Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Das hier zu besprechende Buch, das Ergebnisse einer gleichnamigen Tagung zusammenfasst, die im Juni 2013 in Zürich stattfand, macht eines offenkundig: Wer in jenem Sommer nicht dabei war, hat etwas verpasst. Umso glücklicher darf man sein, dass Angelika Linke und Juliane Schröter die Arbeit, die mit der Herausgabe eines Sammelbandes verbunden ist, auf sich genommen haben. Mehr noch: In einem programmatischen ersten Kapitel geben sie einen systematischen Einblick in das tragfähige Forschungsfeld „Sprachliche Relationalität“ (vgl. S. 1–6), das ganz im Sinne der emotiven Wende in der Sprachwissenschaft konkrete theoretische Anschlussfähigkeit signalisiert, wo bislang eine „fast unübersehbare Menge an Veröffentlichungen“ (Schwarz-Friesel 2013: 16) zwar zeigte, wie attraktiv die Thematik ist, aber auch wie unstrukturiert sich die Zuwendung dazu gestaltet. Dass der Band nun weitere „exemplarische Besetzungen“ (S. 21) des Forschungsfeldes zur Diskussion stellt, wird hier keinesfalls als Nachteil angesehen, sondern als methodisch folgerichtiger empirischer Zugang zur Erschließung eines Forschungsfeldes unter den zielsetzenden Leitfragen „Wie werden im Medium von Sprachgebrauch und Sprache Konzeptualisierungen, Kategorisierungen und Differenzierungen menschlicher Beziehungen ausgebildet, verfestigt und auch wieder verändert?“ und „Welche sprachgeformten Beziehungskonzepte, -kategorien und -unterschiede sind typisch für bestimmte historische Epochen bzw. für bestimmte soziale Gruppierungen?“
„Bringt morgen jemand ein paar Mistgabeln und Fackeln mit zur Schule???“ Diese Frage werfen Schüler/innen eines Gymnasiums in einem Facebook-Thread auf. Mit Mistgabeln und Fackeln, so malen es sich die Jugendlichen für jede/n mitlesbar aus, müsse man die Person attackieren, die ihren Unmut auf sich gezogen hat. In einem anderen Fall droht ein/e Schreiber/in in einer geschlossenen Hassgruppe, dass ein Mitglied der Trainingsgruppe dessen / deren „füße in der fresse hängen [haben wird]!“, was Beifall in der Gruppe und eine Reihe weiterer diskreditierender Kommentare hervorruft.
Diese Schlaglichter aus Online-Interaktionen geben einen ersten Eindruck von Cybermobbing, einer Form von Gewalt, die vornehmlich sprachlich realisiert und in Sozialen Medien verbreitet wird und sozialpsychologischen Studien zufolge heute zum Schulalltag gehört.