Grammatikforschung
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Für die Grammatikschreibung des Deutschen ist die Negation eine Herausforderung. Das betrifft schon das Inventar der Negationsausdrücke wie nicht, kein oder niemand. In welchem Verhältnis stehen sie zueinander, und wann wird welcher Negationsausdruck gewählt? Die Negationspartikel nicht kann in den meisten Sätzen unterschiedliche Stellungen einnehmen, womit subtile Bedeutungsunterschiede einhergehen. Welchen genauen syntaktischen Status nicht hat, ist bis heute umstritten. Die Negation interagiert auch eng mit der Informationsstruktur, die unter anderem durch Intonation und Akzentuierung ausgedrückt wird. Die Intonation negierter Äußerungen und ihre Auswirkungen auf die Bedeutung werden in diesem Buch besonders gründlich behandelt. Schließlich sind zur Bedeutung der Negation selbst noch wichtige Fragen zu klären, unter anderem die, welche semantischen Objekte überhaupt negiert werden können und was genau durch ihre Negation bewirkt wird.
Das Buch versucht eine Gesamtschau der Grammatik der Negation im Deutschen, die für Fachwissenschaftler, für Studierende und für allgemein Sprachinteressierte, etwa für Lehrende des Deutschen als Mutter- und Fremdsprache, zugänglich sein soll. Die begrifflichen und methodischen Voraussetzungen aller Teile werden leserfreundlich eingeführt. Dadurch ist das Buch auch als Lehrwerk für die Gebiete Syntax, Informationsstruktur und Satzsemantik des Deutschen im Linguistikstudium verwendbar.
Recent years have seen a growing interest in grammatical variation, a core explanandum of grammatical theory. The present volume explores questions that are fundamental to this line of research: First, the question of whether variation can always and completely be explained by intra- or extra-linguistic predictors, or whether there is a certain amount of unpredictable – or ‘free’ – grammatical variation. Second, the question of what implications the (in-)existence of free variation would hold for our theoretical models and the empirical study of grammar. The volume provides the first dedicated book-length treatment of this long-standing topic. Following an introductory chapter by the editors, it contains ten case studies on potentially free variation in morphology and syntax drawn from Germanic, Romance, Uralic and Mayan.
Der deutsche Satz. Wortarten und Satzglieder wissenschaftlich gefaßt und dichterisch gedeutet
(1965)
Modern theoretical linguistics lives by the insight that the meanings of complex expressions derive from the meanings of their parts and the way these are composed. However, the currently dominating theories of the syntax-semantics interface hastily relegate important aspects of meaning which cannot readily be aligned with visible structure to empty projecting heads non-reductively (mainstream Generative Grammar) or to the syntactic construction holistically (Construction Grammar). This book develops an alternative, compositional analysis of the hidden aspectual-temporal, modal and comparative meanings of a range of productive constructions of which pseudorefl exive, excessive and directional complement constructions take center stage. Accordingly, a contradiction-inducing hence semantically problematic part of literally coded meaning is locally ignored and systematically realized „expatriately“ with respect to parts of structure that achieve the indexical anchoring of propositional contents in terms of times, worlds and standards of comparison, thus yielding the observed hidden meanings.
Syntaktische Transposition und semantische Derivation. Die Adjektive auf -isch im heutigen Deutsch
(1982)
Reflexivpronomina haben in den vergangenen Jahren besondere Aufmerksamkeit in der Sprachtypologie gefunden. Ihre unterschiedlichen Grammatikalisierungswege, ihr morphologischer Status zwischen Unterspezifikation (im Hinblick auf Person, Genus, Numerus) und voller Spezifik, ihre semantische Wandlungsfähigkeit (referentielle Verwendungen) und vor allem die Bedingungen ihrer syntaktischen Verwendung eröffnen ein breites Spektrum interlingualer Varianz.
Auf den ersten Blick scheinen die Partizipialkonstruktionen (PKK) nur einen Randbereich der Sprachen, in denen sie anzutreffen sind, einzunehmen. Als eine wenig faßbare Erscheinung findet man sie in unterschiedlicher Häufigkeit in den verschiedensten Textarten vor. Oberflächlich kann man feststellen, daß sie, oft in skurrilen Formen, besonders von der Literatursprache bevorzugt werden, ohne daß man angeben könnte, welche Funktion sie erfüllen. Die vorliegende Untersuchung stellt sich die Aufgabe, das Phänomen der Partizipialkonstruktion des Präsens (PKI), wie es in der geschriebenen deutschen Gegenwartssprache in Erscheinung tritt, synchron darzustellen und zu erklären.