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Am 21. November 2003 fand unter dem Titel »Konzessive Konnektoren und Konzessivität im Sprachvergleich« im Vortragssaal des Instituts für Deutsche Sprache ein interdisziplinäres Kolloquium statt. Die Arbeitsgruppe »Handbuch der deutschen Konnektoren« knüpfte damit an eine ähnliche Veranstaltung vom Dezember 2002 an (vgl. Sprachreport Nr. 1/2003, S. 33-36). Es ging darum, die Konzessivrelation semantisch zu bestimmen und abzugrenzen sowie die zu ihrer grammatischen Kodierung verfügbaren Sprachmittel des Deutschen und einiger europäischer Vergleichssprachen vor einem sprachtypologischen Hintergrund gegenüberzustellen. Es wurden je eine germanische, eine romanische und eine slawische Vergleichssprache ausgewählt, nämlich das Niederländische, das Portugiesische und das Russische. Damit fiel die Wahl zugleich auf Sprachen, die bislang weniger häufig und weniger detailliert mit dem Deutschen verglichen worden sind.
Ziel dieses Beitrags soll es sein, den Absentiv in seinen semantischen und syntaktischen Besonderheiten zu analysieren sowie ihn von anderen Konstruktionen, insbesondere dem Progressiv, abzugrenzen. Dabei beziehe ich mich unter anderem auf die Arbeiten von de Groot (2000), Krause (2002), Vogel (2007) und Abraham (2008), die die aktuellen Ansätze zu einer Analyse des deutschen Absentivs repräsentieren. Um über das empirische Material hinaus, welches das Internet sowie Hörbelege liefern, an Daten über den Absentiv und seinen Gebrauch zu gelangen, wurde eine Befragung von deutschen Muttersprachlern vorgenommen. Darin wurden anhand eines Fragebogens fünfzehn unterschiedliche Szenarien geschildert. Die Probanden (insgesamt 30 deutsche Muttersprachler im Alter zwischen 21 und 63) waren aufgefordert, entweder einen teilweise vorgegebenen Satz zu vervollständigen oder zwei Sätze dahingehend zu beurteilen, welcher ihnen plausibler erscheint. In wieder anderen Szenarien wurde erwartet, dass die Befragten die Reaktion schildern, mit der sie auf eine vorgegebene Situation reagieren würden. Desweiteren werden die Ergebnisse einer Korpusstudie eingebunden, die 2008 am Institut für Deutsche Sprache durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden sämtliche Progressivbelege aus dem COSMAS-II-Korpus extrahiert sowie alle Absentivbelege für eine 589 Verben umfassende Liste und in einer Datenbank gespeichert.