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Ziel dieser Arbeit war es, eine Software zu entwickeln, die quantitative und qualitative korpuslinguistische Methoden miteinander verbindet. Die Gesamtarbeit besteht daher aus zwei Teilen: einer Open-Source-Software und dem schriftlichen Teil. Der hier vorgelegte schriftliche Teil ist eine vollständige Dokumentation (Handbuch), ergänzt um eigene Publikationen, die im Rahmen des Dissertationsprojekts entstanden. In Kapitel 1.2 Korpora und beispielhafte Fragestellungen (S. 8) erfolgt eine Illustration beispielhafter Forschungsfragen anhand bereitgestellter und im Corpus- Explorer integrierter Korpora. Außerdem werden unter "?? ?? (S. ??)" Analysen mit verschiedensten prototypischen Forschungsfragen verknüpft, die sowohl quantitative als auch qualitative Perspektiven einnehmen. Der CorpusExplorer wurde besonders nutzerfreundlich gestaltet. Dabei ist die Zielgruppe der Software sehr breit defniert: Die Nutzung soll sowohl in der Forschung als auch in der Lehre möglich sein. Daher richtet sich der CorpusExplorer gleichermaßen an Studierende und Forschende mit ihren jeweils spezifschen Bedürfnissen. Die Nutzung für die Forschung zeigt sich (A) an den integrierten Artikeln sowie daran, dass (B) andere Forschende den CorpusExplorer bereits für ihre Arbeit aufgegriffen haben. Der Nutzen für die Lehre wurde mehrfach selbst erprobt und optimiert. Im Lehr-Einsatz ist es wichtig, dass Korpora mit wenigen Mausklicks analysefertig sind und verschiedene Analysen und Visualisierungen direkt genutzt werden können. Studierende erhalten so die Möglichkeit, eigenes Korpusmaterial direkt und selbst auszuwerten. Für Forschende bietet der CorpusExplorer ein sehr breites Funktionsspektrum. Im Vergleich zu anderer (öffentlich verfügbarer) korpuslinguistischer Software verfügt er aktuell über das wohl breiteste Anwendungsspektrum (51 Analysemodule (inkl. weiterentwickelter Verfahren), über 100 unterstützte Dateiformate für Im- und Export, unterschiedliche Tagger mit 69 unterstützten Sprachmodellen). Er kann so in bestehende Skripte, Toolchains und Workflows für sehr unterschiedliche Forschungsfragen integriert werden. Im CorpusExplorer wurden nicht nur bestehende Funktionen gebündelt, es wurden auch bisherige Verfahren weiterentwickelt. Hierzu zählen z. B. (1) die Entwicklung einer eigenen, an korpuslinguistischen Bedürfnissen ausgerichteten Datenbank- Struktur, (2) die Weiterentwicklung bzw. Optimierung des Verfahrens der Kookkurrenz- Analyse hin zu einer quantitativen Kookkurrenz-Analyse (keine Parameter wie Suchfenstergröße oder Suchwort nötig, Berechnung aller Kookkurrenzen zu allen Token in einem Korpus) und (3) die Verknüpfung unterschiedlicher Analyseressourcen, wie z. B. der NGram- und der Kookkurrenz-Analyse.
Der CorpusExplorer v2.0 ist eine frei verfügbare Software zur korpushermeneutischen Analyse und bietet über 45 unterschiedliche Analysen/Visualisierungen für eigenes Korpusmaterial an. Dieser Praxisbericht gibt Einblicke, zeigt Fallstricke auf und bietet Lösungen an, um die tägliche Visualisierungsarbeit zu erleichtern. Zunächst wird ein kurzer Einblick in die Ideen gegeben, die zur Entwicklung des CorpusExplorers führten, einer korpuslinguistischen Software, die nicht nur vielfältige Forschungsansätze unterstützt, sondern auch mit einem Fokus auf die universitäre Lehre entwickelt wird. Der Mittelteil behandelt einen der vielen Fallstricke, die im Entwicklungsprozess auftraten: Effizienz-/Anpassungsprobleme – bzw.: Was passiert, wenn Visualisierungen an neue Begebenheiten angepasst werden müssen? Da diese Lösung Teil des CorpusExplorers v2.0 ist, wird abschließend darauf eingegangen, wie unterschiedliche Visualisierungen zu denselben Datensätzen sich auf die Rezeption/Interpretation von Daten auswirken.
CorpusExplorer
(2018)
Software for corpus linguists and text/data mining enthusiasts. The CorpusExplorer combines over 45 interactive visualizations under a user-friendly interface. Routine tasks such as text acquisition, cleaning or tagging are completely automated. The simple interface supports the use in university teaching and leads users/students to fast and substantial results. The CorpusExplorer is open for many standards (XML, CSV, JSON, R, etc.) and also offers its own software development kit (SDK).
Das Thema genderinklusive Sprache ist mittlerweile nicht nur Gegenstand regelmäßiger Umfragen, Presseartikel oder Talksendungen, sondern auch von Volksinitiativen. In Baden-Württemberg beispielsweise veranstaltet Klaus Hekking, Initiator des Volksbegehrens Stoppt Gendern in Baden-Württemberg, eine Radtour gegen Gendern, um Unterschriften zu sammeln (die Initiative wurde allerdings vom Innenministerium gestoppt). Auch in Hamburg lief 2023 eine Volksinitiative namens „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, die vom „Verein Deutsche Sprache“ initiiert und von der Hamburger CDU unterstützt wurde. Die Initiative hat fast 17.000 Unterschriften gesammelt und überregionale mediale Aufmerksamkeit bekommen.