amades - Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache
Bd. 0.1998 - 45.2013
ab Bd. 46.2013 unter dem Titel:
amades - Arbeiten und Materialien zur deutschen Sprache
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1/06
In der vorliegenden Arbeit werden die Gliederungsprinzipien von schriftlichen argumentativen Texten im Deutschen und Japanischen am Beispiel der Textsorte „Leitartikel/Kommentare“ aus sprechakttheoretischer Sicht kontrastiert. Ziel der Untersuchung ist, die Gliederungsmittel zwischen satzübergreifenden Einheiten und die Verknüpfungsmittel innerhalb der Einheit in argumentativen Texten zu beschreiben. Dabei soll herausgearbeitet werden, wie ein argumentativer Text genau strukturiert ist und welche Funktionen die einzelnen satzübergreifenden Einheiten bzw. die Textkonstituenten haben. Die Untersuchung soll schließlich zur Erhellung des Zusammenhangs zwischen der Argumentationsstruktur und dem Textaufbau bzw. den Gliederungsprinzipien in deutschen und japanischen Leitartikeln/Kommentaren führen.
39
Die vorliegende Arbeit basiert auf zwei Korpusrecherchen und -analysen, die im Rahmen meiner Magisterarbeit durchgeführt wurden. Die Ergebnisse wurden überarbeitet und die neueste Forschungsliteratur eingebracht. Die Untersuchung verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: Zum einen soll zunächst durch einen historischen Rückblick die Frage geklärt werden, inwiefern die Vorwürfe von Sprachverfall und Kulturverlust beim gegenwärtigen Apostrophgebrauch gerechtfertigt sind. Lassen sich heutige Verwendungsweisen des Apostrophs bereits seit dem 15. Jahrhundert in früheren Grammatiken und anderen Werken, die sich mit der Orthographie beschäftigen, wiederfinden und wie sahen damalige Rechtschreibempfehlungen und Regelungen aus? Zum anderen wird in der linguistischen Forschung der Apostroph in funktionaler Hinsicht nicht nur auf das Anzeigen von Elisionen beschränkt, sondern durchaus als „uneindeutiges Zeichen“ (Maas 2003, S. 230) beschrieben, das nicht nur als Auslassungszeichen sondern auch als Grenzzeichen fungieren kann, um Morphem- oder Lexemgrenzen anzuzeigen. Daher soll als zweites Ziel die Mono- bzw. Multifunktionalität des Apostrophs in der deutschen Gegenwartssprache genauer untersucht werden. Dafür wurden in sämtlichen Ausgaben einer Tageszeitung über einen Monat hinweg systematisch sämtliche Apostrophsetzungen recherchiert und analysiert.
3/00
Ausgangsbasis für die vorliegende Pilotstudie bilden die dialektalen Tonaufnahmen des Zwirner-Archivs aus den Fünfzigerjahren und die hochsprachlichen Tonaufnahmen des Pfeffer-Archivs aus dem Anfang der Sechzigerjahre und das diesen Aufnahmeaktionen zu Grunde liegende Erhebungskonzept. Am Beispiel der Aufnahmen aus dem Rhein-Neckar-Raum und dort eigens durchgeführten Neuerhebungen wird untersucht, wie man ausgehend von den überlieferten Gesprächsaufnahmen eine geeignete Neuerhebung konzipieren könnte, über die der Wandel der gesprochenen Alltagssprache in einem Abstand von vier Jahrzehnten diachron untersucht werden kann. Dabei stellt sich die Frage, was unter Sprachwandel in der relativ kurzen Zeitspanne gefasst werden soll. Um eine Diskussion darüber zu umgehen, wird im Folgenden darunter sowohl soziostilistischer Wandel als auch Systemwandel auf den unterschiedlichen grammatischen Ebenen verstanden, denn es ist zu erwarten, dass in dem kurzen Zeitraum von etwas mehr als einer Generation in der Sprachverwendung der Sprecher Veränderungen eher im Sprachrepertoire und in dessen Anwendungsregeln liegen als im Systemwandel.
32
Dieser Band ergänzt die bisherigen kontrastiv-typologischen Forschungen um eine neue Komponente. Hauptgegenstand ist der Vergleich zweier Satzmodussysteme, nämlich des deutschen und des ungarischen. Die Einbeziehung weiterer Kontrastsprachen erweitert das Vergleichsspektrum um weitere, typologisch relevante Möglichkeiten. Die so erarbeiteten deutsch-ungarischen Vergleiche wurden durch zahlreiche empirische Untersuchungen mit Textkorpora sowie mit Tondokumenten belegt: Die lexikogrammatischen Merkmale wurden in einem deutsch-ungarischen Vergleichskorpus getestet, die Tonmuster mit einem phonetischen Analyseprogramm ausgewertet. Die Motivierung der Entwicklung eines bestimmten Satzmodusmerkmals durch den Wandel eines anderen Merkmals gibt aufschlussreiche Informationen zur Wechselwirkung der Ebenen des Sprachsystems. Eine Zusammenfassung der historischen Entwicklung des Satzmodussystems des Deutschen und des Ungarischen macht typologisch relevante Entwicklungstendenzen sichtbar.
43
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Sprachvariation in Gesprächen in sozialsymbolisierender Funktion eingesetzt wird. Sie entstand vor dem Hintergrund der ethnographisch-soziolinguistischen Stadtsprachenforschung im Rahmen des Projekts "Kommunikation in der Stadt" von Inken Keim und Werner Kallmeyer, das sich mit dem Kommunikationsverhalten von Zugehörigen unterschiedlicher sozialer Milieus der Mannheimer Bevölkerung beschäftigt und unter anderem die sozial bedeutsame Verwendung von Sprachvariation analysiert. Bei der hier betrachteten Sprachvariation handelt es sich um die Variation zwischen Standard und dem Saarlouiser Dialekt, der zu den moselfränkischen Dialekten zählt. Ziel dieser Arbeit ist es, festzustellen, ob und wie sprachliche Symbolisierungen mit Hilfe von Sprachvariation gebildet werden. Es wird untersucht, wie bestimmte soziale Kategorien in der Selbst- und Fremddarstellung der Sprecher im Erzählen oder im Gespräch durch Sprachvariation ausgedrückt werden können und wie diese bewertet werden.
3/99
Das Neue an dem Valenzwörterbuch Italienisch-Deutsch ist nicht nur seine computerlesbare Form im Excel-97-Format auf CD-ROM, sondern vor allem, dass zum ersten Mal ein Korpus 'real existierender' italienischer Sprache Grundlage der Untersuchung ist, d.h. einer Sprache, die tagtäglich in Italien verwendet - oder besser gesagt - gesprochen wird. Die 1000 häufigsten italienischen Verben, sowie komplexe Verbformen und ihre italienischen Beispielsätze bilden den Ausgangspunkt des Wörterbuchs (insgesamt fast 6000 Lemmata). Theoretische Grundlagen (im Buchformat) über Valenz und lexikographische Konzeption und ein detaillierter deskriptiver auf der Dependenz-Verb-Grammatik basierender Sprachvergleich unter Berücksichtigung semantischer Aspekte (z.B. Polysemie, semantische Rollen, Präfigierung, Markiertheit) runden das Werk ab. Das Wörterbuch bietet gerade durch seine computerlesbare Darstellung eine unbegrenzte Möglichkeit von linguistischen Untersuchungen. Darüber hinaus kann es Anwendung in der Sprachdidaktik finden und somit indirekt deutschen Italienisch-Lernenden (wie auch italienischen DaF-Studenten) Hilfestellungen beim Erlernen der Fremdsprache bieten. Lehrbuchautoren und Lehrkräften kann es als wissenschaftliche Unterstützung ihrer Arbeit dienen. Die Wörterbuch-Datenbank kann mit der Vollversion von Excel beliebig ergänzt und verändert werden. Auch von Anwenderinnen und Anwendern, die nicht über die Excel-Vollversion verfügen, kann das Wörterbuch mit der mitgelieferten Freeware-Betrachtersoftware unter vielerlei linguistischen Kriterien erschlossen werden. Die Abfragemöglichkeiten reichen hierbei von einfacher Textsuche bis hin zu komplexen Mehrfachabfragen mit verknöpften Suchkriterien.
2/03
Integrations- und Sprachpolitik für die „remigrierenden Omogenis“ aus der ehemaligen Sowjetunion
(2003)
45
In der vorliegenden Arbeit hatte ich zum Ziel zu zeigen, wie Franz Xaver Kroetz an den zwei zeitlich auseinanderliegenden dramatischen Stücken "Heimarbeit" und "Mensch Meier" unterschiedliche soziale Wirklichkeiten darstellt. Zu diesem Zweck galt es herauszuarbeiten, welche Sprache bzw. sprachlichen Merkmale der Dramatiker bei der Gestaltung dieser dramatischen Lebenswelten verwendet hat, um zu zeigen, dass hier typische Figuren aus den "einfachen" bzw. "aufstiegsorientierten" Arbeitermilieu sprechen.
2/03
4/05
In der hier vorliegenden Studie beschreibe ich die explizite Substantivderivation des Deutschen im europäischen Vergleich. Diese aus arbeitspraktischen Gründen zunächst separierte Beschreibung, die in stark konzentrierter Form in die Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich eingehen soll, ist in engem Zusammenhang zu sehen mit meinen beiden anderen Beschreibungen, nämlich mit der abgeschlossenen Beschreibung der Komposition (Donalies 2004a) und der noch geplanten Beschreibung der kombinatorischen Phrasembildung. Alle drei Beschreibungen sind auch einzeln lesbar, ergeben aber erst zusammen einen Vergleichsüberblick über die kombinatorische Begriffsbildung, denn bekanntlich nutzen europäische Sprachen die Derivation, die Komposition und die Phrasembildung in allerunterschiedlichstem Maße, weshalb „sich insbesondere der Vergleich nicht-nahverwandter Sprachen nicht auf die Wortbildung im engeren Sinne beschränken kann“ (Ohnheiser 2000, S. 116).
42
Im empirisch ausgerichteten Projekt "Grammatische Variation im Deutschen" des IDS wollen wir den Sprachgebrauch in seiner Vielfalt und die tatsächlich wirksamen Regeln darstellen. Dazu schöpfen wir die heutigen Möglichkeiten einer Korpusgrammatik aus; wir analysieren auf einer möglichst großen Datenbasis grammatische Phänomene mit konkurrierender Varietät. Meine Studie ist die erste der Pilotstudien, die ein solches Vorgehen ausloten sollen. Dazu hat Noah Bubenhofer ein Versuchskorpus mit 176.405.282 Analysen von Zusammensetzungen aus Substantiven erstellt. Auf Basis dieses Korpus beschreibe ich die sprachgebräuchlichen Varianten von Wortformen und Fugenelementen in deutschen Zusammensetzungen, zum Beispiel in Tagtraum neben Tageslicht neben Tagedieb oder in Abfahrtsmöglichkeit neben Abfahrtmöglichkeit. Obwohl solche Varianten immer wieder zu Verwendungsunsicherheiten führen und in der Forschungsliteratur auch immer wieder als auffällig thematisiert werden, ist - wie Michel (2009, S. 334) feststellt - die systematische Beschreibung solcher Varianten ein Desiderat.
31
Altern wird in diesem Band untersucht als eine Aufgabe, die von allen Menschen - durchaus auf unterschiedliche Weise - zu bewältigen ist und an der sie aktiv teilhaben. Altern ist demnach nicht etwas, was einem nur passiert bzw. widerfährt, sondern erfolgt in einem sozialen Prozess, in dem sich die Beteiligten mit dem Altern auseinandersetzen und es interaktiv gestalten. Altern impliziert so als Aufgabe auch die Reflexion der lebensgeschichtlich eintretenden Veränderungen und ihre interaktive und kommunikati-ve Be- und Verarbeitung. In der kommunikativen Bewältigung dieser Veränderungen wird zugleich Identitätsarbeit geleistet und werden Aspekte von Altersidentität ausgebildet. Diese Wechselwirkungen zwischen Altern, Kommunikation und Identitätsarbeit werden anhand von Ausschnitten aus authentischen Gesprächen herausgearbeitet und mit gesprächsanalytischen Methoden untersucht. Im Anhang geben zwei lange Transkriptausschnitte Einblick in die Kommunikationsweisen älterer Menschen und stellen Material für weitere Analysen bereit.
1/01
Die vorliegende Studie will einen Beitrag leisten zur Aufdeckung und Beschreibung des Zusammenhangs von gesellschaftlichen Veränderungen und Sprachgebrauchswandel anhand nicht primär lexikalischer Erscheinungen, zur Beschreibung von Referenz und Pragmatik der behandelten Pronomen, zur Gewinnung von Erkenntnissen über das Textschema "Zeitungskommentar" in verschiedenen historischen Perioden sowie zur Erarbeitung von Methoden für die Untersuchung nicht lexikalisch-nominativer Sprachphänomene. An dieser Stelle seien die Untersuchungsergebnisse zusammengefasst, wobei betont werden muss, dass hier nicht sämtliche Einzelergebnisse angeführt werden, die bei der Analyse des umfangreichen Korpusmaterials herausgearbeitet wurden. Verwiesen wird hier vor allem auf die grundsätzlichen Erkenntnisse und die ermittelten Grundtendenzen.
2/05
One of the specific historical and cultural characteristics of the Russian political discourse is its orientation to precedents. It is considered correct to follow the behaviouristic models shown by one of the “heroes” (Peter I, Lenin, Stalin, etc.), to reproduce standard texts, and to compare the present situations with past situations (The Time of Troubles, Weimar Republic, NEP “New Economic Policy” (1921-1928), etc.). One of the peculiarities of the present time in Russia is the deep conflict between different social groups orientated to different precedents. Each group has its own variant of the national myth using the same means of the language for actualisation of this myth. Therefore, it is very important to analyse changes in the national cognitive foundation. Precedential phenomena are the central components of this foundation.
40
Was denken die Menschen in Deutschland über sprachliche Fragen? Wie stehen sie zur deutschen Sprache, was denken sie über ihre Dialekte? Was denken sie über andere Sprachen? Und wie hängen ihre Meinungen zu sprachlichen Dingen mit ihren sonstigen Einstellungen oder auch mit bestimmten demographischen Faktoren zusammen? Diese Fragen sind Gegenstand des Forschungsprojekts „Erkundung und Analyse aktueller Spracheinstellungen in Deutschland“, dessen zentrale Datengrundlage mit diesem Band zugänglich gemacht wird. Das Projekt ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Deutsche Sprache und des Lehrstuhls für Sozialpsychologie der Universität Mannheim in Verbindung mit dem Deutschen Sprachrat.
1/05
Zu den Hauptarbeitsfeldern von Dieter Herberg, den ich als einen meiner wissenschaftlichen Lehrer bezeichnen darf, gehört bekanntlich die Orthografie. Wie viel Kärrnerarbeit die wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Gegenstand abverlangt, möchte ich an einem Bereich vorführen, zu dem in wissenschaftlicher Hinsicht Leo Weisgerber als einer der Ersten und einer der Wenigen „Klei-nig-kei-ten“ vorgebracht hat.Meine „Klei-nig-keit“ besteht darin, ein Wörterbuch aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorzustellen, in dem partiell die Worttrennung am Zeilenende angezeigt wird. Es stammt von Gottfried Schmotther und ist Teil eines umfangreichen Lehrwerkes (s.u.), dessen Titel im Folgenden verkürzt mit „Schreiber und Rechner“ wiedergegeben wird.
1/05
„Man sollte den Buchstaben des Gesetzes ins Alphabet aufnehmen“ : hintergründige Wörtlichkeiten
(2005)
2/00
"Moderne Linguistik" versus "traditionelle Sprachwissenschaft" – Wörter, die Geschichte machen
(2000)
Eine Untersuchung der Adjektive "traditionell" und "modern" auf dieser Grundlage liefert eine gute Voraussetzung, um nach der Funktion der Ausdrücke "traditionelle Sprachwissenschaft" und "moderne Linguistik" in wissenschaftlichen Texten zu fragen. Bei letzteren konzentriere ich mich auf eine Reihe linguistischer Einführungen für Studierende der letzten 30 Jahre (s. Quellenverzeichnis), "traditionell" und "modern" sind ja in keiner Weise terminologisch fixiert und werden in Fachtexten zunächst ganz allgemeinsprachlich verwendet.
1/99
Diese Bibliografie beruht auf dem "Archiv zur Wende-Literatur", das in der früheren Abteilung Sprachentwicklung in der Gegenwart (heute: Abteilung Lexik) des IDS im Zusammenhang mit dem Projekt "Sprachentwicklung in der Wendezeit" geführt wird; dieses Archiv diente und dient den Mitarbeitern des Projekts ebenso wie zahlreichen externen Interessenten. Fast alle hier verzeichneten Titel sind im Archiv bzw. - soweit es sich um Buchtitel handelt - in der Bibliothek des IDS vorhanden.
1/04
Wörter in Texten der Wendezeit : ein Wörterbuch zum "Wendekorpus" des IDS Mai 1989 bis Ende 1990
(2006)
3/04
Die Substantivkomposition ist im Deutschen bekanntlich sehr spezifisch ausgeprägt und war insofern schon immer für den interlingualen Vergleich interessant. Die vorliegende Studie kann sich daher auf zum Teil hervorragende Grammatiken und Monografien stützen, deren Resultate sie einem neu perspektivierten Vergleichsüberblick zusammenträgt: Verglichen werden Komposita hinsichtlich der verschiedenen Komplexitätsgrade, der Verwendung bestimmter Typen von Konstituenten, der Verwendung von Stammvarianten, der Rechts- und Linksköpfigkeit und der Nutzung bestimmter semantischer Modelle. Neu perspektiviert ist darüber hinaus auch, dass Komposita in einen überdachenden Kontext gestellt werden mit expliziten Derivaten und Phrasemen, nämlich in den Kontext der kombinatorischen Begriffsbildung. Erkundet werden soll dadurch vor allem, mit welcher Quantität und Qualität genau die Komposition, die Derivation und die Phrasembildung zur Bildung von Begriffen genutzt wird.
0/98
1/07
Den Schwerpunkt des Neuen im "Weiteren" bildet die Darstellung der Kombinemgeschichte im Deutschen, d.h. die Darstellung von Herausbildung, Integration und historischer Entwicklung des deutschen Interkombinems -esk. Ein "Chronologisches Register" deutscher Lehnwörter mit dem Segment |esk| und deutscher Lehn-Wortbildungsprodukte mit dem Lehnsuffix -esk ergänzt nicht nur die Artikelposition "Geschichtliche Entwicklung". Es verweist auch auf ein seinerseits chronologisch angelegtes "Wörterbuch" mit Artikeln und Dokumentationsteilen zu Wortaufkommen und Wortgeschichte wiederum von Lehnwörtern (wie "grotesk", "moresk") und Lehn-Wortbildungsprodukten (wie "hippiesk", "humoresk", "kafkaesk"). Die mit dem Kombinem -esk teilsynonymen Wortbildungseinheiten sind auswahlhaft im "Semantischen Paradigma" aufgeführt und unter bestimmten Aspekten -esk gegenübergestellt, aber nicht im eigentlichen Sinne behandelt (-artig, -haft, -isch). Im direkten Vergleich mit -esk ist hier auf Einzelprobleme verwiesen. Eine Ausnahme innerhalb des "Semantischen Paradigmas" bildet das teilsynonyme Lehnsyntagma à la, das eine eigenständige, wiederum historisch-entwicklungsbezogene, dokumentationsgestützte Darstellung erfahren hat. Ein nicht zufälliger Anhang schließt sich der wortgeschichtlich 'merkwürdigen' -esk-Kombination "gigantesk" an. Die in diesem Anhang behandelten, letztlich auf griechisch "Gígas", "Gígantos" zurückgehenden Lehnkombineme und semi-selbstständigen entlehnten Einheiten (gigant(o)-, giganto-, giga-, gigas, gigas-, giganteus) sind - mit Wortartikeln und Belegteilen - ebenfalls in ihrer Geschichte dargestellt.
1/07
Den Schwerpunkt des Neuen im "Weiteren" bildet die Darstellung der Kombinemgeschichte im Deutschen, d.h. die Darstellung von Herausbildung, Integration und historischer Entwicklung des deutschen Interkombinems -esk. Ein "Chronologisches Register" deutscher Lehnwörter mit dem Segment |esk| und deutscher Lehn-Wortbildungsprodukte mit dem Lehnsuffix -esk ergänzt nicht nur die Artikelposition "Geschichtliche Entwicklung". Es verweist auch auf ein seinerseits chronologisch angelegtes "Wörterbuch" mit Artikeln und Dokumentationsteilen zu Wortaufkommen und Wortgeschichte wiederum von Lehnwörtern (wie grotesk, moresk) und Lehn-Wortbildungsprodukten (wie hippiesk, humoresk, kafkaesk). Die mit dem Kombinem -esk teilsynonymen Wortbildungseinheiten sind auswahlhaft im "Semantischen Paradigma" aufgeführt und unter bestimmten Aspekten -esk gegenübergestellt, aber nicht im eigentlichen Sinne behandelt (-artig, -haft, -isch). Im direkten Vergleich mit -esk ist hier auf Einzelprobleme verwiesen. Eine Ausnahme innerhalb des "Semantischen Paradigmas" bildet das teilsynonyme Lehnsyntagma à la, das eine eigenständige, wiederum historisch-entwicklungsbezogene, dokumentationsgestützte Darstellung erfahren hat. Ein nicht zufälliger Anhang schließt sich der wortgeschichtlich 'merkwürdigen' -esk-Kombination gigantesk an. Die in diesem Anhang behandelten, letztlich auf griechisch Gígas, Gígantos zurückgehenden Lehnkombineme und semi-selbstständigen entlehnten Einheiten (gigant(o)-, giganto-, giga-, ...gigas, gigas-, ...giganteus) sind - mit Wortartikeln und Belegteilen - ebenfalls in ihrer Geschichte dargestellt.
41
Der Lehrer, der an der Tafel steht und rechnet, gilt als Inbegriff des Mathematikunterrichts. Der Topos kommt nicht von ungefähr: Das Lösen von Übungsaufgaben im fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch nimmt bei der Vermittlung von Mathematik zumindest in den oberen Schulstufen nach wie vor eine wichtige Stellung ein. Doch was macht eine Lehrperson genau, wenn sie gemeinsam mit den Lernenden eine Übungsaufgabe löst? Der vorliegende Beitrag gibt eine empirisch fundierte Antwort auf diese Frage. Er beruht auf audiovisuellen Aufnahmen, die in einer Mathematikstunde an einer Fachhochschule entstanden. Die Analyse zeichnet das konkrete Handeln eines Dozenten nach, der an der Tafel die Lösung einer Übungsaufgabe zu Ungleichungen erarbeitet. Der Dozent reagiert damit auf die Bemerkung einer Studentin, sie könne mit dem Thema ‘Ungleichungen’ „gar nichts anfangen“. Das Lösen der Aufgabe lässt sich also als Verfahren konzeptionalisieren, mit dem der Dozent eine konkrete Anforderung bearbeitet, die sich aus der Interaktion mit den Studierenden ergeben hat.
2/06
Der Band "Bundesdeutsch aus österreichischer Sicht" präsentiert die Ergebnisse einer Fragebogen Erhebung zur Einstellung von Österreichern gegenüber der Sprache Deutschlands. Auf der Basis umfangreicher Daten wird dargestellt, wie Österreicher bundesdeutsches Deutsch wahrnehmen und bewerten. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Konzepts der Plurizentrizität der deutschen Sprache und vor dem Hintergrund der speziellen Beziehung zwischen Österreich und Deutschland diskutiert.
2/05
2/05
Die Einsicht, dass öffentliches Leben in der modernen Gesellschaft primär von den Massenmedien herstellt und gestützt wird, gehört heute zu den Selbstverständlichkeiten der Medienforschung. Zu den wichtigen Aspekten des medialen öffentlichen Diskurses gehören u.a. die Mechanismen der Herstellung und Verbreitung von Informationen und die damit einhergehende Prägung der Relevanzvorstellungen, die öffentliche Sichtbarkeit von Politik oder auch die medial inszenierte Spiegelung von Alltagswelt und damit die Präsenz von Menschen „wie du und ich“ in der medialen Öffentlichkeit.
37
Im Rahmen einer von der DFG geförderten Forschergruppe „Sprachvariation als kommunikative Praxis: Formale und funktionale Parameter“ (2000-2004), die aus Projekten der Universität Mannheim und dem IDS bestand, entwickelte sich eine enge Kooperation zwischen Uni- und IDS-Wissenschaftler(inne)n. Angeregt durch die bildungspolitischen Diskussionen im Anschluss an die PISA-Studien (schlechte Schul- und Ausbildungsergebnisse bei Migrantenkindern, hohe Arbeitslosenquote bei Migrantenjugendlichen)1 und bestärkt durch erste Ergebnisse aus unseren Untersuchungen zur sprachlichen und sozialen Situation von Migrantenkindern und Jugendlichen in Mannheim, 2 entstand die Idee zur Entwicklung und Durchführung von Sprach- und Wissensförderung für Migrantenkinder an Mannheimer Schulen. Das staatliche Schulamt Mannheim unterstützte die Initiative zur Förderung von Migrantenkindern von Beginn an.
41
In dieser ersten Fallstudie geht es um die Rekonstruktion der Entwicklung eines „brisanten“ Themas im Englisch-Unterricht. Aus der Bearbeitung der aktuellen Aufgabe „Steckbriefe prominenter Personen verfassen, vorlesen und erraten“ entsteht in mehreren Etappen das Thema „nationale Identität“, an dem sich unterschiedliche Schüler und der Lehrer beteiligen. Wir beschreiben zunächst, aus welchem schulischen Zusammenhang der für die Analyse ausgesuchte Videoausschnitt stammt (Kap. 2). Dabei stellen wir auch kurz den Unterrichtszusammenhang dar, der dem analysierten Ausschnitt vorausgeht (Kap. 3). Dieser wiederum verdeutlicht, aus welchem konkreten Zusammenhang sich das „brisante Thema“ entwickelt und unter welchen Bedingungen dies geschieht. Danach rekonstruieren wir die schrittweise Entstehung dieses Themas (Kap. 4). Im Anschluss daran konzentrieren wir uns auf die interaktive Beteiligungsweise des Lehrers und fragen nach den konkreten Anforderungen, die sich für ihn aus der thematischen Entwicklung ergeben (Kap. 5) und nach den Verfahren, die er zur Bearbeitung dieser Anforderungen einsetzt (Kap. 6). Weiter verdeutlichen wir die mit den Verfahren verbundenen Implikationen in Begriffen von „Chancen und Risiken“ (Kap. 7) und beschreiben den Zusammenhang von unterrichts- und fachspezifischen Ressourcen der vom Lehrer eingesetzten interaktiven Verfahren (Kap. 8). Eine kurze Schlussbemerkung vervollständigt unsere Darstellung (Kap. 9).
2/05
In this paper, I argue that the main questions that arise in the process of making a dictionary of political metaphors - that of identifying live conceptual metaphors in a corpus of text - may be solved on the basis of a pragmatic approach, taking into account the reflections in a text of cognitive processes in the minds of its author and its reader. Certainly, this goal cannot be attained without a further fine-grained semantic analysis o f presumably metaphoric expressions in their linguistic and cultural context.
3/06
In dieser Arbeit wird die adjektivische -(e)st-Form als originäre Steigerungsform (Elativ) betrachtet, die in Phrasen mit Definitartikel (als Superlativ) auch zum Vergleich dient. Abweichungen von dieser Normaldistribution, nämlich definite Nominalphrasen mit elativischer -(e)st-Form sowie superlativische Nominalphrasen mit "Null-Artikel" werden hinsichtlich grammatischer, semantischer und pragmatischer Vorkommensbedingungen erläutert.
35
Das Korpus „Gespräche im Kindergarten“, das wir hiermit der Öffentlichkeit vorlegen, wurde in den Jahren 1980-1983 in einem Kindergarten des Ostberliner Stadtbezirks Prenzlauer Berg erhoben. Die damals drei- bis sechsjährigen Gesprächsteilnehmer sind inzwischen längst erwachsen und, so ist zu wünschen, ihrerseits Mutter oder Vater geworden. Die Dokumentation ihrer sprachlich-kommunikativen Aktivitäten im Kindergarten durch dieses Korpus ist dadurch nicht entwertet. Das Korpus gestattet, die sprachlich-kommunikative Entwicklung von Kindern mit Deutsch als Erstsprache für den gewählten Ausschnitt aus der Ontogenese in groben Linien nachzuzeichnen und zu erörtern, welchen Anteil die spezifischen Interaktionserfahrungen der Kinder in dem von ihnen besuchten Kindergarten an ihrer sprachlich-kommunikativen Entwicklung hatten.
34
Das Thema dieser linguistischen Studie ist die Sprache der Russlanddeutschen, die nach dem Krieg in ihren Deportationsorten im Ural geblieben bzw. zu ihren Verwandten gezogen sind. In der Untersuchung werden einzelne morphosyntaktische Besonderheiten der russlanddeutschen Sprachvarietäten des Mittleren Ural in der Gegenüberstellung zum Hochdeutschen dokumentiert und analysiert. Bei der Beschreibung jedes einzelnen Phänomens wird sein "Entstehungscharakter" geklärt. Einer Reihe der betrachteten morphosyntaktischen Besonderheiten liegen dialektale, sprachgeschichtliche oder gesprochensprachliche Entwicklungstendenzen des Deutschen zu Grunde. Eine geringere Zahl der Phänomene ist ausschließlich durch den Einfluss des Russischen zu erklären. Die Mehrheit der untersuchten morphosyntaktischen Erscheinungen ist aber dialektal bedingt und wird zudem noch durch analoge Strukturen des Russischen in ihrem Gebrauch gefestigt. Anhand zahlreicher Korpusbelege wird gezeigt, wie zwei Sprachsysteme übereinstimmend auf die untersuchten Sprachvarietäten einwirken können.
36
Diese Arbeit hat zum Ziel, zu zeigen, wie in einem Massenmedium Jugendliche angesprochen werden. Das obige Zitat zeigt, dass aus Sicht des Musiksenders MTV Sprache dabei eine große Rolle spielt. Um Jugendliche zu erreichen, heißt es, muss man die Sprache der Jugendlichen sprechen und ihre Interessen kennen. Man muss also der Zielgruppe „nah“ sein. Auch in der Medienforschung wird Einfluss und Erfolg von MTV durch eine große Zuschauernähe und inszenierte Authentizität erklärt (Kurp 2004, S. 31). Die Strategie um Jugendliche zu erreichen ist, so die Schlussfolgerung, die Sendungen und die Texte aus jugendlicher Perspektive zu gestalten und gezielt sprachliche Merkmale einzusetzen, die MTV als jugendtypisch betrachtet. Es gibt somit einen Zusammenhang zwischen Zielgruppe und Gestaltung der medialen Produkte.
2/05.
In this article, the language of advertising is considered as a set of persuasive strategies and corresponding communicative means which persuaders employ to communicate with the target audience and to promote the product, service, candidate, idea, etc. The arrangement of these strategies and means is determined by pragmatic and communicative goals of the advertising campaign.
41
2/03
Aussiedler und Einheimische : zu den Schwierigkeiten im Aufbau gemeinsamer kommunikativer Welten
(2003)
2/00
Entwicklungstendenzen im verbalen Bereich bei der Herausbildung der neuhochdeutschen Standardsprache
(2000)
41
Vor den inhaltlichen Ausführungen dieser Einleitung stehen drei Vorbemerkungen: Erstens wird kurz das Zustandekommen dieses Buches beschrieben, um zu verdeutlichen, dass es von Anfang an von der Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis getragen worden ist. Zweitens wird der Aufbau des Buches skizziert, damit Leser und Leserin sich ein Bild davon machen können, was sie erwartet. Drittens wird dargelegt, dass die Ergebnisse des Buches zwar auf der Basis einer differenzierten und komplexen wissenschaftlichen Methode erarbeitet worden sind, das Erkenntnisinteresse jedoch ein anwendungsbezogenes ist.
41
In diesem abschließenden Beitrag soll zunächst verdeutlicht werden, was die zurückliegenden Fallanalysen an allgemeinen Einsichten für didaktisches Handeln unter Bedingungen faktischer Interaktion eröffnet haben. Es geht also um Einsichten, die in ihrer Bedeutung über das einzelne analysierte Beispiel hinausgehen (Kap. 2). Darüber hinaus soll gezeigt werden, welche Konsequenzen sich auf der Grundlage dieser falltranszendierenden Einsichten für eine handlungsgegründete Konzeption von Didaktik ergeben (Kap. 3). Schließlich soll die Frage gestellt werden, welche Perspektiven sich für die Ausbildung von Referendarinnen/Referendaren und die Weiterbildung von Lehrern/Lehrerinnen auf der Grundlage der produzierten Ergebnisse eröffnen (Kap. 4). An einem konkreten Beispiel soll abschließend aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten bestehen, die Analyseergebnisse für eine Sensibilisierung sowohl in der Ausbildung von Referendaren/ Referendarinnen als auch der Weiterbildung von Lehrerinnen/Lehrern für Mechanismen von Interaktion zu nutzen und für den Unterricht zur Verfügung zu stellen (Kap. 5).
41
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit einem für den Unterricht in bestimmten Klassen durchaus bekannten Ereignis, nämlich dem Diktieren eines Textes. Dabei handelt es sich in der Regel um einen überschaubaren Ereigniszusammenhang: Ein Lehrer/eine Lehrerin liest einen Text langsam und stückweise vor, den die Schüler/innen aufschreiben. Wir werden diesen fraglichen Zusammenhang auf der Grundlage eines Videoausschnitts im Detail rekonstruieren, der Bestandteil eines Korpus von Aufzeichnungen in einer Waldorfschule ist. Es handelt sich bei dem Ausschnitt um den Epochenunterricht im Fach Chemie in einer achten Klasse. Wir werden zeigen, dass Diktieren im Kontext des Epochenunterrichts in der Waldorfschule aufgrund der Schultypenspezifik ein sehr komplexer und – anders als man dies zunächst vermuten würde – auch ein im engeren Sinne gemeinsam von der Lehrerin und den Schülern/Schülerinnen gestalteter und hervorgebrachter Ereigniszusammenhang ist. Den Schülerinnen/Schülern fällt beim Diktieren nämlich nicht nur die rezeptive Rolle zu, den von der Lehrerin vorgelesenen Text im Wortlaut aufzuschreiben. Sie tragen vielmehr auf sehr unterschiedliche Weise selbst aktiv zur Entwicklung und Ausgestaltung des Diktierens bei. In diesem interaktiven Zusammenspiel verändert sich die Grundstruktur „Lehrerin liest vor und Schüler/innen schreiben auf“ während des Diktates durch unterschiedliche Initiativen und Beiträge in vielfältiger Weise.
4/04
Die Publikation untersucht Nutzungs- und Gestaltungsprinzipien für benutzeradaptive Online Informationssysteme anhand des grammatischen Informationssystems "grammis" sowie der Propädeutischen Grammatik "ProGr@mm". Beides sind aktuelle Internet-Projekte, die am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim beheimatet sind und seit Jahren erfolgreich für die Vermittlung von linguistischem Wissen genutzt werden. Aufbauend auf einer Reflexion sowohl der Vorteile als auch der aktuellen und prinzipiellen Probleme des elektronischen Publizierens im WWW wird ein Lösungsansatz vorgestellt, der aus der Perspektive des Systemdesigners die Möglichkeiten der Informationshaltung sowie der benutzerspezifischen, hypertextuellen Informationspräsentation aufzeigt. Dieser Ansatz ist von der letztendlichen Gestaltung des Bildschirmaufbaus unabhängig und konzentriert sich vielmehr auf die Frage, wie der Produzent unter Ausnutzung des Kommunikationspotenzials des WWW den Zugriff auf digital vorliegende Informationen realisieren kann. Das Ziel ist, aus mittels XML und Metadaten inhaltlich erschlossenen Hypertexten dynamische Webdokumente zu generieren. Ein zentraler Punkt dabei ist die Modellierung des Dialogs mit dem Benutzer: Wie kann die Weiterentwicklung der reinen Nutzungsinteraktivität zur Aktionsinteraktivität realisiert werden? Wie können explizite Repräsentationen von individuellen Benutzercharakteristika ermittelt und sinnvoll für ein adaptives Systemverhalten genutzt werden.
33
Am Beispiel der "türkischen Powergirls", einer Mannheimer Gruppe von Mädchen und jungen Frauen, die noch in der Migrantengemeinschaft verwurzelt ist, sich aber auf dem Weg aus der Migrantenpopulation befindet, wird in diesem Band die Sprachkompetenz jugendlicher MigrantInnengruppen in Türkisch im grammatikalischen und lexikalischen Bereich untersucht. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Zunächst folgt ein kurzer Einblick in die Einstellung türkischer Migranten zu Sprache, zum Spracherwerb und Spracherhalt der Herkunftssprache. Relevante Termini werden erläutert und die wichtigsten Studien zur Erstsprache türkischer Migrantenkinder in einem Literaturüberblick aufgeführt. Der empirische Teil stellt die Informantinnen und das Datenmaterial vor. Dem schließen sich die Analysen zum Türkisch in den Bereichen der Definitheit, des Numerus, der Fragepartikel und Pronomen, des Kasus, des Adjektiv- und Adverbiengebrauchs, der Partizipien sowie der Lexik an.
2/99
Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) hat die Aufgabe, die deutsche Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte zu erforschen und zu dokumentieren. Seine Forschungsarbeiten stützen sich auf umfangreiche Korpora geschriebener Texte, auf Aufnahmen gesprochener Äußerungen und - soweit wie möglich - auch auf Beobachtungen der Bedingungen des konkreten Sprachgebrauchs. Zu den Bedingungen des Sprachgebrauchs in einem weiten Sinn gehören auch die Meinungen und Einstellungen, die Menschen zu ihrer eigenen Sprache und zu den Sprachen oder dem Sprachgebrauch anderer Menschen und Gruppen haben. In Deutschland verbreitete Sprachmeinungen und -einstellungen wurden vom IDS im Winter 1997/98 mit einer Repräsentativumfrage erkundet. Durchgeführt wurde die Erhebung von der Gesellschaft für Marketing, Kommunikations- und Sozialforschung, GFM-GETAS, in Hamburg.