Semantik
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What is a sentient agent?
(2018)
Die Polysemie satzeinbettender Prädikate spielt eine wichtige Rolle fur deren Einbettungsverhalten. Konkret wird gezeigt, dass Polysemie mit struktureller Ambiguität als Kontroll- vs. Anhebungsverb assoziiert sein kann (Beispiel drohen/versprechen) und dass NEG-Raising auf bestimmte Lesarten eines polysemen Verbs beschränkt sein kann. Des Weiteren wird beleuchtet, welche Faktoren die syntaktische Flexibilität satzeinbettender Prädikate, d.h. das Einbettungspotenzial bzgl. der wichtigsten Satzkomplementtypen des Deutschen, begünstigen und welche Rolle dabei Umdeutungen (z.B. von bedauern zu 'mit Bedauern äußern'), die Polysemie induzieren, spielen. Alle betrachteten Phänomene deuten darauf hin, dass sie S-Selektion (semantische Selektion) eine zentrale Rolle in der Satzeinbettung spielt.
Deutsche Partikelverben repräsentieren eine äußerst produktive Klasse von komplexen Verben im Lexikon, die sich durch idiosynkratische Eigenschaften auf der Syntax-Semantik-Schnittstelle auszeichnet: Zum einen sind die abtrennbaren Partikeln extrem ambig. Zum anderen entstehen durch die Komposition von Partikel und Basisverb in Abhängigkeit von der semantischen Klasse des Basisverbs (reguläre) Verschiebungen bezüglich der Argumentstruktur und des Grades der Kompositionalität des Partikelverbs. In diesem Artikel stelle ich eine breite Auswahl von kognitiven und computerlinguistischen Studien vor, die verschiedene Perspektiven auf das Zusammenspiel von semantischen Verbklassen, Partikel-Bedeutungen sowie Argumentstruktur und Kompositionalität von Partikelverben ermöglichen.
Der Beitrag ist ein Plädoyer fur die Verwendung von Barsalou-Frames in einem neuen formalen Ansatz in der Semantik. Als Anwendungen werden illustriert: die Framerepräsentation der lexikalischen Bedeutung von Nomen, Verben und Adjektiven; die Modifikation von Nomen durch Adjektive; die Modellierung der Ableitung deverbaler Nomen und der Bedeutung von N-N-Komposita; das Zusammenspiel von syntaktischer und semantischer Komposition in Frames, die beide Strukturebenen integrieren; die Einbettung eines Satzes in einen Äußerungskontext in der Bezugswelt. Das besondere Potenzial des Frameansatzes ist darin begründet, dass er modellieren kann, wie Information zusammengeführt wird - sowohl innerhalb einer Beschreibungsebene als auch ebenenubergreifend.
Nomen werden vermeintlich früher erworben als Verben, da sie dem Noun Bias zufolge konzeptuell einfacher sind. In Studien zum frühen Wortschatzerwerb spielen Verben folglich häufig keine prominente Rolle. Am Beispiel des Deutschen zeigt dieser Beitrag auf, wie sich die Verbbedeutung entwickelt. Dem hier vertretenen Ansatz des Event Structural Bootstrapping zufolge erschließen Kinder sich die Verbbedeutung durch eine Fokussierung auf den Endzustand. Daher spielen telische Verben fur den frühen Spracherwerb eine zentrale Rolle. Ergebnisse aus verschiedenen Spracherwerbsstudien zur Produktion und zur Interpretation von Verben bestätigen, dass deutschsprachige Kinder eine klare Endzustandsorientierung zeigen. Dass Verben und deren Semantik früher erworben werden als bis dato angenommen, spricht gleichzeitig gegen einen starken Noun Bias.
Based on the empirical data of 97 fourth-graders from three districts of Braunschweig in Germany, this paper investigates the possibility of changing semantic frames in multilingual communities. The focus of study is the verb field of self-motion. In a free-sorting task involving 52 verbs, Turkish-speaking students, in particular, placed the verbs schleichen (‘to sneak’) and kommen (‘to come’) in the same group. When explaining the perceived similarity they also used the word schleichen (‘to sneak’), in a specific grammatical construction that is not found in Standard German. This paper suggests that semantic frames may change along with grammatical constructions when typologically distinct languages come into close contact.
A general concept of perspective is proposed, using the mathematical notion of vector spaces as metaphor. The concept is applied to different phenomena which use perspective: spatiotemporal perspective, lexical semantics (prototypes and features), perspectivation in syntax and lexical inferences. Criteria for constructing a superordinate perspective for two given perspectives are developed.
Die Arbeit untersucht die Existenzbedingungen und die Verwendung der nominalen -ei-Ableitungen im modernen Deutsch anhand eines umfangreichen Materials aus den Mannheimer Korpora. Zentral sind dabei die Semantik der vor allem denominalen und deverbialen Wörter, die Art und Weise der Ableitung, die Art und Weise der Komposition und nicht zuletzt die Valenz der deverbalen Ableitungen, d.h. die Valenzvererbung. Inwiefern werden die Verbsatelliten an die abgeleiteten Nomina vererbt, und in welcher Form treten sie auf? Die Arbeit enthält auch Exkurse zu -ei-Ableitungen im Wortspiel, in der Gauner- und Diebessprache, in der Umgangssprache sowie in der Sprache der Sexualität.
Horst Seehofer machte nicht den Anfang; er provozierte aber in einem Interview, das er am 16. März 2018 der Bild-Zeitung gab, eine bis heute anhaltende Debatte. Seehofer hielt und hält dieses Interview für so bedeutsam, dass er es auch in den Web-Auftritt seines Ministeriums, des Bundesinnenministeriums, gestellt hat. Der Text hat als Aufhänger einen Satz, der als Äußerung des Ministers gekennzeichnet ist: „Muslime müssen mit uns leben, nicht neben uns“; danach folgt eine Unterüberschrift, die den Minister und vier Themen des Interviews nennt: „Ein Interview mit Bundesinnenminister Horst Seehofer über Abschiebung, Parallelgesellschaften, Integration und Heimat“. Es soll wohl der Eindruck erweckt werden, dass der Minister die Chance bekommt, seine neuen Aufgabenbereiche zu charakterisieren und seine Pläne vorzustellen. Allerdings, der Aufmacher tut kund, was für Seehofer das dringendste Problem ist: Das Verhalten der Muslime in Deutschland, ihr Leben „mit uns“ und nicht „neben uns“, was immer das bedeuten soll.
This paper argues that there is a correlation between functional and purely grammatical patterning in language, yet the nature of this correlation has to be explored. This claim is based on the results of a corpus-driven study of the Slavic aspect, drawing on the socalled Distributional Hypothesis. According to the East-West Theory of the Slavic aspect, there is a broad east-west isogloss dividing the Slavic languages into an eastern group and a western group. There are also two transitional zones in the north and south, which share some properties with each group (Dickey 2000; Barentsen 1998, 2008). The East-West Theory uses concepts of cognitive grammar such as totality and temporal definiteness, and is based on various parameters of aspectual usage in discourse, including contexts such as habituals, general factuals, historical (narrative) present, performatives, sequenced events in the past etc. The purpose of the above-mentioned study is to challenge the semantic approach to the Slavic aspect by comparing the perfective and imperfective verbal aspect on the basis of purely grammatical co-occurrence patterns (see also Janda & Lyashevskaya 2011). The study focused on three Slavic languages: Russian, which, following the East-West Theory, belongs to the eastern group, Czech, which belongs to the western group, and Polish, which is considered as transitional in its aspectual patterning.