die die Kompositionalität der Bedeutung komplexer Wörter garantiert? Die Semantik komplexer Wörter müßte sich dann aus der Bedeutung der Wortbestandteile (Morpheme) und den semantischen Konsequenzen ihrer syntaktischen Verknüpfung ergeben.
Zur Analyse von Derivationen
(1992)
Die vorliegenden Ausführungen umreißen den theoretischen Rahmen des Forschungsprogramms „Sprache und Pragmatik“, das sich zum Ziel setzt, die Beziehung zwischen Grammatik und Pragmatik im Bereich der Textstrukturierung zu explizieren. Es soll einerseits gezeigt werden, von welchen theoretischen Bausteinen man auszugehen hat und wie diese zueinander in Beziehung zu setzen sind; andererseits sind einige der wichtigeren Problemkomplexe zu skizzieren, die sich aus der Zielsetzung des Programms ergeben. Die beiden Hauptabschnitte behandeln deshalb das kommunikative Potential des Satzes und die dafür verantwortlichen Systeme und daran anschließend die Textstrukturierungsprinzipien. Ausgangspunkt sind die zwei grundlegenden Annahmen des Programms, (a) daß das Verhältnis von Grammatik und Pragmatik modular ist, und (b) daß relevante Teile der sogenannten „Pragmatik“ zu den sprachlichen Kenntnissystemen gehören.
Illokutive Handlungen
(1987)
Das Verhältnis zwischen Sprache und Denken hat zahlreiche Aspekte. Häufig wird darunter die Frage verstanden: Wie beeinflußt eine gegebene Sprache, speziell ihr Wortschatz, die Abbildung der objektiven Realität im Bewußtsein der Menschen, die diese Sprache sprechen? Ich will die Problematik von einer anderen Warte aus betrachten. Der Wortschatz natürlicher Sprachen ist ein durch sprachliche Bezeichnungen fixiertes Begriffsarsenal beträchtlichen Umfangs. Weshalb besteht dennoch die nicht zu übersehende Tendenz zu seiner ständigen Ausweitung und Veränderung? Eine Beantwortung dieser Frage schließt Auskünfte darüber ein, welche Prinzipien die Erweiterung von Lexika natürlicher Sprachen steuern.
Diese sehr umfangreiche Fragestellung kann hier nur angedeutet werden. Ich werde mich auf Gesichtspunkte beschränken, die mit Wortbildungsmitteln des Deutschen verbunden sind. Ich bin mir dessen bewußt, daß dieser Blickwinkel nur in begrenztem Maße allgemeinere Aussagen zuläßt. Sprachvergleichende Betrachtungen wären notwendig, um zu umfassenderen und fundierteren Thesen zu gelangen. Mein Beitrag will als Sammlung von Beobachtungen und Hypothesen für eine genauere Untersuchung des im folgenden näher zu charakterisierenden Gebiets verstanden werden.
Die Analyse des Begriffs 'Apposition‘ ist in den verfügbaren Arbeiten über deutsche Grammatik in mehrfacher Hinsicht unzulänglich. Die Mängel beruhen sowohl auf einer zu geringen Tiefe der Details als auch auf einem zu niedrigen Grad der theoretischen Verallgemeinerung. In der vorliegenden Arbeit soll gezeigt werden, daß ein bedeutender Teil der Fakten, der durch den Begriff 'Apposition‘ zusammengefaßt wird, mit Hilfe sehr genereller grammatischer Regeln in einen unmittelbaren Zusammenhang mit anderen Konstruktionen der deutschen Grammatik gestellt werden kann. Den theoretischen Hintergrund für die Diskussion der Fakten und für die Formulierung geeigneter grammatischer Regeln bildet die neue Version einer generativen Grammatik, die N. CHOMSKY in jüngster Zeit entwickelte [CHOMSKY, 1964].