Lexikografie
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Seit 1996 ist das Amtliche Regelwerk zur deutschen Rechtschreibung (einschließlich Amtlichem Wörterverzeichnis) gültig. Es regelt die Orthografie für Behörden und Schulen in Deutschland sowie in den sechs weiteren Mitgliedsländern des Rats für deutsche Rechtschreibung. Für die Wörterbuchverlage bzw. alle Wörterbuchprojekte gilt es, dieses hoch abstrakte Regelwerk einerseits auf alle Einträge in den A–Z-Teilen der Wörterbücher anzuwenden und andererseits ggf. das Regelwerk selbst zu „übersetzen“ und es damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Anforderungen an gegenwartssprachliche Wörterbücher beinhalten, bei der Aufbereitung der lexikalischen Informationen in Stichwortartikeln die lemmabezogenen Korrektschreibungen adäquat zu berücksichtigen. Die dazugehörigen Arbeitsgänge in der Redaktion des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS) reichen von der Ansetzung der Nennformen in allen ggf. zulässigen orthographischen Varianten über die Anlage von Verweisen auf die einschlägige Bezugsnorm bis zur Dokumentation ausgewählter Korpusbelege mit gebrauchsfrequenten Abweichungs- und Falschschreibungen. Als besondere Herausforderungen für die lexikographische Praxis erweisen sich regelmäßig Lücken und Interpretationsspielräume in der amtlichen Regelung sowie die bei Belegrecherchen in den DWDS-Textquellen zutage tretenden Diskrepanzen zwischen orthographischer Norm und Schreibusus.
Any bilingual dictionary is contrastive by nature, as it documents linguistic information between language pairs. However, the design and compilation of most bilingual dictionaries is often no more than mere lists of lexical or semantic equivalents. In internet forums, one can observe a huge interest in acquiring relevant knowledge about specific lexical items or pairs that are prone to comparison in a more comprehensive manner as they may pose lexical semantic challenges. In particular, these often concern easily confused pairs (e.g. false friends or paronyms) and new terms increasingly travelling between languages in news and social media (Šetka-Čilić/Ilić Plauc 2021). With regard to English and German, the fundamental comparative principles upon which contrastive guides should be build are either absent, or specialised contrastive dictionaries simply do not exist, e.g. comprehensive descriptive resources for false friends, paronyms, protologisms or neologisms (see Gouws/Prinsloo/de Schryver 2004). As a result, users turn to electronic resources such as Google translate, blogs and language forums for help. For example, it is English words such as muscular which have two German translations options.
These are two confusables muskulär and muskulös both of which exhibit a different semantic profile. German sensitiv/sensibel and their English formal counterparts sensitive/sensible are false friends. However, these terms are highly polysemous in both languages and have semantic features in common. Their full meaning spectrum is hardly captured in bilingual dictionaries to allow for a full comparison. Translating protologisms such as German Doppelwumms as well as more established new words is one of the most challenging problems. Currently, German neologisms such as Klimakleber are translated as climate glue (instead of climate activist glueing him-/herself onto objects) by online tools, simply causing mistakes and contextual distortion. Most challenges users face today are well-known (e.g. Rets 2016). New terms are often unregistered in dictionaries and it is often impossible to make appropriate choices between two or more (commonly misused) words between two languages (e.g. Benzehra 2007). These are all relevant problems to translators and language learners alike (e.g González Ribao 2019).
This paper calls for the implication of insights from contrastive lexicology into modern bilingual lexicography. To turn dictionaries into valuable resources and in order to create productive strategies in a learning environment, the practice of writing dictionaries requires a critical re-assessment. Furthermore, the full potential of electronic contrastive resources needs to be recognised and put into practice. After all, monolingual German lexicography has started to reflect on how users’ needs can be accounted for in specific comparative linguistic situations. Some of these ideas can be comfortably extended to bilingual reference guides. On the one hand, this paper will deliver a critical account of some English-German/German-English dictionaries and touch on the shortcomings of contemporary bilingual lexicography. On the other hand, with the help of fictitious resources I will demonstrate contrastive structures as focal points of consultations which answer some of the more frequent language questions more reliably. Among others, I will explain how we need to build user-friendly dictionaries to allow for translating false friends or easily confusable words from the source language into its target language efficiently. With regard to neologisms, I will show how discursive descriptions and definitions that are more elaborate can support language learners to learn about necessary extra-linguistic knowledge. Overall, this could improve the role of specialised dictionaries in the teaching or translating process (cf. Miliç/Sadri/Glušac 2019).
Die Behandlung der Euro-Krise in der deutschen Presse ist typisch für die Art und Weise, wie sich die Beschreibung komplexer Phänomene der Wirtschaft im letzten Jahrzehnt entwickelt hat: Fachberichte schwinden allmählich zugunsten von neuen Erzählformen, in denen rhetorische Figuren die Oberhand gewinnen. Darunter sind vor allem Metaphern zu finden, die hauptsächlich konventioneller Natur sind, aber auch gern kreativ fortgesetzt werden. Sie spielen meist eine zentrale Rolle auf der Textebene, indem sie wesentlich zur Kohärenz eines Abschnitts bzw. eines ganzen Artikels beitragen. Diese innovativen Kommunikationsformen mögen zwar das Interesse des breiten Publikums an wirtschaftlichen Debatten wecken, aber sie führen oft zu einer groben Vereinfachung, die den technischen Aspekt der Euro-Krise völlig beiseite lässt. Außerdem sind die benutzten Bilder in der Regel sehr negativ gefärbt, was die Angst der Öffentlichkeit vor einem weltweiten Zusammenbruch der Finanzmärkte sicherlich noch verstärkt und dem Vertrauen der Bürger in Europa nicht gerade dient. Die Vorliebe der Massenmedien für düstere Szenarien enthüllt somit eine bewusste Strategie der Dramatisierung, die immer mehr zum „Storytelling“ tendiert.
The present paper examines the rise and fall of Modern High German loanwords in English from 1600 until 2000, principally making use of the record of borrowing documented by the Oxford English Dictionary (OED) in its Third Edition (online version, in revision 2000-). Groups of loanwords are analysed by century, with reference to the changing social and cultural landscape characterising relationships between the relevant nations over this period. This is not a simple picture: each language grows over the period in different ways, and the speakers of English look to German at different times for different types of borrowing, as the political and intellectual balance alters.
Gerd Hentschel gehört zu den Pionieren der heutigen Computerlexikografie und der IT-gestützten Korpuserschließung. Eine seiner ersten Zeitschriftenpublikationen, mit dem Titel Einsatz von EDV und Mikrocomputer in einem lexikographischen Forschungsprojekt zum deutschen Lehnwort im Polnischen (Hentschel 1983), befasst sich mit der Frage, wie - unter den damaligen technischen Vorzeichen - Forschungs- und Dokumentationsarbeiten zu polnischen Germanismen sinnvoll durch die Verwendung von Computern unterstützt werden können. Die besagten Arbeiten mündeten später in die Online-Publikation des Wörterbuchs der deutschen Lehnwörter in der polnischen Schrift- und Standardsprache (WDLP). Es ist aus heutiger Sicht bemerkenswert, mit welchen Beschränkungen die Arbeit mit dem Computer noch vor 40 Jahren zu kämpfen hatte. Aus gegebenem Anlass sei es gestattet, diesen Punkt etwas ausführlicher zu illustrieren.
Eine Wörterbuchforschung für das Sprachenpaar Deutsch-Spanisch an der Schnittstelle zwischen Phraseologie und Konstruktionsgrammatik existiert bislang praktisch nicht. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke zu leisten, und zwar am Beispiel der „Idiomatik Deutsch-Spanisch" (IDSP) (Schemann et al. 2013). Die Phraseologieforschung befasst sich zwar schon lange mit nicht-kompositionalen Konstruktionen (die heterogen benannt werden z.B. Satzmuster, Phraseoschablonen, Phrasem- Konstruktionen, Schemata), die empirische Fundierung ist aber eher noch unsystematisch und bezogen auf die Lexikografie eher noch im Anfang begriffen. Es wird zum einen gezeigt, welchen großen Stellenwert solchen Mustern in der „Idiomatik Deutsch-Spanisch" (ebd.) zukommt. Zum anderen wird ein Vorschlag unterbreitet, mit dem die im Wörterbuch verzeichneten Phraseme und Muster unter einer dem Aspekt verfestigter Muster und Schemata klassifiziert und gruppiert werden können.
Der folgende Beitrag befasst sich mit Phänomenen, die sich eher am Rande der festen Wortverbindungen befinden, aber eben dort, wo die (Pseudo-)Freiheit trügerisch ist und für manche Sprecher/Schreiber zum Handicap werden kann. Fremdsprachenlerner, die sich der Grenzen ihrer Freiheit bewusst sind und dann Wörterbücher heranziehen, stoßen nämlich bei der Suche nach Definitionen oder nach dem „passenden Wort" meistens auf Ungenauigkeiten oder Gleichsetzungen, die ihnen den Eindruck einer oft unübersichtlichen, arbiträren oder gar chaotischen Lage vermitteln und ihnen jedenfalls selten aus dem Labyrinth der Synonymie heraushelfen. Ich möchte hier an einigen adjektivischen Beispielen zeigen, wie dieses Labyrinth aussieht und für den Wörterbuchnutzer bald zum Teufelskreis wird, um dann auf einige Parameter der Adjektiv-Nomen-Verbindungen einzugehen. Meine Ausgangshypothese ist, dass im Zeitalter der großen Korpora Wörterbücher sich auch bei der Beschreibung der einzelnen Lexeme unbedingt auf den heutigen konkreten Gebrauch stützen sollen, d.h. dass sowohl die Präferenzen der Wortverbindungen bei der Bedeutungsbeschreibung als auch ihre Usualität bei den angeführten Beispielen zu berücksichtigen sind. Durch die Untersuchung einiger Problemfälle werden abschließend mögliche Auswege aufgezeigt.
Dieser Beitrag stellt zwei Korpora vor, die als Datengrundlage für die Bestimmung der Regionalangaben im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) fungieren: das ZDL-Regionalkorpus und das Webmonitor-Korpus. Diese Korpora wurden am Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL) erstellt und stehen allen registrierten Nutzern der DWDS-Plattform für Recherchen zur Verfügung. Das ZDL-Regionalkorpus enthält Artikel aus Lokal- und Regionalressorts deutscher Tageszeitungen, die mit arealen Metadaten versehen sind. Es wird ergänzt durch regionale Internet-Quellen im Webmonitor-Korpus, die zusätzliche Areale und Ortspunkte aus dem deutschen Sprachraum einbeziehen. Die Benutzerschnittstelle der linguistisch annotierten Korpora erlaubt nicht nur komplexe sprachliche Abfragen, sondern bietet auch statistische Recherchewerkzeuge zur Bestimmung arealer Verteilungen.
In this paper, the author studies the role of the dictionary in the first language acquisition, highlighting its didactic value. Based on two Romanian lexicographical works of the 19th century, Lexiconul de la Buda (Buda, 1825) [the Lexicon of Buda] et Vocabularu romano-francesu (Bucarest, 1870) [the Romanian-French Vocabulary], the author analyses the normative information recorded in the articles in order to observe which level of language (i. e. phonetical, morphological, syntactical and lexical) is concerned. Such an approach allows to distinguish between the possible changings both at the level of the perception or at the grammatical, lexical and semantical description, i. e. the settlement of the word in the first language, and at a technical level, i. e. the making of article and of dictionary.