Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation
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Dieses Papier diskutiert informationsstrukturelle Aspekte der mehrfachen Vorfeldbesetzung im Deutschen. Auf der Grundlage einer größtenteils aus den IDS-Korpora extrahierten Belegsammlung werden Diskursgegebenheit, Fokus- und Topikstatus (vor allem) des Vorfeldmaterials beschrieben und in Bezug zu entsprechenden Aussagen in der Literatur gesetzt. Neben informationsstrukturellen Faktoren werden im letzten Abschnitt mögliche weitere Faktoren angesprochen, die mehrfache Vorfeldbesetzung favorisieren könnten. Zudem werden für einen begrenzten Ausschnitt des Deutschen erstmals Zahlen vorgelegt, die das Verhältnis von mehrfacher Vorfeldbesetzung zur ähnlichen, aber als „kanonischer“ geltenden Besetzung des Vorfelds mit einer (möglicherweise partiellen) Verbalphrase illustrieren.
Gerade weil das Thema der diesjährigen Arbeitstagung bereits seit einigen Jahrzehnten immer wieder Gegenstand verschiedener Forschungsrichtungen gewesen ist und heute gleichermaßen polymorph erforscht wird, sollten im Rahmen dieser Tagung aktuelle Projekte aus unterschiedlichen Disziplinen vorgestellt und interdisziplinär verhandelt werden. Das Ziel der Tagung war es, MedizinerInnen, PsychologInnen und GesprächsanalytikerInnen eine Plattform zu bieten, miteinander in Kontakt zu treten, die vorgestellten Ansätze, Erkenntnisinteressen und Methoden gemeinschaftlich zu diskutieren und dabei herauszustellen, in welchen Punkten sich diese von den eigenen unterscheiden.
Die Fallanalyse rekonstruiert aus multimodaler Perspektive eine Unterstützungsinteraktion im Unterricht. Die Unterstützung wird dabei als gemeinsame Herstellung des daran beteiligten Schülers und Lehrers konzeptualisiert. Es werden detailliert die vom Schüler produzierten Hinweise auf seine „Hilfsbedürftigkeit“ und die vom Lehrer eingesetzten Ressourcen bei seiner Hilfeleistung konstitutionsanalytisch rekonstruiert. In der falltranszendierenden Theoretisierung wird mit Bezug auf das gesprächsrhetorische Konzept „Unterstützen“ die Spezifik interaktiver Hilfeleistungen im Unterricht als konstitutive Anforderung an das professionelle Handeln von Lehrer/innen reflektiert.
Der Aufsatz entwirft eine Zusammenschau der Verknüpfungseigenschaften der Satzkonnektoren des Deutschen und eine Terminologie für ihre Beschreibung. Zur Illustration dient eine Auswahl von 24 Kausal- und Konsekutivkonnektoren. In der ersten Hälfte geht es um semantische und syntaktische Eigenschaften sowie um Eigenschaften der Syntax-Semantik-Schnittstelle. In der zweiten Hälfte stehen diskurs- und informationsstrukturelle Eigenschaften im Vordergrund. Es zeigt sich, dass die beschriebenen Verknüpfungseigenschaften sich nicht beliebig miteinander kombinieren, sondern charakteristische Eigenschaftsprofile bilden, mit deren Hilfe sich fünf große Konnektorklassen definieren und als geordnetes Teilsystem der Grammatik darstellen lassen.
Der Beitrag untersucht aus interpretativ-soziolinguistischer Perspektive die verbalen Ressourcen, die ein Lehrer bei der Bearbeitung von kommunikativen Handlungsanforderungen im Unterricht einsetzt. Dabei wird insbesondere der Gebrauch segmentalphonetischer, prosodischer und sprachwahlbezogener Indizierungsmittel analysiert, und zwar einerseits in Bezug auf unterrichtstypische Anforderungen der Interaktionsorganisation sowie andererseits im Rahmen einer nicht rekurrenten und für den Lehrer merklich unerwarteten Anforderung, die bei der untersuchten Unterrichtsinteraktion entsteht.