Sprache, Linguistik
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In unserem Beitrag widmen wir uns dem Einsatz von Sprachkorpora für den Kontext
Deutsch als Fremdsprache (DaF), wobei wir unterschiedliche Ressourcen und Anwendungsbereiche beleuchten. Ziel des Beitrags ist es, exemplarisch Korpora für den DaF-Kontext vorzustellen, sowie deren Potenziale beispielhaft herauszustellen. Zu den vorgestellten Ressourcen zählen Lernerkorpora für Deutsch als Zielsprache, Spezial- und Fachkorpora, Vergleichskorpora sowie Korpora der gesprochenen Sprache und Wörterbuchressourcen. Mit Blick auf die unterschiedlichen Korpora und deren Spezifika loten wir lohnende Perspektiven und Anknüpfungspunkte für Forschung und Didaktik aus und geben Hinweise zur vertiefenden Auseinandersetzung.
Der Beitrag referiert Forschungsstand, Behandlung und Bewertung von standardsprachlich regionalen Aussprachevarianten in der Duden-Grammatik, dem Duden-Aussprachewörterbuch sowie dem Aussprachewörterbuch von Siebs. Weiter werden Regionalismen der Standardsprache, an Beispielen aus dem Atlas zur Aussprache des Schriftdeutschen (mit Karten), dargestellt. Abgeschlossen werden die Ausführungen durch einen Vorschlag zur Integration der vorhandenen Forschungsergebnisse in den Unterricht Deutsch als Fremdsprache: „Ausgangssprachenorientierte Lehrnormen”, d.h. Ausrichtung der Lehrnormen an den tatsächlich vorhandenen Ausspracheformen von gebildeten deutschen Sprechern bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Fähigkeiten und der bei den Lernern vorhandenen Artikulationsweisen.
Die korpusbasierte Lexikografie ist ein interessanter und vielfältiger wissenschaftlicher Anwendungsbereich, der auch im muttersprachlichen Deutschunterricht und im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht eine größere Rolle einnehmen sollte. In unserem Beitrag stellen wir deshalb geeignete Korpora und Korpusanalysewerkzeuge vor, mit deren Hilfe Nutzerinnen und Nutzer einzelne Angabebereiche in einem Wörterbuch nicht nur nachvollziehen, sondern auch eigenständig erarbeiten können. Neben vorhandenen Ansätzen geschieht dies am Beispiel des Denktionarys, eines wikibasierten Wörterbuches, für das Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts Schüler machen Wörterbücher – Wörterbücher machen Schule im muttersprachlichen Deutschunterricht selbst korpusbasierte Artikel verfassten.
Recht haben im Sprachunterricht. Wie besteht man bei Meinungsgegensätzen auf seinem Standpunkt?
(2012)
„Den eigenen Standpunkt begründen und verteidigen" gehört zu den Kann-Beschreibungen im Europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Um seinen Standpunkt verteidigen zu können, muss man unter anderem in der Lage sein, darauf hinzuweisen, dass man selber Recht hat, wie auch, einem Kommunikationspartner zu widersprechen. Der folgende Aufsatz untersucht intonatorische Sprachmittel, die ein Sprecher des Deutschen hierzu einsetzen kann: Betonung des finiten Verbs, einer Partikel wie wohl oder doch oder eines Negationsausdrucks wie nicht oder kein. In der Linguistik spricht man von Verumfokus und Negationsfokus. Der Aufsatz erklärt, was unter Fokus zu verstehen ist, und gibt Beispiele dafür, wie er in gesprochener und geschriebener Sprache funktioniert. Er zeigt auf, welchen Stellenwert Intonation im Sprachunterricht haben kann und sollte, und schließt mit einigen praktischen Übungsvorschlägen.
In literate societies linguistic competence includes speaking as well as writing. Talking and writing are rather different activities, therefore one should expect that in foreign language teaching (and especially in german-as-foreign-language teaching) both parts are included in equal proportions. However, the practise of teaching shows that written language is dominant and spoken language lives a shadow existence (section 1). In the following I will give five reasons as to why spoken language stands in the background and why it is such a bulky and clumsy subject (section 2). After which I will characterise two points of view one can take in regards to the magnitude of the differences between spoken and written language (section 3) and I will describe some of the central differences (section 4). Finally, 1 will formulate some consequences of this study for foreign language teaching, and I will argue that the difficulties connected with spoken language should be confronted, as in my opinion spoken language is an indispensable part of foreign language teaching (section 5).