Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation
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Relationale Adjektive, also Adjektive, die aus Substantiven abgeleitet werden und die in attributiver Konstruktion mit einem Kopfsubstantiv eine unspezifische Relation zwischen dem Begriff des Kopfs und dem Begriff der Basis ausdrücken, spielen in den klassischen Sprachen eine bedeutende Rolle. Ausgehend von der silvestris musa, der Waldmuse des Vergil, wird in dem vorliegenden Beitrag den Nachwirkungen dieses Musters in europäischen Sprachen, dem Französischen, Englischen, vor allem aber im Deutschen nachgegangen. Die semantische Funktion solcher Adjektive wird der funktionalen Domäne ‚klassifikatorische Modifikation‘ zugeordnet. Sprachübergreifende Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet. In knapper Form werden auch relationale Adjektive im Polnischen und Ungarischen, den weiteren Vergleichssprachen des Projekts „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“, einbezogen. Die Frage nach dem Verhältnis von universalen, sprachfamiliären, arealen und sprachspezifischen Eigenschaften des Konstruktionsmusters sowie nach dem Grad des lateinischen Einflusses wird auf diesem Hintergrund präziser formulierbar.