440 Französisch, romanische Sprachen allgemein
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Der Band enthält die Beiträge eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten internationalen Kolloquiums am Institut für Deutsche Sprache, Mannheim, die sich mit Wortbildung im elektronischen Wörterbuch aus unterschiedlicher Perspektive beschäftigen. Die Beiträgerinnen und Beiträger beleuchten theoretische Aspekte von Wortbildung im Wörterbuch, die Praxis von Wortbildungsangaben im elektronischen Wörterbuch und die computergestützte Gewinnung von Wortbildungsangaben und ihre Präsentation. Hiermit wird die Diskussion zum Thema »Wortbildung im elektronischen Wörterbuch« angestoßen, welche die Beschäftigung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Darstellung von Wortbildungsphänomenen im gedruckten Wörterbuch fortsetzt. Auch im elektronischen Medium gilt, dass durch die Analyse der Gebildetheit von Stichwörtern, durch die Aufnahme von Wortbildungsprodukten zu einem Stichwort und schließlich durch die Lemmatisierung von Wortbildungsmitteln die Vernetztheit des Wortschatzes aufgezeigt werden kann. Benutzbarkeit und Effektivität von Wörterbüchern lassen sich hierdurch erhöhen.
Deutsche oder englische Komposita wie Wasserschloss und handhag realisieren denselben Typ nominaler Bcgriffsbildung wie französisch chateau d'eau bzw. sac a main. Fs handelt sich um den funktionalen Typ der klassifikatorischen Modifikation, bei der ein nominaler Begriff (Schloss, Tasche) zu einem anderen Begriff (Wasser, Hand) in Beziehung gesetzt wird, in der Weise, dass ein Unterbegriff entsteht. Bei der funktionalen Analyse von Nominalphrasen, denen wir insgesamt die Funktion der Referenz auf konkrete oder abstrakte Gegenstände zuweisen, sind sprachübergreifend drei Teilaufgaben zu unterscheiden: die Nomination, die Determination und die Modifikation. Bei der Modifikation unterscheiden wir zwischen referentieller und begrifflicher Modifikation, letztere mit den Untertypen qualitativ und klassifikatorisch. Wir stellen insgesamt sechs Strukturtypen klassifikatorischer Modifikation vor. die zum Teil sprachübergreifend im Deutschen und Französischen (und weiteren europäischen Vergleichssprachen) genutzt werden. z.T. sprachspezifisch sind. Korrelationen zwischen Merkmalen der formalen Strukturtypen und den semantischen Eigenschaflen klassifikatorischer Modifikation, wie Nicht-Referentialität und Offenheit der Beziehung zwischen den Teilen des komplexen Begriffs, werden aufgezeigt und entsprechende Beschränkungen formuliert. So kann eine Markicrtheitsordnung der Strukturmuster angegeben werden: Unmarkierte Muster zeigen eine optimale Form-Funktions-Abstimmung und sind ausschließlich klassifikatorisch zu interpretieren: bei markierten Mustern wird formal o der semantisch von diesem Modell abgewichen.
Thema dieses Aufsatzes sind adverbiale Satzverknüpfungen, insbesondere Konjunktionen und Präpositionen als lexikalische Satzverknüpfer sowie Tempus und Modus als grammatische Diskursverknüpfungsmittel. Ferner wird mit der Fokussierung bzw. Fokussierbarkeit von Subjekten ein Aspekt der Informationsstruktur berührt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Portugiesische, das im Bereich der Satzverknüpfungen verglichen mit anderen (romanischen und nicht-romanischen) Sprachen über eine besonders große Ausdrucksvielfalt verfügt (cf. Rudolph 1997; Gärtner 2003; Blühdorn 2012b). Zum Vergleich ziehen wir das Deutsche heran, dessen Satzverknüpfungsmittel deutlich weniger differenziert sind. Adverbialia sind semantisch modifizierende Ausdrücke, die sich mit anderen (vor allem verbalen) Ausdrücken verbinden, ohne deren syntaktische Eigenschaften zu verändern und insbesondere ohne syntaktische Valenzen zu sättigen (cf. Corver/Delfitto 2000; Delfitto 2000; Bierwisch 2003; Rocha/Lopes 2009). Sie können durch Adverbien realisiert werden, aber auch durch komplexere Ausdrücke wie Präpositionalphrasen, oder durch Ausdrücke, die ein eigenes Verb enthalten, etwa Infinitivgruppen oder vollständige finite Nebensätze. In diesem Aufsatz geht es vor allem um Adverbialia der beiden letztgenannten Typen, die Verbgruppen oder Sätze erweitern. Adverbiale Infinitivgruppen werden typischerweise durch eine Präposition eingeleitet, finite adverbiale Nebensätze durch einen Subjunktor. Zwei Beispiele für Kausalverknüpfungen: