Korpuslinguistik
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Die in diesem Band versammelten Beiträge zur Jahrestagung 2022 des Instituts für Deutsche Sprache geben einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen der Erschließung und Nutzung von Korpora in der germanistischen Linguistik und darüber hinaus. Dabei steht im Vordergrund, wie bekannte und neue Korpora für die Untersuchung verschiedenster linguistischer Fragestellungen, z.B. der Lexikografie, der Gesprächsforschung, des Spracherwerbs oder der historischen Sprachwissenschaft, genutzt werden können.
Im Einzelnen geht es um:
- Korpusangebote und Korpusdesign
- Software für die Arbeit mit Korpora
- Korpusaufbereitung
- den Zusammenhang von Korpusaufbereitung und Forschungsfragestellungen
- ethisch-rechtliche Aspekte der Arbeit mit Korpora
- Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten von Korpora
Diese Fragen werden im Kontext wissenschaftstheoretischer Überlegungen zur Frage des Nutzens von Korpora für die linguistische Erkenntnisbildung behandelt. Es werden dabei sowohl klassische Schrift- und Tonkorpora, als auch Korpora mit Daten aus anderen Medialitäten (Video und Social Media) vorgestellt. Eine weitere Dimension sind Vergleichskorpora mehrerer Sprachen oder Medialitäten (mündlich vs. schriftlich) sowie diachrone (Vergleichs-)Korpora und der Blick auf nicht-deutschsprachige Korpusangebote.
Phänomene im Bereich von Valenz, Argumentstruktur, Diathesen, Kollokationen und Phrasemen dienen von jeher zur Bestimmung der Schnittstelle zwischen Lexikon und Grammatik. Mittlerweile sind allerdings grundsätzliche Zweifel an der Berechtigung der sprachtheoretischen Zweiteilung in Lexikon und Grammatik aufgekommen, auch weil die Entwicklungen im Bereich empirischer Methodik einen zunehmend besseren Einblick in die differenzierte Natur sprachlichen Wissens ermöglichen und uns mit semiproduktiven Prozessen, graduellen Kategoriezuordnungen, instabilen sprachlichen Mustern und frequenzgesteuerten Usualisierungen eigentlich regelhafter Strukturen konfrontieren. Die strikte Grenze zwischen der Grammatik als dem Ort des syntaktisch-semantisch Regelhaften und dem Lexikon als dem Repositorium des syntaktisch-semantisch Idiosynkratischen ist damit in Frage gestellt. Die Beiträge des Bandes betrachten den Bereich, wo Regelhaftes und Idiosynkratisches miteinander verwoben sind, sie führen Kontroversen zum Status von Konstruktionen und dem Verhältnis zwischen Lexikon und Grammatik, und sie zeigen, wie empirische Methoden der Korpuslinguistik, Psycho- und Neurolinguistik und Spracherwerbsforschung zur Klärung dieser Kontroversen beitragen.
Mit der Verfügbarkeit immer größerer und vielfältigerer Korpora wird im Übergang zum 21. Jahrhundert in der Lexikonforschung ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der korpuslinguistische Zugang zum Lexikon hat die Lexikografie mit einer neuen empirischen Basis versehen und die klassische Abgrenzung zwischen Lexikon und Grammatik wird in sprachtheoretischen Debatten zunehmend in Frage gestellt. Der vorliegende Band nimmt eine Positionsbestimmung dieser Entwicklungen vor. Er setzt ein mit der Diskussion zur Rolle des Lexikons im Sprachsystem. Im zweiten Teil, “Kookkurrenz und Konstruktion”, geht es um Phänomene, die über die Ebene des einzelnen Wortes hinausgehen und seit einiger Zeit immer größeres Interesse auf sich ziehen. Mentale Prozesse und Repräsentationen des Lexikons bilden den Fokus im Teil “Kognition und Semantik”. Mit “Komplexität und Dynamik” werden im vierten Teil zwei weitere zentrale Begriffe der aktuellen linguistischen Diskussion über das Lexikon thematisiert, bevor abschließend auch auf die Implikationen für Wortschatzforschung und Lexikografie eingegangen wird.
Korpuslinguistik
(2018)
Der Band nimmt eine Bestandsaufnahme zu Grundlagen, Methodik, Werkzeugen und Anwendungsfeldern der Korpuslinguistik mit Fokus auf die germanistische Sprachwissenschaft vor. Die Beiträge stellen den aktuellen Forschungsstand sowohl im Bereich schriftsprachlicher wie auch mündlicher Korpora dar und beschreiben innovative Herangehensweisen, aktuelle Herausforderungen und Desiderata zur Arbeit mit Korpora in der Sprachwissenschaft.
Große Sprachkorpora sind als empirische Basis für die Arbeit des Linguisten zunehmend wichtig geworden. Dabei gehen die Arbeiten zum Korpusaufbau Hand in Hand mit der Entwicklung immer komfortablerer computerlinguistischer Werkzeuge zur Verwaltung und Analyse großer Datenmengen. Mit dem Fortschritt in den Möglichkeiten der Datenerschließung stellt sich die Frage, wie die Linguistik dies in Erkenntniszuwachs umsetzen kann. Diese aktuelle Frage nach dem Zusammenhang von Datenverfügbarkeit und Wissenszuwachs stand im Zentrum der Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache 2006. Das Jahrbuch Sprachkorpora - Datenmengen und Erkenntnisfortschritt stellt theoretische und methodische Fragen zu Anlage und Nutzung großer Korpora ins Zentrum und behandelt sie aus der Sicht verschiedener linguistischer Teildisziplinen wie Grammatik, Lexik/Lexikographie, Pragmatik/Soziolinguistik und Computerlinguistik/Informatik. Dabei werden anhand von Darstellungen zu aktuellen Projekten die unterschiedlichen Anforderungen an die Zusammensetzung und Aufbereitung von Sprachkorpora und an die Recherchemöglichkeiten ebenso deutlich wie Kernfragen der Methodologie, z.B. nach dem Status des linguistischen Datums selbst oder nach der Verbindung von quantitativen und qualitativen Verfahren.