Textlinguistik / Schriftsprache
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Heute wird mehr geschrieben als je zuvor und die digitale Kommunikation trägt wesentlich dazu bei; ein großer Teil des heutigen Schreibens ist dialogisches Schreiben im Alltag. Konsequenterweise wird die Online-Kommunikation zunehmend Thema in Bildungskontexten und in der Deutschdidaktik. Offen ist aber weiterhin, wie Texte des interaktionsorientierten Schreibens bewertet werden sollen, die sich von solchen des textorientierten Schreibens in vielerlei Hinsicht unterscheiden können. Während es für textorientiertes Schreiben Normen gibt, die in Sprachkodizes erfasst sind, ist es nicht klar, was der Bezugspunkt für interaktionsorientierte Texte sein könnte. In diesem Beitrag analysieren wir die Verwendung von Konnektoren in der Online-Kommunikation und die Repräsentation von online-spezifischen Besonderheiten in Sprachressourcen. Die Ergebnisse zeigen, dass spezifische Online-Verwendungsweisen von Konnektoren in Sprachkodizes kaum berücksichtigt und beschrieben werden.
Der Beitrag beschreibt einen Ansatz zur Qualitätsbewertung multimodaler Hypertexte und internetbasierter Interaktion. Das Modell fußt auf Ansätzen zur Bewertung von Textqualität in linear organisierten Schrifttexten, insbesondere dem Zürcher Textqualitätenraster, das bereits im prädigitalen Zeitalter für eine große empirische Untersuchung zum Schreibgebrauch in Aufsatztexten genutzt wurde. Der Beitrag beschreibt und begründet, welche Erweiterungen für multimodale Hypertexte und internetbasierte Interaktion erforderlich sind. Vertiefend wird dabei das Konzept der Kohärenz behandelt, das für lineare Texte und für Hypertexte gleichermaßen relevant ist. An Beispielen wird gezeigt, wie Hyperlinks als digitale Kohärenzbildungshilfen bei der Hypertextproduktion und beim interaktionsorientierten Schreiben eingesetzt werden. Die Kohärenzanalyse wird erweitert um zwei neue Aspekte: 1) die interaktionale Kohärenz zwischen Beiträgen verschiedener Personen in der digitalen Interaktion (z. B. beim Chatten oder in Online-Diskussionen) und 2) die multimodale Kohärenz zwischen Text-, Bild-, Audio- und Videoelementen.
Die das perspektivische Subjekt, den „Reflektor“ der erlebten Rede bezeichnenden drittpersonigen Personalpronomina entsprechen nicht der Außensicht des Erzählers, sondern artikulieren bei aller grammatischen Drittpersonigkeit die Perspektive des Reflektors, d.h. sind innenperspektivische Ausdrücke. Der Aufsatz versucht, diesen innenperspektivischen Charakter anhand des grammatischen Benehmens des Reflektorpronomens genauer nachzuweisen, indem er zeigt, dass sich diese drittpersonigen Pronomina in dreierlei Hinsicht, nämlich bzgl. ihrer Nichtersetzbarkeit, bzgl. der von ihnen ausgelösten Relativpronomina und bzgl. ihrer „transitiven“ Verwendbarkeit, wie erst- und zweitpersonige Ausdrücke verhalten und nicht wie „normale“ drittpersonige anaphorische Pronomina.
The concept of text coherence was developed for linear text, i.e. text of sequentially organized content. The present article addresses to what extent this concept can be applied to hypertext. Following the introduction (section 1), I will define different aspects of text coherence (section 2). I will then explain the importance of the sequential order of text constituents for coherence-building, as explored by empirical studies on text comprehension (section 3). Section 4 discusses how hypertext-specific forms of reading affect the processes of coherence-building and coherence-design. Section 5 explores how the new challenges of hypertext comprehension may be met by hypertext-specific coherence cues. A summary and outlook is included (section 6).
Este artigo desenvolve sete teses acerca do conceito de coerência e de outros conceitos básicos da análise do discurso e da lingüística textual. Na primeira parte, inicia-se com algumas observações históricas acerca das noções de texto, discurso e comunicação. Na segunda parte, discute as relações entre coerência e coesão, intertextualidade e polifonia, bem como entre coerência e intertextualidade; define coesão como um tipo especial de coerência e polifonia como um tipo especial de intertextualidade e argumenta que as noções clássicas de coerência e intertextualidade representam perspectivas opostas dentro da lingüística textual. Na Terceira parte, busca uma redefinição de coerência que possa explicar esse conceito simultaneamente para o discurso, a cognição e o texto. Descarta as definições de coerência como resultado da constituição de sentido e como estado-alvo estável de um sistema e propõe sua definição como relativa uniformidade local de um sistema, segundo parâmetros considerados relevantes pelo observador. No último item, postula que coerência e incoerência são igualmente necessários dentro de qualquer sistema natural para garantir sua evolução histórica.