Lexikografie
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Ende des Jahres 2003 erscheint der 5. Band (Eau de Cologne – Futurismus) der Neubearbeitung des Deutschen Fremdwörterbuches. Gleichzeitig jährt sich das Erscheinen des ersten Bandes: Vor genau 90 Jahren erschien der von dem Freiburger Germanisten Hans Schulz erarbeitete, die Fremdwörter der Buchstaben A – K umfassende erste Band des Werkes, das eine Sonderstellung unter den deutschen Fremdwörterbüchern einnimmt. Anlass genug, auf eine sehr wechselvolle Geschichte dieses Wörterbuches, auf 90 Jahre Arbeit, auf Mitarbeiter und auf verschiedene Bearbeitungsphasen zurückzublicken, den Weg von einem verlagsfinanzierten Ein-Mann-Unternehmen zu einem öffentlich geförderten Projekt nachzuzeichnen.
Die propädeutische Grammatik ProGr@mm ist eine Internet-Grammatik in Hypertext-Format. Sie wird in der Abteilung Grammatik am Institut für Deutsche Sprache seit April 2001 entwickelt. ProGr@mm wird als ein Grundkurs Grammatik speziell für die universitäre Lehre konzipiert und nutzt die medialen Vorteile, die das Internet bietet. Sie ist als interaktives Lernsystem auf die spezifischen Nutzerinteressen innerhalb der Lehre zugeschnitten. ProGr@mm enthält Wissenseinheiten zu grundlegenden Bereichen der deutschen Grammatik, die in jeder »Einführung in die Grammatik des Deutschen« im sprachwissenschaftlichen Grundstudium Anwendung finden können. Die Text-Einheiten der propädeutischen Grammatik und die verschiedenen Funktionen, die das System darüber hinaus bietet, sind als Hypertext untereinander verlinkt. Unterschiedliche bewegte Schaubilder (Animationen), Übungs- und Kontrollaufgaben, die in dieser Form nur im Internet realisierbar sind, sind in die verschiedenen Einheiten eingebunden. Projektverbund ProGr@mm ist ein Drittmittelprojekt, es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das BMBF finanziert im Projektverbund »Neue Medien in der Bildung« (NMB) unterschiedlichste Internetprojekte (500 Einzelprojekte), so auch Projekte, die in der Hochschullehre in den Bereichen Sprach- und Kommunikationswissenschaften eingesetzt werden können.
Die mittlerweile 42. Jahrestagung des IDS fand vom 14.-16. März 2006 statt. Das diesjährige Thema lautete „Sprachkorpora – Datenmengen und Erkenntnisfortschritt“. Wenn man also untersucht, welche Folgen die relativ junge Möglichkeit der Nutzung großer elektronischer Korpora für die linguistische Forschung hat, taucht natürlich gleichzeitig die Frage auf, wo die Grenzen korpusbezogener Arbeit liegen. Oder, anders gewendet: Welchen Status haben denn damit überhaupt noch die anderen traditionellen Arten des Datenbezugs und der Datengewinnung für den Linguisten?
Nach knapp vierjähriger Bearbeitungszeit ist der 6. Band des Deutschen Fremdwörterbuchs erschienen, der die Lemmata des Buchstabens G (Gag - Gynäkologie) enthält. Es ist der letzte Band, an den der Begründer und langjährige Leiter des Neubearbeitungsprojekts Gerhard Strauß selbst noch Hand anlegen konnte. Sein Tod am 18. März 2006 fällt als schmerzliche Zäsur in die Mitte dieses Bearbeitungszeitraums; gleichzeitig ging damit eine 16 Jahre umfassende erste Projektphase zu Ende, in der fünf stattliche Wörterbuchbände erarbeitet und von der Fachwelt mit großer Zustimmung aufgenommen worden sind. Die Bände 1-5 der Neubearbeitung des DFWB (Buchstaben A-F), für die Gerhard Strauß die lexikografische Konzeption entwickelt hat und für deren komplette Redaktion er verantwortlich zeichnet, haben den Rang dieses Wörterbuchs als Standardwerk auch in der zweiten Auflage gefestigt.
Dieser Beitrag beleuchtet lexikalische Ausdrücke näher, die in einer Lesart durch eine synonyme Relation verbunden sind. Im Vordergrund steht die korpusgestützte Untersuchung paradigmatischer Kontextanpassung dieser Relationspaare. Es wird gezeigt, wie diese Sinnrelation insbesondere innerhalb einer Lesart kontextuell variieren kann oder spezifiziert wird und wie anhand von Korpusdaten diese variierenden Strukturen lexikologisch erfasst und lexikografisch beschrieben werden können. Diese Beobachtungen entstanden auf der Basis der Wörterbucharbeit im Projekt elexiko und stellen erste Ergebnisse hinsichtlich variabler paradigmatischer Strukturen dar, die auf der Basis eines umfangreichen Korpus, des für lexikografische Zwecke zusammengestellten elexiko Korpus,gewonnen wurden Es wird dargestellt, wie Korpusbeobachtungen hinsichtlich synonymer Variabilität im Projekt elexiko lexikografisch umgesetzt werden. Dabei soll verdeutlicht werden, wie man ein Synonymwörterbuch gebrauchsorientierter gestalten kann, wie sich neu gewonnene Korpuserkenntnisse lexikografisch einarbeiten lassen und wie dabei gleichzeitig nach angemessenen Präsentationsformen gesucht werden muss.
Sowohl OWID/elexiko für das Deutsche als auch ordnet.dk für das Dänische gehören zu den Pionieren bei der Nutzung des Web für wörterbuchähnliche Wortschatz-Informationssysteme. Da sich im Web viele unterschiedliche herkömmliche mediale Funktionen modellieren lassen, z.B. Druckmedien oder audiovisuelle Medien, und darüber hinaus eine unmittelbare Interaktion mit dem Benutzer möglich ist, stellt die Konzeption eines Wortschatz-Informationssystems eine komplexe Herausforderung für die traditionelle buchorientierte Lexikografie dar. Auf dem Hintergrund der Frage, inwiefern das klassische Buchmedium – und hiermit verbundene Interaktionsmuster – in den beiden Wortschatz-Informationssystemen nicht nur einfach virtuell nachgebaut, sondern nutzbringend erneuert wird, soll ein Vergleich von elexiko und einem Prototyp der Wörterbuchkomponente von ordnet.dk durchgeführt werden. Hierbei wird deutlich, dass elexiko und ordnet.dk etwas unterschiedliche Schwerpunkte haben: Das Ausloten mikrostruktureller Möglichkeiten zur möglichst umfassenden lexikografischen Beschreibung bei elexiko bzw. die Erweiterung der Wörterbuchfunktionen bei ordnet.dk, z.B. bezüglich der Recherche.
Dieser Artikel fasst wichtige Aspekte der vom Projekt ‘Usuelle Wortverbindungen’ (UWV) erarbeiteten
Konzeption für die korpusbasierte lexikografische Beschreibung von Wortverbindungen in OWID zusammen. Der Schwerpunkt in diesem Teilprojekt liegt auf der lexikografischen Beschreibung des typischen Gebrauchs von usuellen Wortverbindungen auf der Basis eines sehr großen Korpus des Deutschen. Zur differenzierten Untersuchung des Sprachgebrauchs werden korpusanalytische Methoden herangezogen und die Ergebnisse in einem nutzerfreundlichen Hypertextformat präsentiert. Zudem ist es ein Ziel, die sprachliche Vielfalt, die in den Korpora gerade auch in Bezug auf Wortverbindungen zu finden ist, durch eine große Menge authentischer Korpusbelege angemessen darzustellen.
Der Beitrag zeigt, ausgehend von der Darstellung der neuen Benutzungsmöglichkeiten der Onlinefassung
des Neologismenwörterbuches gegenüber seiner Printfassung, welche Links derzeit innerhalb des Neologismenwörterbuches sowie von diesem auf die Wörterbücher des Portals OWID und auf andere elektronische Wörterbücher gesetzt werden. Am Beispiel der Wortartikel Adresse und Klammeraffe, die sowohl im Neologismen- als auch im elexiko-Wörterbuch ausgearbeitet vorliegen, werden Überlegungen hinsichtlich der geplanten Verknüpfung zwischen Wortartikeln mit gleichlautenden Stichwörtern angestellt. Sie betreffen insbesondere die Lesarten und ihre Etikettierung sowie die Verlinkung von sinnverwandten Wörtern. Eine Verständigung darüber kann dazu beitragen, dem jeweiligen Projektkonzept besser gerecht zu werden und die Darstellung eindeutiger und damit letztlich auch benutzerfreundlicher zu machen.
Der folgende Beitrag beschreibt das OWID-Modul zum Schulddiskurs 1945-1955, das aus einem von der DFG geförderten Projekt hervorgegangen ist und dessen Ergebnisse in Kämper (2005) ausführlich dargestellt sind. Das OWID-Modul „Diskurswörterbuch“ ist die Online-Version des Wörterbuchs zum Schulddiskurs (vgl. Kämper 2006. Erläutert wird der dem Wörterbuchtyp zugrunde gelegte Diskursbegriff und es wird dargestellt, inwiefern lexikalische Serialität Gegenstand des Wörterbuchs ist. Anschließend wird die besondere Struktur eines Diskurswortschatzes problematisiert, aus der als Aufgabe eines Diskurswörterbuchs die Darstellung begrifflich-
semantischer Bezugsrelationen des Wortbestands resultiert. Die Darstellung der äußeren Zugriffsstrukturen, der Artikelstrukturen, der Datendistribution und Verweise sowie Hinweise zur Benutzung werden dann exemplifiziert.
In diesem Beitrag werden wichtige Neukonzeptionen und umfangreiche Nachbearbeitungen einzelner
Angabebereiche in elexiko erläutert. Die linguistische Konzeption dieser Angaben stellt eine Weiterentwicklung gegenüber der Konzeption dar, wie sie im Band „Grundfragen der elektronischen Lexikographie. elexiko – das Online-Informationssystem zum deutschen Wortschatz“ (2005) vorgelegt wurde. Betroffen sind z.B. die Angabebereiche der typischen Verwendungen, der sinn- und sachverwandten Wörter und der Besonderheiten des Gebrauchs.
Ziel des folgenden Beitrags ist eine vergleichende Gegenüberstellung der elektronischen Wörterbücher
ELDIT („Elektronisches Lernerwörterbuch Deutsch-Italienisch“) und elexiko. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen ein allgemeiner Überblick und die Beschreibungen der beiden Benutzerschnittstellen mit entsprechenden Hintergrundinformationen sowie ein technischer Vergleich der beiden Systeme in tabellarischer Form. Die Synopse zeigt, dass beide Wörterbücher einerseits eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen, die unter anderem in der modularen Struktur und im Zugang zu einzelnen Angabeklassen, aber auch in den eingesetzten Technologien und der Hypermedianutzung bestehen, andererseits unterscheiden sie sich wesentlich voneinander. Aus den möglichen Konstellationen verschiedener Parameter (Adressat, Fachgebiet, Zweck/Benutzungssituation, Medium) ergeben sich nämlich jeweils spezifische Anforderungen, die eine differenzierte Ausgestaltung nicht nur dieser, sondern ein- oder mehrsprachiger Benutzerschnittstellen im Allgemeinen auf mehreren Ebenen nötig machen.
Ausgehend von den drei Einträgen „Gegenwart“, „blind“ und „Globalisierung“ und ihren jeweiligen Verknüpfungen mit einem der drei OWID-Produkte, versucht dieser Beitrag zu zeigen, ob und wie das
elexiko-Wörterbuch durch die Einbindung in OWID an Substanz und lexikografischem Informationsgehalt
gewonnen hat.
Im vorliegenden Beitrag soll der Aufbau einer maßgeschneiderten XML-Modellierung für ein Wörterbuchnetz erläutert werden. Diese Schriftfassung beruht auf einem gleichlautenden
Vortrag, der auf dem ersten Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks „Internetlexikografie“ in
Mannheim im Mai 2011 gehalten wurde. Der Beitrag ist als Werkstattbericht zu verstehen,
d. h. als praktisch orientierter Blick sowohl darauf, wie wir unsere Modellierung für OWID
konzipiert haben, welche Konsequenzen dies für die lexikographische Arbeit sowie für die
Recherchemöglichkeiten der Nutzer hat, als auch darauf, welche Vor- und Nachteile wir bei
diesem Modellierungsansatz sehen. Der vorliegende Beitrag bietet damit keine umfassende
theoretische Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten der Modellierung. Lediglich
im folgenden Kapitel werden die Grundzüge des Modellierungsansatzes kurz erläutert
und es wird auf entsprechende weiterführende projektbezogene Literatur verwiesen.
Der Beitrag behandelt die technischen Gesichtspunkte, unter denen die Neustrukturierung und -gestaltung des OWID-Portals erfolgte. Ausgehend von den definierten Anforderungen werden die grundlegenden Strukturen des Portals dargelegt. Die verwendeten technischen Standards (Oracle-Datenbank, XML/XSL,HTML/CSS) werden beschrieben und ihr Zusammenspiel erläutert. Exemplarisch wird der Weg eines Artikels von der Entstehung über das Einchecken ins System bis hin zur Aushabe als HTML-Seite dargestellt.
Vorwort
(2008)
In diesem Beitrag geht es um Fragen der Benutzerführung in lexikografisch-lexikologischen Portalen, und zwar inbesondere um die Portale OWID (Mannheim) und „Wörterbuch-Portal“ (Berlin). Diese werden mit ihrer jeweiligen Konzeption sowie ihrem technischen Aufbau vorgestellt und dann aus Benutzersicht bewertet. An Vorschläge für die Weiterentwicklung dieser Angebote schließen sich einige grundsätzliche Überlegungen zur Zukunft lexikografischer Portale an.
The evolution of computer technologies and the introduction of the World Wide Web (WWW) have substantially changed the way scientific articles and books are published today. Besides writing for "traditional" print media, more and more authors decide to reach a larger audience and to decrease distribution time by offering their works on the internet. The electronic medium not only facilitates the spread of information, it also adds new value by extending the possibilities of knowledge retrieval. Of course the same is true for structured data collections like scientific glossaries, dictionaries or bibliographies. They particularly profit from the web when being accessible via user-friendly and effective frontends. The following chapters deal with the transformation of the Bibliography of German Grammar (“Bibliografie zur deutschen Grammatik”) from a data pool primarly used for print publishing to a relational database application offering a basis for media-independent distribution. Starting with a short description of the beginnings of the bibliography, the focus of this article lies on the explanation of our current database design as well as on the presentation of the web-based user interface.
Onlinewörterbücher in der Wörterbuchkritik : ein Evaluationsraster mit 39 Beurteilungskriterien
(2010)
Im Rahmen dieses Aufsatzes wird erstmals der Versuch eines möglichst umfassenden und dem neuen Wörterbuchtypus der Onlinewörterbücher (OWB) angepassten Kriterienkatalogs zur Wörterbuchkritik vorgestellt. Greifen doch hier nicht in vollem Umfang die – wenn auch wahrlich gut ausgearbeiteten – Evaluationsraster für Printwörterbücher. Denn: „The Internet will ultimately influence lexicography, along with all fields of knowlegde.“ (Carr 1997, S. 219). Es ergeben sich folglich für OWB eine Reihe von Mehrwerten: ‘Hypertext’ verändert den gesamten strukturellen Aufbau von Texten, bricht deren Linearität auf, fragmentiert Texte in kleinere Informationseinheiten und stellt diese in ein Netz aus Knoten und Links, durch das sich der Leser seinen eigenen Weg bahnt (Huber 2003, S. 15, 45; Kuhlen 1991, S. 20f., 124; Storrer 2000a, S. 213ff.). Diese "Interaktivität" ermöglicht die Manipulierbarkeit von Hypertexten, eine Eigenschaft, welche Benutzern durch die Möglichkeit, eigene Lesewege einzuschlagen, eine aktivere Rolle bei der Rezeption zuweist (Kuhlen 1991, S. 12ff.; Sager 2000, S. 589). "Multimedia" als weiterer Mehrwert erlaubt außerdem die Implementierung von Text, Bildern und weiteren neuen Formen der Informationsvermittlung wie Film, Ton, Animation und Simulation (Sager 2000, S. 588f.). Ergo hat sich im Rahmen des Wechsels vom Printwörterbuch zum OWB nicht nur ein Wandel des Mediums vollzogen (Abschied vom eigentlichen Buch), sondern auch eine Wandlung innerhalb der Textsorte Wörterbuch als Nachschlagewerk. Dieser Veränderung muss in einigen Punkten eine Modifizierung oder auch Augmentation der Bewertungskriterien folgen. Dies gilt es im Rahmen des neuen Kriterienkatalogs zu verdeutlichen.
Die Duden-Ontologie hat mittlerweile eine mehr als 10-jährige Geschichte, von denen ich hier verschiedene Aspekte vorstellen möchte. Zu Beginn stand die Vision alle Duden-Werke in einer zentralen Quelle zu speichern, aus der heraus alle bisherigen und je nach Bedarf auch neue Werke in verschiedenen Formaten und für verschiedene Medien weitgehend automatisch produziert werden können. Darüber hinaus sollten auch sprachtechnologische Produkte diese Quelle nutzen und so von einer permanenten Pflege und kontinuierlichen Überarbeitung und Ergänzung der zentralen Ressource unmittelbar profitieren können. In diesem Papier werde ich zunächst die Motivation und die Ziele erläutern, die uns zu Beginn des Projektes veranlasst haben, uns in dieses Abenteuer zu stürzen. Aus diesen Motiven und Zielen leiteten sich die Anforderungen an die Datenmodellierung ab. Das daraus resultierende Datenmodell werde ich kurz darstellen und anschließend auf die Implementierung eingehen. Zum Schluss gehe ich auf den Einsatz des Wissensnetzes in der Verlagspraxis ein.
Das Kicktionary ist ein dreisprachiges (deutsch-englisch-französisches) elektronisches Wörterbuch der Fußballsprache. Es basiert auf einem Korpus von geschriebenen Fußballberichten und (in geringerem Umfang) gesprochenen Fußballkommentaren und nutzt die Ideen der Framesemantik (Fillmore 1982, Fillmore et al. 2003) sowie der lexikalischen Relationen (Fellbaum 1998) zur Strukturierung des Wortschatzes. Verschiedene Aspekte der Erstellung, Präsentation und Nutzung des Kicktionary sind in Schmidt (2008, 2009 und 2010) dargestellt. Im vorliegenden Beitrag konzentriere ich mich auf die Frage, welche Datenmodelle und welche Datenformate zur Modellierung des Wortschatzes im Kicktionary zum Einsatz kamen. Zu diesem Zweck möchte ich einleitend zunächst mein Verständnis dieser drei Begriffe – Datenmodell, Datenformat und Modellierung – näher erläutern.
Im vorliegenden Beitrag soll der Aufbau einer maßgeschneiderten XML-Modellierung für ein Wörterbuchnetz erläutert werden. Diese Schriftfassung beruht auf einem gleichlautenden Vortrag, der auf dem ersten Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks "Internetlexikografie" in Mannheim im Mai 2011 gehalten wurde. Der Beitrag ist als Werkstattbericht zu verstehen, d. h. als praktisch orientierter Blick sowohl darauf, wie wir unsere Modellierung für OWID konzipiert haben, welche Konsequenzen dies für die lexikographische Arbeit sowie für die Recherchemöglichkeiten der Nutzer hat, als auch darauf, welche Vor- und Nachteile wir bei diesem Modellierungsansatz sehen. Der vorliegende Beitrag bietet damit keine umfassende theoretische Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten der Modellierung. Lediglich im folgenden Kapitel werden die Grundzüge des Modellierungsansatzes kurz erläutert und es wird auf entsprechende weiterführende projektbezogene Literatur verwiesen.
Einleitung
(2011)
In diesem Beitrag soll zunächst der Hintergrund des DWDS-Wörterbuchs dargestellt werden. Im zweiten Abschnitt erfolgt eine kurze Charakterisierung des im DWDS-Wörterbuch verwendeten Kollokationsbegriffs. Dessen Einbettung in die Wörterbuchstruktur des DWDSWörterbuchs wird im dritten Abschnitt beschrieben. Das eigentliche digitale Herzstück der Kollokationsbeschreibung im DWDS-Wörterbuch ist das DWDS-Wortprofil, eine auf syntaktischer Analyse und statistischer Auswertung basierende automatische Kollokationsextraktion, deren Grundlagen und Qualität in Abschnitt 4 dargestellt werden. In Abschnitt 5 soll anhand einiger Beispiele illustriert werden, wie die Arbeitsteilung der automatischen Kollokationen und der lexikographischen Intuition in der täglichen lexikographischen Arbeit aussieht. Schließlich geben wir im letzten Abschnitt einen Ausblick auf die künftige Arbeit.
Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse aus zwei Benutzungsstudien präsentiert, die zum Wörterbuch elexiko im Januar bzw. März 2011 realisiert wurden. Wörterbuchbenutzungsforschung für ein neu konzipiertes, noch im Aufbau befindliches, umfangreiches Onlinewörterbuch zur deutschen Gegenwartssprache wie elexiko ist bislang nur in geringem Umfang durchgeführt worden.Dabei ist der Bedarf an Klärung der Benutzerbedürfnisse und -meinungen insgesamt groß. Solch eine Klärung kann einerseits als Bestätigung von Entscheidungen, die für Inhalt und Präsentation des Wörterbuchs getroffen wurden, dienen. Sie dient andererseits aber auch als Anregung für deren Verbesserung auf der Grundlage nicht vermeintlicher, sondern tatsächlicher Bedürfnisse und Meinungen zur Wörterbuchbenutzung.