Grammatikforschung
Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (144)
- Article (14)
- Review (14)
- Book (8)
Has Fulltext
- yes (180)
Keywords
- Deutsch (128)
- Grammatik (38)
- Kontrastive Grammatik (15)
- Syntax (14)
- Rezension (13)
- Grammatiktheorie (12)
- Konstruktionsgrammatik (11)
- Wortbildung (11)
- Sprachnorm (10)
- Wortschatz (10)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (107)
- Zweitveröffentlichung (55)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (148)
- Peer-Review (8)
- Verlags-Lektorat (5)
- (Verlags-)Lektorat (1)
Publisher
- de Gruyter (180) (remove)
grammis ist ein wissenschaftlich basiertes Online-Informationssystem zur deutschen Grammatik und Orthografie, das Erklärungen und Hintergrundwissen für Sprachinteressierte und Deutschlernende weltweit bietet. Neben genuin grammatischen Themen enthält es auch für das Rechtschreiblernen gewinnbringende Inhalte. Im vorliegenden Beitrag werden seine orthografischen Komponenten veranschaulicht und aktuelle Neuerungen im Zusammenhang mit seiner Integration in eine im Entstehen befindliche digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung erläutert.
Die Sprachpfleger geißeln die „Bandwurmwörter" und den „Akü-Fimmel". Sie beklagen, dass in den letzten Jahrzehnten die Komposita immer länger werden und an Zahl erheblich zunehmen. Als Folge dieses Phänomens bewerten sie die Akü-Sprache. Vor allem Initialabkürzungen - so stellen sie fest - nehmen ebenfalls erheblich zu. In meinem Beitrag möchte ich den Sachverhalt in zwei Angängen untersuchen:
(1) durch eine quantitative Analyse von Frequenzlisten, Bedeutungswörterbüchern und Zeitungstexten zu drei Zeitpunkten: 1900,1950 und 1999. Frage: In welchem Umfang ist die Zahl der Mehrfachkomposita und der Kurzwörter angestiegen und gibt es einen inneren Zusammenhang?
(2) durch eine qualitative Analyse zweier kurzer Artikel aus einer regionalen Tageszeitung von 1999. Frage: Wie werden Mehrfachkomposita und Kurzwörter in einem Text integriert und wie werden sie verstanden?
Ergebnisse: Mehrfachkomposita verdoppeln in den letzten hundert Jahren ihren Anteil von 0.57 auf 0.99% aller fortlaufenden Wörter; fünf- und noch mehrgliedrige Wörter kommen kaum vor. Die Kurzwörter steigern ihren Anteil von 0.06 auf 1.54%. Die Kurzwörter sind keine Antwort auf die Mehrfachkomposita, da sie meist auf Wortgruppen zurückgehen. Beide Phänomene sind durch Kondensation hervorgerufen. - Mehrfachkomposita sind oft Textwörter, gebildet aus einem lexikalisierten Teilkompositum und einem offenen Paradigma. Ob komplexe Nominalphrasen oder Mehrfachkomposita verwendet werden, ist eine Frage des Stils und der Textsorte.
Verschmelzung von Präposition und Artikel. Eine kontrastive Analyse zum Deutschen und Italienischen
(2018)
Präpositionen und Artikelformen gehen in vielen europäischen Sprachen klitische Verbindungen ein, die spezielle Ausdrucksklassen wie die deutschen Verschmelzungsformen (z. B. ans, vom, zur) und italienischen ‚preposizioni articolate‘ (z. B. alla, delle, nel) konstituieren. Dieses Buch widmet sich dem Sprachvergleich dieser Ausdrucksklassen im Deutschen und Italienischen, die ausgehend von ähnlichen Voraussetzungen divergente diachrone Entwicklungen repräsentieren. Gezeigt wird dies anhand intra- und interlingualer Analysen zu Phonologie, Morphologie, Syntax und funktionalen Aspekten im Rede- und Textzusammenhang, die sowohl diachrone als auch synchrone Aspekte berücksichtigen und unmittelbar korpusempirisch abgesichert werden. Zentrale Erkenntnisse liefern außerdem sprachspezifische Fallstudien in großen Korpora, die auf methodisch innovativen, quantitativ und qualitativ ausgerichteten Distributionsanalysen struktureller und orthographischer Varianten von Präposition-Definitartikel-Verbindungen basieren.
Modalpartikel
(2007)
In the first part of this contribution, we will present, as a starting point for the following discussions, a simple formal language P containing one stative predicate. We will then discuss, on an intuitive level, how a treatment of predicates of change could be conceived, and how the progressive could be rendered in a formal language.
We will then give a formal definition of a language, TP1, based on P, and we will construct a semantics for TP1, which incorporates the ideas discussed.
Der Beitrag untersucht auf der Grundlage eines zeichentheoretischen Ansatzes verschiedene Verfahren der Benennungsbildung in ihrem Zusammenwirken bei lexikalischen Innovationen. Erörtert werden die Interferenz zwischen natürlicher und künstlicher Benennungsbildung sowie die Interferenz zwischen Wortbildung und Bedeutungsbildung. Welche Interferenztypen auftreten und mit welchen Folgen für Struktur und Bedeutung der lexikalischen Innovation sie in der gegenwärtigen Wortschatzentwicklung wirksam sind, wird an Fallbeispielen illustriert.
Die Diskussion der Frage, nach welcher Methode die empirische Basis in der Linguistik gewonnen werden sollte, ist weitgehend reduziert auf die Alternative Korpus versus linguistische Intuition. Diese alternativen Möglichkeiten sind jedoch nur dann gegeben, wenn die Linguistik ihre Aufgaben in der synchronen Strukturbeschreibung der Gegenwartssprache sieht. Sobald geschichtlich zurückliegende Sprachzustände zum Forschungsobjekt gemacht werden, bleibt — weil kompetente Sprecher nicht mehr verfügbar sind — nur der Rückgriff auf Korpora. Im folgenden wird kurz diskutiert, ob die beiden genannten empirischen Methoden als gleichwertige Möglichkeiten gelten können und ob nicht auch andere empirische Verfahren mit herangezogen werden müssen, damit eine dem konventionalisierten Sprachgebrauch entsprechende Datenbasis überhaupt hergestellt werden kann. Dabei geht es auch um die Frage, unter welchen Bedingungen in der Linguistik Induktion, bzw. Deduktion, bzw. welche Art kombinierter Verfahren sinnvoll sind. An einem auf Probleme des Modusgebrauchs in Konditionalsätzen der heutigen deutschen Standardsprache und der Schriftsprache hin entwickelten Testverfahren zur Kompetenzermittlung wird gezeigt, daß die Entwicklung weiterführender empirischer Konzepte notwendig ist, wenn die Linguistik die von ihr erhobene Forderung, daß das Regelwerk einer Grammatik letztlich sprachliche Normen einer Sprachgemeinschaft beschreiben sollte, nicht fallen lassen möchte.