Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation
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Dieser Beitrag zeigt, inwieweit im Projekt „Paronymwörterbuch“ korpuslinguistische und kognitiv-semantische Elemente bei der Entwicklung einer neuen Online-Ressource berücksichtigt wurden. Damit sollen lexikologische und lexikografische Aspekte miteinander erfolgreich verbunden und die Kluft zwischen linguistischer Theorie und redaktioneller Praxis etwas geschlossen werden. Konzeptuell ausgerichtete Angaben, die linguistische und enzyklopädische Informationen eng miteinander verknüpfen, werden in Korpusdaten ermittelt, interpretiert und z. T. abstrahiert. Sprachliches und außersprachliches Wissen lassen sich gemeinsam abspeichern. Dadurch ist es möglich, kontextuell abhängige sprachliche Informationen mit konzeptuellen Realisierungen und mit diskursiv-thematischen Besonderheiten zusammen nachzuschlagen. Darüber hinaus werden in diesem Beitrag anhand eines Beispiels wichtige dynamische Funktionalitäten des neuen Nachschlagewerkes „Paronyme – Dynamisch im Kontrast“ vorgestellt. So wird gezeigt, wie Artikelanordnungen variieren und verschiedene Perspektiven auf linguistische Phänomene eingenommen werden können. Um Informationen bedarfsgerecht und interessenspezifisch abrufen zu können, wurde eine multifunktionale Ressource geschaffen, die sehr flexibel auf verschiedene Nachschlagesituationen reagieren kann und den Bedürfnissen der Nutzer/innen gerechter wird.
Innerhalb der für das Paronymprojekt aufgestellten Stichwortliste lassen sich zahlreiche Wortbildungsmuster erkennen. Deren Übereinstimmung von theoretischer Wortbildung und praktischem Sprachgebrauch soll in diesem Beitrag anhand von zehn auf -freit-los endender Paronympaare untersucht werden. Es wird gezeigt, dass diese Wortbildungsgruppe in vielfacher Hinsicht in sich heterogen ist. So lässt sich weder eine Präferenz für eine Endung ausmachen, noch entsprechen die Endungen einer einheitlichen Bedeutung. Auch werden die Paronyme mal synonym, mal teil-synonym und mal semantisch gänzlich unabhängig voneinander verwendet. In diesem Beitrag wird anhand von konkreten Korpusbeispielen gezeigt, wie unterschiedlich sich die einzelnen, mit gleichen Endungen gebildeten Paronympaare kontextuell verhalten.