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Dieses Kapitel befasst sich mit dem Zusammenspiel von Raum und Interaktion und konzentriert sich auf die dynamischen Organisationsformen sozialer Handlungen unter Berücksichtigung verbaler und sichtbarer Ressourcen. Durch die Untersuchung eines spezifischen Settings – professionelle Interaktionen in einem Radiostudio – werden wir empirisch beschreiben und konzeptualisieren, wie ein gebauter bzw. stark architekturierter Raum im Rahmen institutioneller Praktiken genutzt und relevant gesetzt wird. So soll zu aktuellen Überlegungen zu Interaktionsraum und -architektur, zu Raum als Ressource sowie als materiellem Umfeld beigetragen werden. Unsere ethnomethodologische und konversationsanalytische Perspektive wird von aktuellen Debatten über den sogenannten spatial turn in der interaktionalen Forschung beeinflusst (Kap. 1.1). Auf Grundlage eines in einem Radiostudio erstellten Videokorpus (Kap. 1.2) wird zunächst die Verbindung zwischen einem architektonisch und technologisch komplexen Umfeld und dem interaktionalen Handeln der Teilnehmer skizziert (Kap. 2.1, Kap. 2.2). Es folgt die detaillierte Analyse eines Einzelfalls (Kap. 3), in dem die Radiomoderatoren einen Text für den nächsten Sendeabschnitt vorbereiten. Hier werden die räumlichen Charakteristika sichtbar, die bei der Arbeit nach und nach relevant gesetzt werden (Kap. 4).
Comparaison de deux marqueurs d’affirmation dans des séquences de co-construction: voilà et genau
(2016)
This contribution investigates the German response particle genau and the French response particle voilà within collaborative turn sequences in videotaped ordinary conversations. Adopting a conversation analytic approach to cross-linguistic comparison, I will show that the basic epistemic value of both particles allows them to be used in similar sequential environments. When a co-participant formulates a candidate conclusion in environments where it can be easily inferred from previous talk, first speakers may confirm the adequacy of the pre-emptive completion by voilà or genau. These particles may then also be followed by self- or other-repeats. The analyses aim to illustrate that participants rely on a variety of practices in order to positively assess a pre-emptive completion, and to refute a supposed binary opposition of refusal vs. acceptance in the receipt slot.