Syntax
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Close repetitions of lexical material can create an impression of clumsiness in the style of Italian prose, while they seem to be accepted with more ease in German. The present study shows that this traditional claim needs some further differentiation. The negative effects on style take place in Italian when informationally prominent words are repeated, while informational background material may - and in certain cases even must - be repeated for clarity. The comparative study investigates lexical, syntactic and prosodic resources for indicating adversative (contrast) relations in argumentative texts from the field of humanities, written in Italian and German. It shows that, for encoding this kind of relation, Italian depends very much on lexical resources, including repetitions of words, while German makes more use of syntactic and prosodic parallelism. As a consequence, German can often dispense with adversative connectives and allows to employ word repetitions for different purposes.
Verschiedene Sprachen, wie auch verschiedene Konstruktionen in den einzelnen Sprachen, weisen divergente und z.T. sehr komplexe elliptische Muster auf. Auf den ersten Blick scheinen komplexe Beschreibungen durch sprach- und konstruktionspezifische Ellipseregeln erforderlich zu sein. Dies wird anhand kontrastierender Möglichkeiten zur Objektellipse in Koordinationen sowie in unabhängigen elliptischen Sätzen (z.B. elliptischen Antworten) des Deutschen und des Englischen verdeutlicht. Bei näherem Hinschauen stellt sich jedoch heraus, daß die unterschiedlichen Ellipsemöglichkeiten mit unterschiedlichen Wortstellungsmustern korrelieren. So können die syntaktischen Determinanten der Wortstellungsmuster, die ohnehin notwendige sprach- und konstruktionsspezifische Annahmen darstellen, verwendet werden für die Erklärung von variierenden Ellipsemöglichkeiten, ohne daß auf spracheigene Ellipseregeln zurückgegriffen werden muß. Diese These wird exemplarisch bewiesen an dem Zusammenwirken der invarianten Tilgungsregeln (Vorwärts- und Rückwärtstilgung) mit zwei Wortstellungsparametern (V2-Parameter und VO/OV-Parameter), die für die unterschiedlichen Konstituentenabfolgen des Deutschen und des Englischen verantwortlich sind.
Der Sammelband zur typologisch und kontrastiv vergleichenden grammatischen Erforschung und Beschreibung des Satzanfangs des Deutschen und vier seiner Kontrastsprachen ist ein Ergebnis eines Forschungsnetzwerks, bestehend aus dem Institut für Deutsche Sprache (Mannheim) und Forschergruppen verschiedener europäischer Universitäten. Unter Berücksichtigung insbesondere morphosyntaktischer und informationsstruktureller Aspekte werden die satztopologischen Unterschiede der typologisch recht heterogenen Sprachen bzw. Sprachfamilien unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. Die Untersuchungen werden korpusbasiert durchgeführt, wobei sich die Hälfte der Beiträge auf aufbereitete POS-getaggte Wikipedia-Korpora stützt. Die quantitativ ausgerichteten Korpusanalysen ermöglichen einen genauen Einblick in die unterschiedlichen Strukturmerkmale der betreffenden Sprachen sowie in sprachübergreifende Textmerkmale, und die qualitativen Untersuchungen zeigen Ähnlichkeiten und Abweichungen bei bestimmten Verfahren, die sich morphosyntaktisch iederschlagen und besonders am Satzanfang relevant sind. Insgesamt erlauben die Beiträge Hypothesen zu topologisch und informationsstrukturell markierten Satzanfängen und zu Präferenzen in den jeweiligen Sprachen, aber auch zu möglichen Konstanten und Gemeinsamkeiten, was – auf differenziertere Korpora erweitert – für die Bereiche Sprache und Kognition sowie computergestützte Übersetzung ein großer Gewinn sein dürfte.