OPAL - Online publizierte Arbeiten zur Linguistik
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2016,2
Die Beiträge des vorliegenden Bandes sind das Ergebnis eines interdisziplinären Workshops, der zum Abschluss des Projekts unter dem Titel „Varianz und Vielfalt interdisziplinär: Wörter und Strukturen“ im Dezember 2012 in Darmstadt stattfand. Dabei wurden Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Untersuchung von „Wechselwirkungen zwischen linguistischen und bioinformatischen Verfahren, Methoden und Algorithmen für die Modellierung und Abbildung von Varianz in Sprache und Genomen“ zusammengefasst. Ein Schwerpunkt lag hierbei auf elektronischen Wörterbüchern, ihrer Heterogenität, der in ihnen dokumentierten Varianz sowie auf den Werkzeugen und Methoden, die zu ihrer Erschließung und Analyse dienen. Weitere sprachwissenschaftlich motivierte Themenbereiche umfassten z.B. die synchrone und diachrone Varianz, die quantitative Linguistik, Morphologie und Sprachwandelprozesse, Varianz in Wortfamilien wie auch die Erschließung von Varianz. Anschließend konnte das Phänomen der Varianz aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet werden und ein Beitrag zur Konstituierung einer disziplinübergreifenden Abstraktionsebene geleistet werden. Der vorliegende Band enthält einige der Vorträge und führt heterogene Forschungsgegenstände zusammen, die zwischen Lexikografie, Computerlinguistik, (historischer) Sprachwissenschaft und den digitalen Geisteswissenschaften transzendieren.
2016,1
Während lexikographische Prozesse, die zur Publikation gedruckter Wörterbücher führen, bereits seit einigen Jahrzehnten im Fokus der Wörterbuchforschung stehen und die dafür unterschiedenen Phasen der Vorbereitung, der Datenbeschaffung, der Datenaufbereitung, der Datenauswertung und der Satz- und Druckvorbereitung mittlerweile als etabliert betrachtet werden dürfen, steht die Diskussion und Beschreibung lexikographischer Prozesse von Internetwörterbüchern noch in den Anfängen. Zwar besteht kein Zweifel daran, dass sich lexikographische Prozesse bei der Publikation von Internetwörterbüchern anders gestalten als bei Printwörterbüchern, doch die Fragen, inwiefern sie dies tun, welchen Einfluss die neuen Möglichkeiten der Datengewinnung aus elektronischen Textkorpora auf die Prozesse haben, wie Bearbeitungsteilwortschätze auszuwählen sind, wie verschiedene Fassungen zu versionieren und zu archivieren sind und wie sich schließlich die Änderungen der lexikographischen Prozesse auf die Nutzer auswirken, ob und wie die Nutzer in diese Prozesse einbezogen werden können, sind noch nicht ausführlich beantwortet.
Diese und andere Fragen waren daher Gegenstand des vierten Arbeitstreffens des wissenschaftlichen Netzwerks “Internetlexikografie”, das am 22. und 23. November 2012 an der Universität Trier stattfand und vom Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften/Trier Center for Digital Humanities organisiert wurde. Die Auseinandersetzung mit dem lexikographischen Prozess wurde fortgesetzt in drei Arbeitsgruppen, die sich mit Auswahlkriterien, Umsetzung und Problemen von Bearbeitungsteilwortschätzen, mit Archivierung und Versionierung und mit dem korpusbasierten Vorgehen bei der Erweiterung bestehender lexikographischer Ressourcen beschäftigten. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit den in den Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen gefundenen Ergebnissen und den dort identifizierten weiterführenden Fragen.