Germanistische Linguistik
Hrsg. vom Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas
Berichte aus dem Forschungsinstitut für Deutsche Sprache, Marburg, Lahn
Hildesheim: Olms
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In der attributiven Verwendung von Adjektiven zeigt sich die funktionale Breite dieser Wortart. Ein Adjektiv wie gut, aufgrund seiner allgemeinen wertenden Bedeutung vielseitig verwendbar, steht für den prototypischen Kern der Wortart, der von der Determination bzw. der nominalen Klassifikation zugeneigten Subgruppen gerahmt wird. Häufig genutzte Adjektive sind in hohem Ausmaß Qualitätsadjektive. Der kontinuierliche Bedarf in diesem Bereich wird über die vorhandenen Simplicia hinaus vor allem durch die Bildung mit zentralen Suffixen – also durch einfache Morphologie – gestillt. Für Neubildungen – mit oder ohne stilistischen Sondereffekt – sind eher die komplexeren Bildungsmuster mit reihenbildenden junktionalen oder partizipialen rechten Elementen zuständig, also komplexere morphologische und syntaxnahe Techniken. Zudem werden in informelleren Kontexten verstärkt die Möglichkeiten der Entlehnung und formal reduzierter Übergänge in den Adjektivbereich („Adkopula“) genutzt.