Quantitative Linguistik
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In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Frequenz eines Wortes mit seiner orthographischen Richtigschreibung zusammenhangt. Werden häufige Wörter öfter und früher richtig geschrieben? Und welche Rolle spielt dabei die orthographische Regelhaftigkeit der Wortstrukturen? Unter Zuhilfenahme maschineller Analyseverfahren aus der Großstudie "Automatisierte Rechtschreibdiagnostik" (Fay/Berkling/Stüker 2012) werden diesbezuglich über 1000 Schülertexte von Klasse 2 bis 8 untersucht. Im Ergebnis werden zum einen einige Annahmen, die bislang vor allem auf Erfahrungswerten aus der sprachdidaktischen Arbeit fußten, empirisch bestätigt, zum anderen werden sie hinsichtlich spezifischer Rechtschreibphänomene differenziert und erweitert.
According to a widespread conception, quantitative linguistics will eventually be able to explain empirical quantitative findings (such as Zipf’s Law) by deriving them from highly general stochastic linguistic ‘laws’ that are assumed to be part of a general theory of human language (cf. Best (1999) for a summary of possible theoretical positions). Due to their formal proximity to methods used in the so-called exact sciences, theoretical explanations of this kind are assumed to be superior to the supposedly descriptive-only approaches of linguistic structuralism and its successors. In this paper I shall try to argue that on close inspection such claims turn out to be highly problematic, both on linguistic and on science-theoretical grounds.
Das Lexikon menschlicher Sprachen basiert auf quantitativen Verteilungen, die sich am Zipfschen Gesetz orientieren: Wenige Lexeme werden extrem häufig verwendet und sehr, sehr viele Lexeme sind extrem selten. Auch funktional zusammenhängende Teilwortschätze wie Wörter einer bestimmten Wortart, Verben, die in einem bestimmten Argumentstrukturmuster auftreten, oder Komposita zu einem bestimmten Grundwort zeigen ähnliche Frequenzverteilungen, weisen aber auch jeweils typische Abweichungen von einer Zipfschen Verteilung auf. Zipfnahe Verteilungen sind charakteristisch für dynamische, selbstorganisierende Systeme, und Veränderungen im Wortschatz oder in Teilwortschätzen sind insofern auf der Basis solcher Verteilungen zu interpretieren. Der Artikel plädiert dafür, lexikologischen Sprachdokumentationen ein dynamisches Lexikonkonzept zugrunde zu legen, in dem die Verteilungscharakteristika als Grundlage der Wortschatzstruktur eine zentrale Rolle spielen.
The article investigates the conditions under which the w-relativizer was appears instead of the d-relativzer das in German relative clauses. Building on Wiese 2013, we argue that was constitutes the elsewhere case that applies when identification with the antecedent cannot be established by syntactic means via upward agreement with respect to phi-features. Corpuslinguistic results point to the conclusion that this is the case whenever there is no lexical nominal in the antecedent that, following Geach 1962 and Baker 2003, supplies a criterion of identity needed to establish sameness of reference between the antecedent and the relativizer.