Medienlinguistik
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Internetlinguistik
(2019)
Die Internetlinguistik ist eine neue Forschungsdisziplin, die sich aus drei großen Untersuchungsbereichen konstituiert: der Sprachverwendung in internetbasierten Kommunikationsumgebungen (wie Messengerdienste, Soziale Netzwerkseiten), der Interaktion zwischen Mensch und Maschine (etwa mit smarten Objekten) und der Generierung von Datenkorpora, was auch ethische Fragen aufwirft.
Dieser Band enthält neben einem kurzen Abriss über die Entwicklung der Internetlinguistik bibliografische Angaben zu Spezifika des Kommunikationsraums, der Kommunikationsplattformen und der digitalen Kommunikation, zu menschlichen Handlungsweisen im Web 2.0 und zu methodischen Zugängen der linguistischen Onlineforschung mit einem Überblick über Internetkorpora. Darüber hinaus werden Schnittstellen zu anderen Wissenschaftsdisziplinen aufgezeigt. Der Band gibt außerdem Empfehlungen zu einschlägigen Blogs und Zeitschriften.
Im alltäglichen Leben sind Sozialen Medien kaum mehr entbehrlich: ob zum Zweck der Kommunikation, wie auf WhatsApp, zum Teilen von Inhalten und Fotos, z.B. durch Facebook und Instagram, oder zur Teilhabe am Weltgeschehen über Twitter. Der Band untersucht, ob und wie Soziale Medien unsere Kommunikation und auch unsere Sprache verändern und welche neuartigen kommunikativen Formen der Gebrauch Sozialer Medien hervorgebracht hat.
Sprache und neue Medien
(2000)
Die Auswirkungen von Computer und Internet auf Kommunikationsformen und Sprachverwendung sind gegenwärtig bei weitem noch nicht so überschaubar wie die sprachlich-kommunikative Aneignung und Nutzung älterer technischer Medien wie Telefon, Rundfunk und Fernsehen, Tonband- und Videotechnik.
Die Beiträge des Bandes beschreiben und reflektieren die Auswirkungen der neuen elektronischen Medien unter drei Perspektiven:
1. Mediengeschichte und Medientheorie, wobei das Verhältnis zwischen Sprache und Medien sowie zwischen den verschiedenen medialen Formen im Zentrum steht.
2. Wandel von Sprache und Kommunikationsformen im Gebrauch neuer Medien, vom Reden über und mit dem Computer über Sprach- und Kommunikationsformen im Internet, in computervermittelten Altersgruppen und Videokonferenzen bis zur Struktur von Hypertext.
3. Neue Medien als Arbeitsinstrument der Linguistik von der Datenaufnahme bis zur Ergebnispräsentation und dem wissenschaftlichen Service gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit.
Bild-Makros bzw. 4Memes sind ein präsentes Internetphänomen im Social Web. In sozialen Netzwerken wie Facebook werden diese multimodalen, kulturell geprägten Kommunikate nicht nur veröffentlicht und verbreitet, sondern zudem von NutzerInnen u.a. in Form von Kommentaren rezipiert und interaktiv ausgehandelt. Diese kommunikative Einheit aus einem einerseits eindimensionalen, statischen Kommunikat mit einer andererseits dynamischen, interaktiven Aushandlung stellt dabei eine interdisziplinäre Herausforderung für eine differenzierte (medien-)linguistische Betrachtung dar, der mit einer Kombination von Sehflächenanalyse, Gattungsanalyse sowie Konversations- bzw. Gesprächsanalyse begegnet wird. In dieser Arbeit wird anhand erhobener Daten von Facebook-Gemeinschaftsseiten gezeigt, welche formalen, syntaktisch-semantischen und pragmatisch-funktionalen Mechanismen bei der Kombination der Zeichenressourcen Text und Bild zur Bedeutungskonstitution des (humoristischen) Medienprodukts zusammenspielen, dessen Verständnis auch auf intertextuellem, kulturellem (Kontext- und Gattungs)Wissen basiert. Im Anschluss daran wird dargelegt, wie sich über geteiltes Wissen verfügende RezipientInnen mit technischen und sprachlichen Folgehandlungen auf ein Bild-Makro beziehen und welche sprachlichen Mittel und kommunikativen Verfahren wie Fokussierungsaufforderung und -bestätigung, Bewertung und Übertragung auf die gemeinsame Lebenswelt Anwendung finden.