Lexikologie / Etymologie
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Vor 30 Jahren gab es in Westdeutschland nur ganz wenige Lexikologen und Lexikografen, die sich mit Neologismen befassten. Infolgedessen hatte man damals kein richtiges Neologismenwörterbuch: Heute sieht es ganz anders aus. Allein am Institut für Deutsche Sprache sind zwei Neologismenwörterbücher in Printausgabe entstanden, nämlich „Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen" und „Neuer Wortschatz. Neologismen im Deutschen 2001-2010". Hinzu kommt OWID, auf dem ihre Online-Version und jüngste Neologismen den Benutzern zur Verfügung stehen. Parallel dazu gibt es zahlreiche Aufsätze bzw. Beiträge über Neologie (Neologismenlexikologie) und Neographie (Neologismenlexikographie). In dieser Arbeit werden die Termine des Wortschatz- und Sprachwandels, hinsichtlich der Neologismen und Archaismen in der deutschen Sprache näher untersucht. Dabei erfolgt zu den letzteren beiden Phänomenen eine genauere Betrachtung.
Filtern, Explorieren, Vergleichen: neue Zugriffsstrukturen und instruktive Potenziale von OWIDplus
(2023)
OWIDplus, das Zusatzangebot zur Wörterbuchplattform OWID, vereint verschiedenste lexikalische Datenbanken, Korpustools und visuell aufbereitete Analysen, die mithilfe von Textsuche und Kategorienfiltern so sortiert werden können, dass Benutzer*innen leicht die für sie interessanten Projekte entdecken können. Eine tiefergehende Beschäftigung mit den Einzelprojekten zeigt, wie bei aller oberflächlicher Ähnlichkeit oder gemeinsamen Themenbereichen ganz unterschiedliche methodische Zugänge zu sprachlichen Daten gewählt worden sind und wie Methodik und Forschungsfrage stets aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Vielzahl potenzieller Forschungsfragen führt so unweigerlich zu einer Diversität von Projekten und somit einer Heterogenität, die, so hoffen die Autor*innen, in OWIDplus greifbar wird.
Selten zuvor hat ein Ereignis in der Welt so direkt und für viele Menschen unmittelbar spürbar Einfluss auf den Wortschatz des Deutschen gehabt wie die Coronapandemie. Fast täglich konnte man ab Frühjahr 2020 neuen Wortschatz im Radio oder Fernsehen hören und in Zeitungen, Zeitschriften oder Beiträgen in den Sozialen Medien lesen. Zugleich sind zahlreiche medizinische und epidemiologische Fachausdrücke in den Allgemeinwortschatz eingegangen. Welche Spuren dieses dynamischen Wandels in Lexikon und Kommunikation auf lange Sicht in unserer Sprache zu finden sein werden, ist eine offene Frage, auf die die Sprachwissenschaft erst in den nächsten Jahrzehnten eine Antwort wird geben können. Erste Tendenzen aber zeichnen sich schon heute ab.
Coronaparty, Jo-jo-Lockdown und Mask-have – Wortschatzerweiterung während des Corona-Stillstands
(2021)
Hier sehen Sie neue Wörter sowie bekannte Wörter mit neuen Bedeutungen, die seit Beginn der COVID-19-Pandemie aufgekommen sind, bei denen wir aber noch beobachten, ob sie eine gewisse Verbreitung in die Allgemeinsprache erfahren werden. Zu jedem dieser Wörter geben wir eine (vorläufige, grobe) Bedeutungserläuterung an und illustrieren die Verwendung mit 1-2 Belegen.
Vorwort
(2021)
Selten hat ein globales Ereignis nicht nur den Alltag sehr vieler Menschen weltweit schlagartig verändert und in einem längeren Zeitraum zu nachhaltigen Änderungen der Lebensumstände geführt, sondern auch direkte Spuren im Wortschatz und der Art und Weise des Kommunizierens hinterlassen, wie dies durch die Coronakrise der Fall war. Die Beiträge in diesem Band zeichnen diese Reflexionen nach und machen die Veränderungen auf Basis unterschiedlichen Materials (z.B. Pressetexte, Social-Media-Quellen, Gespräche) und zu einem breiten Themenspektrum (Arbeit, Schule, Wirtschaft usw.) nachvollziehbar. Ein deutlicher Fokus liegt dabei auf dem lexikalischen Wandel und zahlreichen Neologismen, die rund um die Coronapandemie aufgekommen sind.